Mühlhausener Flickenteppich Kriselnder SSV kann Kaderbaustellen nicht schließen

Von Dirk Berkemeyer
Mühlhausener Flickenteppich: SSV kann Baustellen nicht schließen
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Schon das erste Spiel nach dem Neustart deckte es gnadenlos auf: Fußball-Bezirksligist SSV Mühlhausen kann das Wegbrechen von vier Leistungsträgern nicht mit eigenen Mitteln kompensieren.

„Vorher hatten wir 23 Spieler im Kader, jetzt sind es eben nur noch 19 Akteure“, versuchte SSV-Trainer Adrian Ruzok den Wegfall von David Bernsdorf, Justin Braun, Jona Deifuß und Julian Salwik im Vorfeld des jüngsten Spiels gegen Geisecke noch zu kaschieren.

Nach der satten 0:4-Packung im Heimspiel gegen die keinesfalls übermächtigen Gäste aus Schwerte ist aber sonnenklar, dass es so einfach keineswegs wird.

Mühlhausens Trainer Adrian Ruzok
Mühlhausens Trainer Adrian Ruzok muss schnelle Lösungen finden © Archiv

„Das war einfach nur ärgerlich“, haderte Ruzok mit der Leistung seiner Mannschaft. „Die Abstände waren viel zu groß, wir haben bei drei Gegentoren viel zu naiv verteidigt.“ Dabei habe man schon im Vorfeld die Stärken des Gegners immer wieder angesprochen.

Personell rückte für die suspendierten Akteure Kevin Weiß in der Abwehr auf die Position von Braun, Torben Gretzinger agierte als Salwik-Ersatz auf der „Sechs“.

Im Angriff versuchten Can Demircan, Furkan Cengiz und Luca Steinbach den Wegfall von Deifuß und vor allem Bernsdorf irgendwie zu kompensieren.

Bei vier Gegentreffern und keinem einzigen eigenen Tor sagen allein schon die blanken Zahlen aus, wie erfolgreich das geklappt hat.

Auch für Ruzok war bei diesen ganzen Unzulänglichkeiten schnell klar, „dass man so eine Partie dann nicht mehr drehen kann.“ Dennoch sah der Übungsleiter einige wenige gute Ansätze. „Auch wir haben Torchancen kreiert und zweimal Pech mit Lattenschüssen gehabt“, so der Coach. „Darauf müssen wir jetzt aufbauen und intensiv an uns arbeiten.“

Das wird auch dringend Zeit, denn der Blick auf die Tabelle verheißt nicht viel Gutes. 19 Zähler hat der SSV aktuell auf dem Konto. Das sind zwar immer noch neun Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Zu sicher sein sollte man sich am Mühlbach aber keineswegs.

Anspruchsvolles Restprogramm

Zumal die letzten beiden Spiele des Jahres für den SSV jede Menge Brisanz bieten. Nach dem spielfreien Feiertags-Sonntag muss Mühlhausen am 27. November auswärts beim Tabellenführer TuS Hannibal antreten.

Eine Woche später folgt zum Start der Rückrunde ausgerechnet das Super-Sprengstoff-Duell bei der SG Massen. Wenn es ganz schlecht läuft, könnte der SSV dann bereits ganz dicht dran sein an der Abstiegszone der Liga.

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