Marler Fallschirmspringer haben Rekord geschafft Freude über gelungene Formation am Nachthimmel

Marler Fallschirmspringer haben den Rekord geschafft:
Lesezeit

Update: Am Freitagabend starteten die Fallschirmspringer auf Loemühle erneut, um den Deutschen Rekord im Nachtflug mit drei Formationen am Himmel über Marl zu holen. Kurz vor 19 Uhr ging es zum ersten Absprung in die Luft. Nach 21 Uhr war klar: Dieses Mal haben es die 17 Springerinnen und Springer geschafft. Der „German Vertical Record“ in der Nacht gehört ihnen. Jetzt wird gefeiert.

Glückliche Gesichter nach der Landung auf dem Flugplatz Loemühle.
Glückliche Gesichter nach der Landung auf dem Flugplatz Loemühle. © Ralf Deinl

Das haben wir bisher berichtet: Knapp verpasst, meldet Philipp Exner am Morgen nach dem ersten Nachtrekordversuch, bei dem 17 Springer des Vereins für Fallschirmsport Marl am Donnerstagabend drei Formationen am Marler Nachthimmel fliegen wollten. Bei Nacht hat das noch niemand vor ihnen geschafft. Obwohl beim zweiten Versuch eigentlich alles stimmte, wie der Organisator am Morgen danach sagt, konnten sie keinen neuen Rekord aufstellen. Was ihnen fehlt, ist nun ausgerechnet das Beweisfoto, auf dem eindeutig sichtbar ist, dass sich alle 17 Teilnehmer festhalten, dass sie also zu einem bestimmten Zeitpunkt alle miteinander verbunden waren.

1500 Zuschauer verfolgten live Absprung und Landung der Fallschirmspringer am Flugplatz Loemühle.
1500 Zuschauer verfolgten live Absprung und Landung der Fallschirmspringer am Flugplatz Loemühle. © Ralf Deinl

Philipp Exner erklärt: „Alle tragen weiße Handschuhe, und alle Hände müssen zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig auf einem Bild zu sehen sein.“ Dieses Foto liegt nun nicht vor. Obwohl der Beweis auf dem Video, das Philipp Exner in der Luft gedreht hat, vorliegt, wird der Rekord nun nicht gewertet. Die Chefschiedsrichterin von der Flugaufsichtsbehörde (FAI) verfolgte den Sprung vom Boden aus. Am Ende konnte sie nicht anders: Rekord verpasst, lautet das Fazit. Die Bilanz ist bitter. Philipp Exner trägt sie mit Fassung und erklärt: „Das ist so. Das kennen wir schon.“ Sie betreiben nun mal einen „Actionsport auf Messers Schneide“, sagt er, und erklärt weiter: „17 Springer, die Kamera - alles muss auf die Sekunde passen. Der Rekord ist hart erkauft.“

Die Crew in Leuchtanzügen vor dem Absprung über Loemühle.
Die Crew in Leuchtanzügen vor dem Absprung über Loemühle. © Ralf Deinl

Für die ca. 1500 Zuschauer war es dennoch ein spektakuläres Erlebnis, als die Springer mit den Leuchtanzügen und der Pyrotechnik am Sprunggelenk plötzlich am Abendhimmel auftauchten. Ein Flieger hatte sie zuvor auf 4500 Meter in die Luft gebracht. Sitzordnung, Ausstieg, Formation, alles war bis ins Kleinste durchgeplant. Philipp Exner zündete in der Luft das Feuerwerk: ein weithin sichtbares Schauspiel am Marler Nachthimmel. Spektakulär war auch das Bild, als sich die gleißende Formation auflöste und in ihre Einzelteile zerlegte. 17 kleine Lichtpunkte stürzten zu Boden und gewannen an Größe, je näher sie den wartenden Zuschauern kamen. Beim letzten Rekord im vergangenen Jahr habe sie schon mal jemand für einen Kometen am Marler Himmel gehalten, berichtet Philipp Exner lachend.

Freitag und Samstag starten sie neue Anläufe

Philipp Exner ist der Organisator des neuen Nachtrekordversuchs. Auf dem Helm ist eine Kamera befestigt, die spektakuläre Bilder aus der Luft lieferte.
Philipp Exner ist der Organisator des neuen Nachtrekordversuchs. Auf dem Helm ist eine Kamera befestigt, die spektakuläre Bilder aus der Luft lieferte. © Jörg Gutzeit

Philipp Exner bleibt optimistisch, wenn er sagt: „Heute geht es weiter. Wir machen wieder zwei Versuche. Es wird bestes Wetter.“ Für vier bis fünf Sprünge reiche die Pyrotechnik noch. Auch wenn sie den Samstag auch noch gebucht haben, eigentlich wollen sie den Rekord schon am Freitagabend einstellen.

Verrückte Verkehrsplanung in Marl!: Piktogramme führen Radfahrer direkt in die Gefahrenzone

Mehr Plätze für wohnungslose Menschen in Marl: Stadt richtet zusätzliche Unterkunft her

Literaturnobelpreis überrascht Buchhandlungen in Marl: Wo es noch Romane von Jon Fosse gibt