Mühlhausen verzweifelt am Körner Kasten - Verteidiger verstolpert Riesenchance: „Das tut weh“

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Mühlhausen verzweifelt am Körner Kasten - Verteidiger verstolpert Riesenchance: „Das tut weh“

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Die SSV-Bank hatte den Torschrei schon auf den Lippen. Es wäre der Lucky Punch gewesen in der 87. Minute. Doch der Verteidiger vergab die beste Chance - und so den möglichen Mühlhausener Sieg.

Mühlhausen

, 13.10.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Er konnte es selbst kaum glauben, welche Chance er da gerade liegengelassen hatte. Ungläubig riss er die Arme über den Kopf. Er wusste: Durch den Fehlschuss sind seinem Team wichtige Punkte im Aufstiegsrennen der Bezirksliga 8 verloren gegangen.

Justin Braun saß auch nach dem Abpfiff noch lange frustriert auf dem Kunstrasenplatz des Mühlbachstadions. Der Innenverteidiger des SSV Mühlhausen hätte die Partie gegen die DJK TuS Körne (1:1) kurz vor Schluss entscheiden können - und wäre so sicherlich der gefeierte Mann des Tages gewesen.

Justin Braun: „Wenn ich das Ding mache, dann ist Ende“

Nach einer Balleroberung im Mittelfeld trieb es Braun mit nach vorne. Völlig frei wurde er im Sechzehner von Jona Deifuß bedient und lief von rechts auf den Körner Torwart zu. Doch Niklas Klick blieb beim Abschluss Sieger dieses Duells. Er schrie die Freude über seine Parade laut heraus. „Wenn ich das Ding mache, dann ist Ende. Aber ich habe den Ball schlecht angenommen und den Schuss verstolpert. Das tut schon verdammt weh“, war Braun nach dem Spiel mehr als frustriert.

Eine so klare Torchance erhält der Innenverteidiger normalerweise nicht alle Tage. Dafür sind seine Vorderleute da, denen am Sonntag aber auch das gewisse Quäntchen Glück fehlte. Braun: „Wir hätten das Spiel früh entscheiden und mit 3:0 führen können, haben dann nach der Pause aber aufgehört Fußball zu spielen. Das hat Körne stark gemacht.“

Zahlreiche fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen

Nach dem 1:1-Ausgleich kam der SSV wieder besser in die Spur - in einem Spiel. das jetzt sehr hektisch wurde. Auch einige fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen brachten keine Ruhe ins Spiel. Im Gegenteil. „Es war eine Menge Feuer drin. Da hat auch das Gespann zu beigetragen. Außerdem wurde von Außen eine Menge gelabert und Unruhe ins Spiel gebracht“, so Braun weiter.

Sein Trainer René Johannes sah darin zwar nicht die Gründe für die verlorenen Punkte, doch er gab seinem Spieler recht: „Es war schon sehr ruppig. Viele Fouls wurden nicht abgepfiffen - auf beiden Seiten. Aber auf so etwas müssen wir uns einstellen und entsprechend agieren. Es bringt nichts zu meckern.“

Nächstes Spiel am Mittwoch im Pokal-Viertelfinale

Ein Beispiel: Mit dem Schlusspfiff ging Mühlhausens Leo Mayka mit einem Schrei zu Boden. Ganz offensichtlich wurde er vom Gegner mit dem Fuß am Knie getroffen. „Da hat man die Stollenabdrücke am Knie gesehen. Es sah schlimm aus“, so Johannes weiter. Der Referee und sein Gespann hatten aber kein Foulspiel gesehen.

Leo Mayka musste nach nach einem harten Schlag aufs Knie länger behandelt werden.

Leo Mayka musste nach nach einem harten Schlag aufs Knie länger behandelt werden. © Schürmann

Das 1:1 brachte dem SSV Ernüchterung. Braun sprach am Ende sogar von einem „Patzer“. „Von denen darfst du dir nicht viele erlauben. Den Rückstand auf Sölde aufzuholen, wird für uns jetzt eine harte Nuss“, stellte Braun treffend fest. Schon am Mittwoch (13. Oktober) ist der SSV im nächsten Pflichtspiel gefordert: Dann geht es zum TuS Uentrop aus der Kreisliga A1 (Anstoß 19 Uhr, Sportanlage im Giesendahl), ehe es im Liga-Alltag am kommenden Sonntag zu BW Alstedde geht.

Was dem SSV dann Mut machen dürfte, ist die Auswärtsbilanz: Auf fremdem Geläuf hielt sich die Mühlbach-Truppe bislang schadlos und erzielte bei den bisherigen drei Siegen 21 Tore (!) bei nur zwei Gegentreffern.