„Löwen-Deal“ geplatzt Marco Antwerpen wird nicht Trainer bei 1860 München

Von Dirk Berkemeyer
„Löwen-Deal“ geplatzt: Marco Antwerpen kein Trainer bei 1860 München
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Selbst die heißesten Flirts finden manchmal kein gutes Ende. Genau das ist der Unterschied zwischen kitschigen Hollywood-Filmen und dem knallharten deutschen Profifußball. Auf der großen Leinwand finden die Protagonisten zum Schluss fast immer zueinander.

Bei Marco Antwerpen und dem TSV 1860 München in der 3. Liga war das nicht so. Und dass, obwohl der gebürtige Unnaer eigentlich Top-Favorit auf den vakanten Trainerjob beim Münchner Drittligisten war.

Trainersuche bei 1860 München verkommt zur Posse

Jetzt aber die Kehrtwende bei den Verantwortlichen. Nicht Antwerpen wird neuer Coach sondern Argirios Giannikis. Eine Nominierung, die selbst bei den lokalen und regionalen Fachgazetten rund um die Grünwalder Straße hohe Wellen schlägt. „Dieser Mann ist ein absolutes Experiment“, titelt „Dieblaue24“, die dem Verein extrem nahe steht. „Hoffentlich wissen die Verantwortlichen, welchem großen Verein sie dienen und welche Tragweite so eine Entscheidung hat.“

Die „Verantwortlichen“, das sind der neue Sportchef Dr. Christian Werner und Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer, die die Entscheidung zu Gunsten des gebürtigen Nürnbergers Giannikis getroffen haben. Für beide ein riskantes Unterfangen, denn gemeinhin gilt der neue Coach als sehr unerfahren. Für die „Löwen“, die in der Drittliga-Tabelle aktuell als 15. gerade einmal drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge haben, ein Experiment mit Sprengstoff-Potential.

Dienste von „Feuerwehrmann“ Antwerpen nicht gewünscht

Eine Verpflichtung von Antwerpen wäre deutlich weniger risikobehaftet gewesen. Denn der in der Szene als „Feuerwehrmann“ bekannte Fußballlehrer zeigte nicht nur bei seiner letzten Station, dem 1. FC Kaiserslautern, dass er in der Lage ist, Mannschaften zu festigen und in deutlich höhere Sphären zu führen. Zu einer Verpflichtung, die sich kurz vor Weihnachten erst angedeutet, dann zwischen den Jahren manifestierte um schließlich doch nicht zu klappen, hat es leider nicht gereicht. Zumindest die Umstände, wie man beim Münchner Traditionsverein nach einem neuen Übungsleiter sucht, kommt hollywoodähnlichen Verhältnissen nahe.

Für Antwerpen, der zu einer Stellungnahme verständlicherweise nicht bereit war, ein schwacher Trost. Bleibt zu wünschen, dass schon in naher Zukunft neue und vor allem ernst gemeinte Angebote auf den Tisch des ehemaligen Königsborner Kickers flattern werden.

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