Was erfolgreich ist, kommt wieder. Diese Woche startet „Magic Mike – The Last Dance“ im Kino. Erotisch, frivol, ironisch und ziemlich smart. Tolle Tanzszenen, perfekte Besetzung.
Und wieder gelingt der Balanceakt zwischen Trash-Unterhaltung (Männer, die sich ausziehen) und unangestrengtem Mehrwert, auch wenn das „Niveau“ für Kunstfreunde und Arthouse-Puristen vermutlich wieder unterirdisch sein dürfte.
Chippendales auf der Leinwand
Sollen sie doch die Nase rümpfen - der Film hat kleine Schwachpunkte, unterhält aber glänzend, und sicher nicht bloß das Publikum einer „Ladies‘ Night“.
Tatum war einst Stripper
Zugegeben war man skeptisch, als Steven Soderbergh 2012 den ersten Teil ins Kino brachte. Ein Film um eine Truppe männlicher Stripper? Nach Erlebnissen von Tatum, der als 20-Jähriger Erotiktänzer war? Die „Chippendales“ auf Leinwand? Warum soll man sich das angucken?
Abrechnung mit der Sex-Branche
Nun, „Magic Mike“ bot eben nicht nur trainierte Männerkörper in Macho-Macho- Choreografien, da steckte auch die Abrechnung mit einer Branche drin, die Sexträume verkauft.
Und ein Blick auf junge Burschen, die von Geld, Drogen, Groupies geblendet übersehen, dass sie ausgebeutet werden.
Flache Nummernshow
„Magic Mike XXL“ (2015) stagnierte als flache Nummernshow, schön anzusehen, erzählerisch seicht. Dort war Soderbergh Kameramann und Cutter, beim neuen Film greift er als Regisseur stärker ins Ruder.
Weil Stammautor Reid Carolin der Handlung eine weibliche Note verordnet (und einen Abstecher nach London), steht es um die Substanz der Geschichte gar nicht mal schlecht
Wie eine rollige Katze
Die weibliche Note meint Selma Hayek Pinault. Sie spielt die reiche, schöne Maxandra Mendoza, der auf einer Party in Miami gesteckt wird, der knackige Bartender (Channing Tatum) habe andere Qualitäten, als Drinks zu mixen.
Mike lehnt die Privatsession gegen Geld erst ab. Dann bezirzt er die Dame mit einem Engtanz, der sie in eine rollige Katze verwandelt. Wow, der Kerl brennt ein Feuerwerk ab, noch angezogen!
Elegante Tanz-Erotik
Der Rest ist so überzeugend, dass Maxandra den Verführer nach London mitnimmt, wo ihr ein Theater gehört. Mike wird ihr Regisseur und soll eine Show auf die Beine stellen. Eine, die für die Damenwelt zur sinnlichen Erfahrung wird: „Sie sollen fühlen, was ich fühlte: ganz Frau zu sein.“
Sex mit dem Gigolo als Grund für ein Theater-Invest? Quatsch garniert mit Pseudofeminismus. Hier muss man daran erinnern, dass „The Last Dance“ eine Komödie mit Zwinkern ist und Maxandra glauben will, ihr Interesse an Mike sei rein geschäftlich. So wird ein Schuh daraus.
Ein Testosteron-Tanz,

Ab und an ist der Film geschwätzig, eine Teenagerin spricht schulmeisterlich aus dem Off. Völlig egal. Wenn Mike Profis und Streetdancer zu den Proben holt, stimmt die Chemie. Am Ende steht prima dargebotener, bestechend fotografierter, von Soderbergh elegant inszenierter Testosteron-Tanz, ein Spaß, der kichern und staunen lässt.
Und der running gag von den kühlen, verknöcherten Briten, deren viktorianisches Traditionstheater von Strippern gekapert wird, ist auch nicht schlecht.
„Bulldog“: Auf Ibiza leben Mama und Sohn wie Klammeraffen
Mann-Frau-Komik mit öden Gags und ranzigen Klischees: Der „Caveman“ kann nicht viel