Zwei Knieoperationen im rechten Knie, eine weitere im linken. Dazu zwei Syndesmoserisse und eine langwierige Schulterverletzung. Die Krankenakte von Pierre Szymaniak liest sich wie das „Who is who“ der Sportverletzungen.
„Heile ist da nicht mehr viel“, muss auch der 33-Jährige selbst erkennen, dass der Fußball ihm im Laufe der Jahre schon mächtig zugesetzt hat.
„Wenn ich manchmal nach dem Spiel nach Hause komme, dann wird die Treppe hinauf in die Wohnung zur absoluten Herausforderung. Manchmal muss ich zwischendrin anhalten und habe Tränen in den Augen vor Schmerz“, so der Kicker. Irgendwann macht das dann alles einfach keinen Sinn mehr. Für Szymaniak soll am Ende der Saison deswegen endgültig Schluss sein.
„Für mich steht diese Entscheidung felsenfest“, verdeutlicht der Mittelfeldspieler, der in seiner Karriere unter anderem bei Rot-Weiß Ahlen, FC Iserlohn und ASC 09 Dortmund gekickt hat. Zwar versuche die Sportliche Leitung um Roman Spielfeld und Marco Köhler Szymaniak immer noch zum Weitermachen zu überreden.
Gesundheitliche Probleme lösen Kettenreaktion aus
„Aber auf Dauer ist das keine Situation. Auch nicht für die Mannschaft“, erklärt der Spieler: „Du musst Planungssicherheit auf den Positionen haben.“ Und die kann Szymaniak aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr bieten. Aktuell trainiert der Kapitän des Teams nur mit, wenn es die Gesundheit eben zulässt. „Ich muss immer wieder Pausen einlegen, um die Schmerzen zu bändigen.“
Darüber hinaus bedingt das eine Problem gleich das nächste. „Wenn ich nicht trainiere, dann schwinden auch die Muskeln“, verdeutlicht der Routinier. „Und das zieht dann weitere Blessuren nach sich.“
Bis zum Ende der Saison will er seinem Team noch helfen, wo es denn geht. Die Jungs haben ihn zum Weitermachen bewegt, auch wenn er nicht trainieren könne. Zudem habe man in Massen auch noch Ziele. Nach den jüngsten vier Siegen in Serie scheint der Landesliga-Aufstieg zumindest noch im Bereich des Möglichen.

„Dafür dürfen wir aber nicht mehr wackeln“, fordert Szymaniak. „Wir haben eine Serie, klar. Aber die kommenden Wochen werden richtungsweisend.“ Hier geht es am Sonntag ab 15.30 Uhr in Massen zunächst gegen den Kirchhörder SC. Der ist als Absteiger aus der Landesliga immer brandgefährlich und vor allem eine Wundertüte. „Manchmal verstehst du deren Ergebnisse einfach nicht“, weiß auch Szymaniak.
Danach muss Massen zum FC Roj, der aktuell mit zwei Zählern Vorsprung an der Tabellenspitze steht, aber zudem noch ein Nachholspiel austragen muss. Nach diesem Spiel wird feststehen, wie groß die Ambitionen der Massener noch sein können.
Pierre Szymaniak hat noch keine weiteren Karrierepläne
Was Szymaniak nach seiner aktiven Karriere ab Sommer machen wird, ist noch offen. „Darüber habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken gemacht“, verdeutlicht der Massener Spielführer. Eine Karriere als Trainer oder Sportlicher Leiter strebt er aktuell nicht an. Auch in unteren Ligen wird man ihn nicht wiedersehen. „Das viel zitierte Kicken mit Freunden habe ich doch aktuell schon in Massen.“