Nach Böller-Angriff Teddy, Spenden, Einladung vom Reiterhof - Wie Marler Conner beschenken

Teddy und Einladung vom Reiterhof: Wie die Marler Conner beschenken
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Das Schicksal des siebenjährigen Conner aus Marl, dem ein Schüler einen Feuerwerkskörper unter den Fahrradhelm steckte, hat viele Menschen bewegt. Bei der Spendenaktion „Weihnachten für Conner“ sind nach einer Woche 2765 Euro zusammengekommen. Davon kann ihm seine Familie nun viele Wünsche erfüllen - nicht nur die Playstation, die auf dem Wunschzettel stand. Die junge Marlerin Anna Lüchtemeier hatte die Spendenaktion auf Facebook ins Leben gerufen. Sie hat die Geschenke für den kleinen Conner auch verpackt.

Rechtsanwalt Burkhard Benecken, der die Familie vertritt, ist beeindruckt von vielen weiteren herzlichen Gesten:

  • Nach unserem Bericht hat ein Reiterhof aus Oer-Erkenschwick Conner und seine Mutter eingeladen. Wenn sein Gesundheitszustand es zulässt, kann der Junge dort Ponys pflegen, füttern und reiten.
  • Ein Arzt einer Klinik für Haarerkrankungen in Dortmund habe angeboten, Conner kostenlos zu behandeln, falls seine Haare aufgrund der Verbrennungen nicht mehr wachsen sollten.
  • Der Ketteler Hof schenkte Conner und seiner Familie einen Gutschein für einen Tag im Freizeitpark. Und ein Käppi, das der Junge stolz aufgesetzt hat
  • Im Büro von Burkhard Benecken traf ein großer Stoffteddy ein - mit einer Grußkarte an Conner.
  • Ein Familienvater aus Flensburg will Conner ein Weihnachtspaket schicken.
  • Und in unserer Redaktion gab eine Familie aus der ECA-Siedlung ein Geschenkpaket mit einem Lego-Baukasten für einen tollen Rennwagen ab.

Dieser Teddy wartete in der Kanzlei von Burkhard Benecken auf Conner.
Dieser Teddy wartete in der Kanzlei von Burkhard Benecken auf Conner. © privat

Ein Bär in der Kanzlei

Benecken kümmert sich weiter um alle rechtlichen Schritte: Von der Staatsanwaltschaft habe er erfahren, dass sie weiter ermittelt. Die Familie des mutmaßlichen Täters meldete sich über eine Kanzlei. Deren Anwälte sind jetzt die Adresse für Ansprüche von Conner und seiner Familie. Damit ist aber keine Anerkennung der Schuld und der Haftung verbunden.

Leider auch keine Bitte um Entschuldigung: „Man hätte doch schreiben können: >Das tut mir sehr leid<“, sagt Burkhard Benecken: „Ein angehängter Brief hätte meinen Mandanten gut getan.“

Anteilnahme gibt Kraft

Gut getan hat auf jeden Fall die herzliche Anteilnahme vieler Marlerinnen und Marler: „Man war so traurig und hilflos. Da gibt es sehr viel Kraft, dass Menschen an uns denken“, sagt Mutter Monique: „Wir sind überwältigt. Ich kann das nicht in Worte fassen. Von so viel Mitgefühl und Anteilnahme ist man einfach ergriffen.“

Conner freut sich riesig. Nach einem Rückschlag heilt seine Wunde jetzt besser. Aber der Heilungsprozess wird noch Wochen, wenn nicht Monate dauern.

Gabentisch für Conner
Der Gabentisch für Conner ist reich gedeckt wie noch nie. Menschen und Einrichtungen aus Marl und Umgebung haben an ihn gedacht und ihn beschenkt. © privat

Balsam ist da das Mitgefühl der Marler. Die Spannung bis Heiligabend hält Conner kaum aus. Mit seiner Mutter und seinem Bruder wird er bei Oma Simona feiern - und sicher noch ein paar Überraschungen erleben. Wie seine Familie ihn beschenken wird, weiß Conner noch nicht...

Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals am 23. Dezember