An die Spitze des Chemieparks Marl - Großprojekte und Pandemie

© Jörg Gutzeit

An die Spitze des Chemieparks Marl - Großprojekte und Pandemie

rnBernhard Vendt im Porträt

Mitten in der Pandemie übernahm Bernhard Vendt im Herbst die Standortleitung im Chemiepark Marl. Er kennt sich hier seit vielen Jahren aus, neu sind die Großprojekte und die Corona-Pandemie.

Marl

, 29.12.2021, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am 1. Oktober hat Bernhard Vendt als Nachfolger von Dr. Jörg Harren die Standortleitung des Chemieparks in Marl übernommen. Im Gespräch mit unserer Redaktion stellt sich der Chef des viertgrößten Chemie-Standorts in Deutschland vor:

Der 57 Jahre alte Verfahrensingenieur ist verheiratet und hat einen Sohn. Er hat bereits nach dem Studium in Bochum, der ersten Station bei einem Anlagenbauer und dem Wehrdienst seine berufliche Laufbahn bei der Hüls AG in Marl begonnen. Zehn Jahre lang war er zunächst national und international für Planung und Bau von Chemieanlagen zuständig. Nach der Wende ging er für sieben Jahre in die neuen Bundesländer, wo die Hüls AG in der Nähe von Dresden ein Werk übernommen hatte. „Das war mit Sicherheit eine prägende Zeit“, sagt er. Ich habe das Zusammenwachsen Deutschlands hautnah miterlebt und dabei viel gelernt.“ Zu ehemaligen Mitarbeitern, die seit mehr als 15 Jahren pensioniert seien, pflegt er bis heute Kontakt.

Jetzt lesen

Vom Produktionschef zum Standortleiter

Nach weiteren Stationen als Betriebs- und Produktionsleiter bei der Infracor GmbH übernahm er 2009 die Funktion als Leiter Technik in Marl, Herne und Witten für die Infracor GmbH, die er fast siebeneinhalb Jahre ausübte. Mit rund 1000 Mitarbeitern kümmerte sich Bernd Vendt um die Wartung und Instandhaltung der Anlagen. „Auch das war für mich ein sehr lehrreiches Kapitel meiner beruflichen Laufbahn“, erzählt er. „Man kennt das: Jeder ruft Sie an, wenn etwas schiefgeht. Bei 1000 Mitarbeitern, die etwas reparieren, geht immer irgendwas schief.“ Doch von der Erfahrung, die er hier gesammelt habe, zehre er heute noch.

Es folgten zwei Jahre Standortleitung im hessischen Hanau. Der Industriepark Wolfgang in Hanau ist der innovative High-Tech-Standort im Evonik-Konzern. Dann kam der Ruf aus Marl. Gesucht wurde ein Experte, der die Energieversorgung des Chemieparks Marl auf neue Füße stellen und am Standort drei neue Kraftwerke bauen kann. 2018 kehrte Bernhard Vendt also nach Marl zurück.

Jetzt lesen

Zukunftsprojekte im Cheniepark vorantreiben

Der Bau der neuen Kraftwerke gehört zu den Zukunftsprojekten, die zurzeit im Marler Chemiepark vorangetrieben werden. Mit der Umstellung von Kohleverbrennung auf Gas und Dampf kann der Standort nach Angaben von Evonik pro Jahr rund eine Million Tonnen CO2 einsparen.

Dass er auf insgesamt 31 Jahre Berufserfahrung im Chemiepark Marl zurückblicken kann, helfe ihm sehr bei seiner neuen Aufgabe, betont Bernhard Vendt. „Ich musste nicht lange überlegen, ob ich diese einmalige Chance annehme.“