„Wir verschließen die Augen vor der Wirklichkeit“. Mit diesen Worten hatte der Kriminologe Prof. Dr. Dominic Kudlacek harsche Kritik am Umgang mit einer Straftat verdächtigen Ausländern geübt. Der gebürtige Kameruner Armel Djine (37) hatte ebenso widersprochen wie Abdul Shikh Suliman (23), der 2015 als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland kam. Dazu haben uns zahlreiche Reaktionen von Leserinnen und Lesern erreicht.
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„In diesem Linksstaat sind Themen wie: ungeschützte Grenzen, illegale Dauermigration, importierte Kriminalität, kulturelle Überfremdung/Islamisierung- aber auch fehlende nationale Souveränität, Unterwürfigkeit gegenüber USA/NATO, Vaterlandsliebe und Patriotismus so etwas wie ,heiße Eisen‘, die entweder gar nicht oder nur mit großem Unbehagen angefasst werden.
Da fängt die Schwierigkeit mit der Meinungsfreiheit schon an. Wenn man sich dann noch als AfD-Sympathisant zu erkennen gibt, so muss man schnell erkennen, dass Patrioten als ,Gefahr‘ angesehen und daher ständigen Anfeindungen in Form von Verächtlichungsmachung, Schikanen und sonstigen Ausgrenzungspraktiken ausgesetzt sind.“
Rolf Plewka, Recklinghausen
„Seine erkenntnisbasierte Forschung musste Prof. Kudlacek nach eigenen Angaben u.a. mit Kollegenschelte und Bedrohungen im privaten Bereich bezahlen. Wir verstummen, nein, veröden zu einer Gesellschaft, wenn wir nicht einmal mehr in der Lage sind, vorurteilsfrei Forschungsergebnisse zuzulassen.“
Norbert Zimmering, Fröndenberg
„Tatsache ist doch, dass der Anteil der Straftäter unter den Menschen mit Migrationshintergrund wesentlich höher ist als bei der einheimischen Bevölkerung. Dieses sollte auch klar gesagt werden. Und Tatsache ist auch, dass ich mich heutzutage nicht mehr traue, allein einen Spaziergang durch den Schwerter Wald zu machen. Und wenn ich allein auf dem Friedhof bin, so fühle ich mich auch ganz unwohl.“
Horst Brand, Schwerte
„Der Artikel ist auf den Punkt gebracht und ich finde, er hat recht.
Selbst meine ausländischen Freunde sagen, dass man sich im eigenen Land zuviel gefallen lässt und wollen die AfD wählen.“
Andrea Kelch
„Auch der Kriminologe Prof. Dominic Kudlacek betrachtet in diesem Artikel nur einen Teilaspekt des Themas „Migration“, deren aktuelle Erörterung ohnehin völlig entartet ist.
Auch er weist mit keinem Wort darauf hin, dass es sich bei den sogenannten Migranten – jedenfalls bei denen, die an Deutschlands und Europas Türen klopfen – in erster Linie um diejenigen handelt, denen Deutschland Arm in Arm mit anderen Nationen des kollektiven Westens die Heimat ausgebombt, ihnen Hab und Gut zerstört und Schwestern, Brüder, Mütter und Väter getötet hat: Afghanen, Iraker und Syrer.
Die Kriege der USA und ihrer Vasallen nach 9/11 haben mindestens 37 Millionen Menschen in und aus Afghanistan, Irak, Pakistan, Jemen, Somalia, den Philippinen, Libyen und Syrien vertrieben. Dies übersteigt die Zahl der Vertriebenen in allen Kriegen seit 1900, mit Ausnahme des Zweiten Weltkriegs.
(...)
Den 37 Millionen heimatvertriebenen Flüchtlingen, die durch den Staats-Terrorismus des kollektiven Westens nach 9/11 heimatlos wurden, muss von den Staaten-Tätern obligatorisch eine lebenslange Alimente gezahlt werden.“
Jürgen Beineke, Castrop-Rauxel
„Tatsache ist, dass man sich heutzutage nirgendwo mehr sicher fühlt.
Soviel Messerstechereien wie heutzutage gab es noch nie. Kinder, die zum Stehlen geschickt werden.
Mit Migrationshintergrund würde ich mich auch so äußern wie die beiden Herren. Wobei diese natürlich das Recht dazu haben.“
Udo Artelt
„Ich teile die Gefahr, die Prof. Kudlacek sieht. Auch ich sage ,Macht die Augen auf!‘ Auch wenn die Menschen in Gaza mir sehr, sehr leid tun, so bin ich doch entsetzt über die geringe muslimische Resonanz auf das Massaker in Israel.
Wenn eine Frau mit Kopftuch im Fernsehen gezeigt wird, die begeistert von einer großen Jubelfeier zu Ehren der mörderischen Hamas gezeigt wird und die sich stützen kann auf die vornehme öffentliche Zurückhaltung der muslimischen Verbände und Vertreter in Deutschland, die lange in sich gehen mussten, um zu überlegen ob israelische Siedler ein Recht auf Leben haben, dann frage ich mich auch: Was läuft hier schief?
Wieso ist es ausländerfeindlich, darauf hinzuweisen, dass ehemalige Flüchtlinge teilweise andere Werte in ihrem Gepäck mitgebracht haben? Omid Nouripour, Achmed Mansour und viele andere können z.B. bezeugen, dass Juden- und Israelhass zu ihrer heimischen Sozialisation gehörte.
So etwas verschwindet nicht einfach an der guten deutschen Luft!“
Brigitte Leyh, Dortmund
„Die Schlussfolgerung, dass jeder nach seinen Regeln lebt, gilt in allen Bereichen. Schauen Sie sich den Klimaschutz an, jeder redet, weiß, was die Technik und die Politik und andere zu tun haben, selber machen wenige etwas. Selbst so einfache Dinge wie das Umstellen der Ernährung auf pflanzlich ist ein unverschämtes Ansinnen. Auch hier müsste viel härter durchgegriffen werden.
Herrn Kudlacek in seiner Einsamkeit können wir gut verstehen...“
Eva Zimnoch
„Ich habe kein Verständnis, dass einige Migranten, denen wir Schutz und ein freies Leben gewähren, sich so undankbar daneben benehmen. Mein Mann hat viel im Ausland gearbeitet z.B. in China, Taiwan, Indien und Skandinavien.
Der Arbeitgeber hat den Slogan ausgegeben, sich den Gepflogenheiten des Landes anzupassen und nicht unangenehm aufzufallen. Alle Kollegen meines Mannes haben sich daran gehalten, obwohl sie dort harte Arbeit verrichtet haben, im Maschinenbau. Und deshalb kann ich nicht verstehen, dass einige uns so Probleme bereiten.“
Angelika Scholz
„Welche Schlussfolgerungen können aus den drei sehr unterschiedlichen Perspektiven und Sichtweisen gezogen werden? So unterschiedlich die Ansätze und Schlussfolgerungen der drei Autoren sind: Es geht bei dieser Thematik nicht um ‚die‘ Ausländer im weitesten Sinne, sondern darum, ob soziologisch erklärbar ist, warum die unterschiedlichsten ausländischen Milieu-Gruppen Vorurteilen unterliegen, die gesellschaftlich als gegeben vorausgesetzt werden, u.a. im Form des Aussehens oder der fehlerhaften Dialektik in der Kommunikation.
Wobei in allen drei Kommentaren der entscheidende Punkt nicht erwähnt wird: Es ist die persönliche Voreingenommenheit gegenüber allem fremdländischen, die eine unvoreingenommene Einstellung schon in Ansätzen verhindert. Es gibt nicht ‚den‘ Ausländer, mit welchen zugeschriebenen Attributen auch immer, sondern die verfehlte Offenheit, die einer Diskriminierung förderlich sein kann.
Hier liegt die tiefere Ursache für die in dem Artikel beschriebenen Auswirkungen. Das Thema der Kriminalität von Ausländern ist sekundär, wenn die tieferen soziologischen Voraussetzungen des einzelnen Menschen keine Berücksichtigung finden. Die beiden Antworten machen im Übrigen deutlich, dass es sowohl im persönlichen Umfeld, als auch im institutionellen Umfeld, unabhängig des eigentlichen Themas der Kriminalität eine sehr subjektive Empfindung gegenüber allem ‚Fremden‘ ist, die den Eindruck erhöhter Kriminalität fördert. Es ist eine gesellschaftliche Intoleranz, die hier zum Tragen kommt, verstärkt u.a. durch Populismus, Fake-News und Verschwörungstheorien in Social Media.“
Udo Goldstein, Selm
„Danke für den Abdruck dieser Meinung im öffentlichen Diskurs, welche gerade in Ihrem Blatt seit Jahren deutlich zu kurz kommt.
Es sollte eine Verpflichtung für Sie als Medienschaffende sein, auch die unangenehme Realität abzubilden und damit einen Beitrag gegen die ,Lügenpresse‘ und das Anwachsen von (rechts-) extremen politischen Ansichten zu liefern.“
Dietmar Rumpf
„Die Ausführungen von Prof. Dominic Kudlacek finde ich ziemlich schlüssig und plausibel erläutert und begründet. Die gegen ihn ausgesprochenen Drohungen zeigen mir, dass seine Gegner keine Argumente haben, sondern meinen, sich nur mittels Drohungen mit diesen Ausführungen auseinandersetzen zu können. Das finde ich nicht überzeugend, denn auf diesem Wege löst man Probleme nicht, sondern kehrt sie unter den Tisch.
Die Stellungnahme von Herrn Djine überzeugt mich nur teilweise. Wenn der Ausländeranteil an bestimmten Straftaten objektiv höher ist als der Anteil der Einheimischen, dann leuchtet mir nicht ein, weshalb das an einer erhöhten Beschäftigung in den Medien liegen sollte.
Die von Prof. Kudlacek genannte geringere Wirksamkeit von milden Urteilen auf eine Verhaltensänderung bei ausländischen Straftätern als bei einheimischen lehnt Herr Djine als Begründung ab, legt aber in meinen Augen nicht überzeugend dar, weshalb.
Bei der Aussage, die erhöhte Kriminalität auf Armut in vielen Staaten zurückzuführen, sehe ich nicht den Zusammenhang mit dem Leben in Deutschland. Wenn Jugendliche aus armen Ländern in Deutschland Schutz suchen, dann erwarte ich allerdings ein anderes als ein kriminelles Verhalten von ihnen.
Irgendwo hat es für mich etwas Diskriminierendes, die erhöhte Straffälligkeit in Schutz nehmen zu wollen: ,Die können ja quasi gar nicht anders‘... Man spricht ihnen damit sozusagen einen eigenen Willen ab. Die Anwendung härterer Strafen wird ohne Begründung abgelehnt, wobei es ja Herrn Prof. Kudlacek nur deshalb um höhere Strafen gegenüber Ausländerkriminellen geht, weil mildere Strafen eben nicht bzw. eher gegenteilig, d. h. bestärkend wirken.
(...)
,Mehr Teilhabe‘, die Herr Djine favorisiert, ist bestimmt eine nette Idee, setzt aber auch ein starkes ,Mitziehen‘ von Seiten der ausländischen Jugendlichen voraus, auch sie sind gefordert.“
Gerrit Miehlke
Kriminologe Kudlacek zu ausländischen Straftätern: „Wir verschließen die Augen vor der Wirklichkeit“
„Härtere Strafen sind keine Lösung“: Grünen-Politiker wirft dem Kriminologen Kudlacek zu einfache Fo
„Populistisch statt wissenschaftlich“: Geflüchteter reagiert auf Thesen zur Ausländerkriminalität