„Es ist schon ein Luxusproblem, das wir da jetzt haben“, sagt Patrick Kulinski. Der Trainer des Fußball-Landesligisten SuS Kaiserau hat künftig die Qual der Wahl: Wen stellt er zwischen die Pfosten? Setzt er weiterhin auf die bisherige Nummer eins, Fabio Bauer, oder schenkt er Winter-Neuzugang Jonas Trebing das Vertrauen? So wie am vergangenen Spieltag, wo Trebing bei der Nullnummer in Buer bei seinem Pflichtspieldebüt für Kaiserau keinen Gegentreffer zuließ.
Für den 19-Jährigen war es zumindest ein guter Auftritt. „Für mich war es im ersten Ligaspiel in Ordnung“, sagt er. So viel habe er gar nicht aufs Tor bekommen − „zwei, drei Dinger vielleicht.“ Aber bei denen war Trebing zur Stelle.
Nachdem ihn Coach Kulinski in die Startelf beförderte, sei die Nervosität schon ein Faktor gewesen, berichtet der Keeper, der im Winter vom Oberliga-Absteiger Hammer SpVg zum SuS Kaiserau gewechselt war. „Anfangs war die Nervosität da, weil man sich im ersten Spiel natürlich zeigen möchte. Vor allem, wenn man aus einer höheren Liga kommt, hat man einen gewissen Anspruch an sich selbst, dem man gerecht werden möchte“, sagt Trebing.
Schon in der Vorsaison stand er als damaliger A-Junior bereits bei den Senioren der Hammer SpVg auf dem Platz, kam auf acht Oberliga-Einsätze. Da er sich nicht als klare Nummer eins durchsetzen konnte, zog der 1,91 Meter große Schlussmann im Winter die Reißleine. „Es hat leider nicht mehr so funktioniert“, sagt er rückblickend.
Jonas Trebing ein „Super-Charakter“ für den SuS Kaiserau
Generell liest sich seine Vita ziemlich gut. Nach seinen Anfängen beim SuS Kaiserau wechselte Trebing vor einigen Jahren mit einigen anderen Spielern zum Nachbarverein SC Husen-Kurl. Es folgten Stationen beim TSC Eintracht Dortmund, RW Essen, SV Westfalia Soest und eben zuletzt in Hamm.
In Sachen Konkurrenzkampf im SuS-Tor hält sich der Teenager aber bedeckt: „Ich weiß nicht, wie es genau geplant ist. Ich denke, wir kriegen beide unsere Spiele. Da geht es nicht um eine Nummer eins. Das passiert erst nächste Saison, kann ich mir vorstellen.“ So stellt es auch Trainer Kulinksi dar: „Wir schauen aktuell von Woche zu Woche, tauschen vielleicht im Zwei-Wochen-Rhythmus − je nachdem, wer besser trainiert hat oder wo wir meinen, welcher Torwart besser zum kommenden Gegner passt.“
Die Zusammenarbeit mit Fabio Bauer jedenfalls laufe bereits sehr gut, sagt Trebing: „Wir haben tatsächlich schnell zusammengefunden. Ich hatte noch nie Probleme mit irgendeinem Torwart. Man sollte immer versuchen, gut miteinander klarzukommen, als den Konkurrenzkampf über alles zu stellen.“ Dennoch würden beide Keeper natürlich versuchen, sich gegenseitig im Training unter Torwart-Trainer-Andreas Braun zu überbieten.
Coach Kulinski ist nach den letzten Wochen voll des Lobes für seinen jungen Torhüter: „Er kommt immer mehr rein, gewöhnt sich allmählich an den Kunstrasen. Er ist ein Methleraner Jung und brauchte deshalb keine lange Eingewöhnungszeit.“ Der Neuzugang sei einer „Super-Charakter, der super in die Mannschaft passt“. Seine Stärken sieht Trebing vor allem auf der Linie, darüber hinaus nennt er das Rauskommen bei hohen Bällen als eine Eigenschaft, die ihm liege. Dennoch könne er sich bei Fabio Bauer auch etwas abschauen. „Ich möchte im Spielaufbau besser werden und mir mit dem Ball mehr zutrauen“, sagt er.
Die nächste Gelegenheit dazu könnte Trebing bereits am kommenden Sonntag erhalten, wenn es um 15 Uhr im Heimspiel gegen Firtinaspor Herne geht. „Ich hoffe, dass ich nochmal die Chancen kriege und mich dann noch etwas mehr auszeichnen kann“, will Trebing erneut in der Startelf stehen.
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