Der kleine Nick spielt eigentlich Fußball in der G-Jugend des FC Epe. Doch sein Hobby steht jetzt hinten an. Mit gerade einmal sechs Jahren ist der begeisterte Kicker zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt – und benötigt dringend Hilfe.
Im August wurde der große Fußballfan eingeschult, doch in die Schule darf er nicht. Denn im gleichen Monat bekam die fünfköpfige Familie die Schocknachricht, dass Nick erneut erkrankt ist und nun auf eine Stammzellspende angewiesen ist, um gesund zu werden. Nach einem möglichen Spender wird unter anderem am Sonntag, 6. November, in Epe gesucht.
Von 10 bis 17 Uhr können sich potenzielle Stammzellenspenderinnen und -spender am Sonntag auf dem Sportplatz des FC Epe, Nienborger Damm 15, registrieren lassen. Um die Aktion reibungslos ablaufen lassen zu können, wurde in der Nähe ein Parkplatz eingerichtet.
Als Spender in Frage kommt grundsätzlich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren, der mindestens 50 Kilogramm wiegt und einen BMI unter 40 hat: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung erfolgt ein simpler Wangenabstrich. Darüber werden Gewebemerkmale bestimmt. Stimmen genügend Merkmale zwischen Patient und Spender überein, kann eine Stammzellspende erfolgen.
Fast wie bei der Blutspende
Die sogenannte periphere Stammzellentnahme kommt dabei mit derzeit rund 90 Prozent am häufigsten zum Einsatz. Bei dieser Methode werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren (Apherese) aus dem Blut gewonnen.
Die Ärztin oder der Arzt legt dazu jeweils einen Zugang in beide Armvenen, ähnlich der Blutspende. Zuvor erhalten die Spender über fünf Tage hinweg ein Medikament. Dadurch wird die Produktion von Stammzellen und deren Ausschwemmung in die Blutbahn angeregt.
Die periphere Stammzellentnahme dauert normalerweise drei bis höchstens fünf Stunden. Spender können die Entnahmeklinik in der Regel noch am selben Tag verlassen. Nur sehr selten wird ein zweiter ambulanter Entnahmetag notwendig.
Entnahme von Knochenmark
Die Knochenmarkentnahme kommt bei den übrigen zehn Prozent der Stammzellspenden zum Einsatz. Dabei wird den Spendern in einer zertifizierten Entnahmeklinik unter Vollnarkose etwa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm (nicht Rückenmark) entnommen.
Das sind etwa fünf Prozent des Gesamtknochenmarks. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb weniger Wochen. Im Anschluss an die Entnahme ist es möglich, dass für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz auftritt, ähnlich dem bei einer Prellung.
Für die Knochenmarkentnahme ist normalerweise ein Krankenhausaufenthalt für ein bis zwei Nächte erforderlich. Das gesundheitliche Risiko der Knochenmarkentnahme beschränkt sich im Wesentlichen auf das allgemeine Risiko, das mit jeder Operation unter Vollnarkose einhergeht. Um vermeidbare Risiken auszuschließen, habe die sorgfältige medizinische Voruntersuchung der Spenderinnen und Spender höchste Priorität.