Ab sofort ist beim Fußball-Bezirksligisten SSV Mühlhausen-Uelzen der fünfte Trainer der laufenden Saison im Amt. Was klingt wie ein verspäteter Aprilscherz, ist beim ehemaligen Vorzeige-Klub der Stadt Unna bittere Realität.
Nach Tuncay Sönmez, Manuel Stiepermann, Adrian Ruzok und Marco Slupek nun also Marc Woller. Der Mann, der als „Co“ mit Westfalia Rhynern einst in die Regionalliga aufstieg, mit dem SV Lippstadt dort für Furore sorgte und den jungen SuS Kaiserau in die Landesliga führte.
Kann dieser Coach Abstiegskampf in der Bezirksliga? „Ja, ganz sicher. Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, das wir drin bleiben“, gibt sich Woller selbstbewusst. Respekt!
Denn wer in den vergangenen Wochen und Monaten Spiele des SSV beobachtet hat, der weiß genau, dass diese Mannschaft aktuell alles andere als konkurrenzfähig ist. „Deswegen muss ich den Jungs jetzt schnell Selbstvertrauen einimpfen und sie als Team komplett neu formen“, verrät Woller seine ersten chirurgischen Eingriffe. „Niedermachen bringt rein gar nichts.“
Zwei Wochen Zeit für den Neustart
Die Zeit, den Schalter umzulegen, ist dabei äußerst knapp bemessen. Denn schon in zwei Wochen kommt es zum Abstiegsgipfel gegen die Westfalia aus Wethmar. Wie der SSV haben auch die Lüner 17 Punkte auf dem Konto. Mühlhausen steht aktuell nur aufgrund der besseren Tordifferenz über dem Strich.
„Immerhin sind es zwei Wochen“, zieht Woller auch hier die positiven Aspekte heraus. „Das Heimspiel gegen Wethmar wird aber auch nicht das entscheidende sein. Egal, ob wir verlieren oder gewinnen.“ Danach stehen für Mühlhausen immerhin noch fünf weitere Spiele auf dem Programm.

In denen es gilt, eine verunsicherter Mannschaft wieder komplett neu auf Kurs zu bringen und ganz nebenbei in der Liga zu halten. Alles andere als eine leichte Aufgabe also. „Das haben mir auch viele geschrieben, nachdem es bekannt wurde, dass ich in Mühlhausen übernehme“, wischt der Coach die Zweifel weg. „Aber ich bin Fußballtrainer und scheue mich ganz sicher nicht vor schweren Aufgaben. Im Gegenteil.“
Plan B schon in der Schublade
Und was passiert, wenn es wider Erwarten doch nicht klappt und der SSV Mühlhausen nach Ende der Saison den bitteren Gang in die Kreisliga antreten muss? Auch darauf hat Woller lächelnd eine kurze und knappe Antwort parat: „Dann muss ich eben wieder aufsteigen!“
Fünfter Trainer beim SSV Mühlhausen in der Saison: Marc Woller wird „die Mannschaft impfen“
SSV Mühlhausens Trainersuche dauerte nur eine Stunde: Slupek bot Verein Rücktritt an
Frage der Woche: Schafft Marc Woller mit dem SSV Mühlhausen den Klassenerhalt ?