Die Farben knallen ins Auge, die Mitchells selbst sind aber auch Knaller: Hier stecken sie in höchster Not.

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Mit Jux und Grips bekriegen die Mitchells eine Roboter-Armee

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Auf Netflix: „Die Mitchells gegen die Maschinen“ ist ein bunter Familienspaß.

von Kai-Uwe Brinkmann

07.05.2021, 17:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Produzenten von „Die Mitchells gegen die Maschinen“ haben schon den irrwitzigen „Spider-Man: A New Universe“ auf dem Kerbholz, sicher nicht die schlechteste Referenz. Und wirklich legt auch ihre neue Animation (auf Netflix) eine erfreuliche Gag-Dichte und schönen erzählerischen Drive an den Tag.

Dabei unterhalten „Die Mitchells“ nicht nur Kinder ab sechs, sondern auch das erwachsene Publikum – dank vieler Filmverweise und Rückkopplungen hinein ins wirklichen Leben der Generation Smartphone. Für die steht Teenagerin Katie, die sich freut, dass sie bald in Kalifornien studieren darf, und zwar im Filmfach. Seit Jahren dreht sie kleine Handy-Filmchen (mit einem Mops in Polizeiuniform), endlich wird sie andere Filmfreaks treffen!

Wie im Katastrophenfilm

Katie soll nicht fliegen, Papa, Mama, Bruder und Mops fahren sie nach Kalifornien. Roadmovie trifft Katastrophenfilm: Die Mitchells geraten mitten in die Roboter-Apokalypse. Wild gewordene Maschinen übernehmen die Welt und verfrachten die Menschheit in kleine Kabinen, die sie ins All schießen wollen. Gebaut wurden die Robots im Silicon Valley von einem Tech-Guru (à la Zuckerberg und Jobs), den die eigene App austrickste.

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Plötzlich sind die Mitchells die letzten freien Menschen auf der Erde. Sich zu verkriechen ist keine Option, sie wollen den Kill-Code der App aktivieren und steuern den nächsten App-Store an. Attackiert wird die Familie von Waschautomaten, Toastern und allem, was einen Chip hat.

Comedy und Slapstick

Die Mitchells sind eine Truppe von Stehaufmännchen, Blutsbrüder wie „Die Unglaublichen“, nur ohne Superkräfte. Cartoons werden ins Bild eingeklinkt, alte Familienvideos flackern auf, optisch ist das ein wahres Farbgewitter. Das Sujet des Endzeit-Dramas wird erfrischend auf Comedy und Slapstick gebürstet. Die Wurst von Mops hat köstliche Szenen und ist ein Lacher für sich.

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Wie beiläufig lüftet der Film (Regie Mike Rianda) in Exkursen und Ellipsen viele witzige Ideen durch. „WLAN-Süchtige“ kriegen ihr Fett weg, aber auch Google und Facebook: „Unsere gestohlenen Daten einer Künstlichen Intelligenz zu geben, war keine tolle Idee!“ Zitate von „Terminator 2“ bis „I, Robot“ runden alles zum fidelen Späßchen, in dem durchaus auch Niveau mitreitet.

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