Im Mai 2022 wurde Michael Engelhardt als neuer Trainer der ersten Handball-Herren der SGH Unna Massen vorgestellt. Anfang Februar 2023 ist nun schon wieder Schluss. Engelhardt ist mit sofortiger Wirkung als Coach der Landesliga-Handballer zurückgetreten. Und es klingt noch so, als sei nur die sportliche Situation schuld an der kurzen Liaison.
Michael Engelhardt wirkte eher resigniert: „Wir haben in dem Jahr mit mir als Trainer das alles nicht so umgesetzt, wie das eigentlich geübt und trainiert war.“ Die Mannschaft könne mehr, als sie bislang gezeigt hat im Abstiegskampf. „Aber ich kann den Jungs da nicht mehr weiterhelfen.“
Die Handballer stehen momentan auf Platz acht von zehn in der Landesliga 4 mit 7:15 Punkten. Zuletzt verlor Unna Massen gegen den VfL Kamen, der direkt dahinter ist, mit 26:29. Das war der Schlussstrich für Engelhardt. Auch wenn er in den Spielen vorher schon gehadert habe.
Insgesamt sei das Team nicht gut ins Jahr gestartet nach der Niederlage im Pokal. Auch in den bislang vier Liga-Spielen dieses Jahr konnte die SGH bisher keinen Sieg einfahren. Dabei habe Engelhardt immer gedacht, dass mehr möglich ist: „Training gut, Spiel mau“, analysierte der Ex-Coach. Die Mannschaft habe oft in den Partien schwerfällig und schlapp gewirkt. „Der Gipfel war dann das letzte Spiel gegen Kamen. Da haben wir uns dermaßen schlecht verkauft gegen eine Mannschaft aus dem unteren Drittel.“ Es sei „zu langsam, zu behäbig, zu verkrampft“ gewesen.
„Hab keinen Spaß dran“
Da nach dem Spiel Ende Januar fünf Wochen Pause anstanden, entschied sich Michael Engelhardt, Vorstand und Spielführer über seinen Rücktritt zu informieren. „Das war jetzt der richtige Zeitpunkt für neue Impulse und einen neuen Anstoß. Ich hab alles gegeben, aber ich bin mit meinem Latein am Ende.“
Er habe aber schon früher überlegt, den Posten abzugeben. „Ich habe mehrfach angeboten, dass, wenn was nicht passt oder wenn was nicht gefällt, ich gehen kann.“ Die Mannschaft habe ihm dann aber immer signalisiert, dass sie einfach Zeit brauche und mehr Übungen und Ansagen.
Nach dem Spiel gegen Kamen habe er dann noch mit einzelnen Spielern geredet. Auch da seien die gleichen Argumente der Spieler gekommen. „Es drehte sich aber immer wieder um der Gleiche, aber ich wollte das nicht nochmal erklären. Wenn die Jungs das nicht umsetzen können, dann habe ich da keinen Spaß dran.“
Anfang Februar teilte er dann dem Vorstand und Spielführern seine Entscheidung telefonisch mit. Nochmal persönlich mit dem Team gesprochen, zum Beispiel zum Abschied beim Training, habe er nicht. Die Reaktion der Verantwortlichen fiel scheinbar verhalten aus. Sie hätten es schade gefunden und seine Beweggründe verstanden. „Sie meinten, dass das dann eben so sei.“
Es habe zwar immer sehr gute Gespräche und Übungen beim Training gegeben. Auch die Kabine habe nicht gegen ihn gearbeitet. Aber am Ende fasste er das Ganze so zusammen: „Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Funke übergesprungen ist.“
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