Der Schock war groß, den der Brand am Reiherweg in der Waldsiedlung im vergangenen November bei den Betroffenen auslöste. Die Flammen brachen im Dachgeschoss eines Reihenhauses aus und griffen schnell auf die Gebäude links und rechts daneben über. In einem davon lebte Stefanie Gilbers-Zengin. „Wir würden sehr gerne in unser Haus zurück“, sagt die Mutter von Drillingen. Auf die ersehnte Rückkehr wartet die Familie seit knapp einem halben Jahr. Doch ein Ende der aktuellen Situation ist nicht in Sicht.
Teures Ausweichquartier
Weil das Haus unbewohnbar wurde, zog die fünfköpfige Familie kurzfristig in eine Monteurwohnung. Das Problem dabei ist nicht nur der Stress, den das Leben mit drei Kindern ohne Kinderzimmer verursacht. „Die Wohnung kostet 200 Euro pro Nacht“, sagt Stefanie Gilbers-Zengin. Das sind 6000 Euro pro Monat. Eine Summe, die die Familie trotz zwei Vollzeitarbeitnehmern niemals finanzieren könnte.

Die Hausratversicherung übernimmt die Kosten zwar grundsätzlich, doch die Zahlung der Miete verläuft bislang nur unregelmäßig. „Die Hausratversicherung verlangt noch ein Gutachten, das bestätigt, dass unser Haus derzeit unbewohnbar ist“, erklärt die Mutter. Ein solches Gutachten gibt es sogar, doch das Schreiben erstellte die Gebäudeversicherung. „Die Hausratversicherung verlangt aber ein Gutachten, das ihr eigener Gutachter erstellt hat.“ Der zuständige Gutachter der Hausratversicherung sei jedoch so gut wie nicht mehr zu erreichen.
Belastung für die Familie
Die Stimmung in der Familie ist aufgrund der Gesamtsituation jedenfalls nicht die Beste. Die zwölfjährigen Drillinge müssen in die Schule, die Eltern sind beide berufstätig. Das Haus in der Waldsiedlung nennen sie seit sieben Jahren ihr Heim. Dahin möchten sie so schnell wie möglich zurück. „Wir haben viel in das Haus investiert“, blickt Stefanie Gilbers-Zengin zurück. Dabei merkt man ihr an, wie sehr sie an ihrem Zuhause hängt.
„Wir sollten schon im Mai wieder einziehen können, hieß es vor Monaten“, sagt die Mutter. Doch daraus wurde nichts. Und das, obwohl die Versicherungen die Reparatur der Schäden bereits abgesegnet haben. Das Gerüst für die Arbeiten steht auch schon - und zwar seit November, wie Stefanie Gilbers-Zengin erklärt.

Woran es aktuell außerdem hapere, sei die Kommunikation unter den Handwerkern. „Unser Dachdecker hat das Okay der Versicherung, es passiert aber einfach nichts.“ Denn: Neben dem Dachdecker muss auch ein Zimmermann aktiv werden, damit das Dachgeschoss wieder hergestellt werden kann. „Der Zimmermann hat vier Wochen für ein zweiseitiges Angebot gebraucht“, nennt Stefanie Gilbers-Zengin einen weiteren Bremsklotz auf dem Weg zurück ins traute Heim. Fortsetzung folgt ...