„Sind die im Kreistag verrückt geworden? Sitzblockade vor Landtag wegen Eurobahn-Defizit!“

Von Wolfgang Hönnicke (Leser)
Nach Übernahme-Beschluss: Sitzblockade wegen Eurobahn-Defizit
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Man stelle sich vor: Die roten, die schwarzen, die grünen und die gelben Kreistagsmitglieder stimmen fast geschlossen für die Übernahme der Eurobahn durch den Zweckverband Nahverkehr! Sind die im Kreistag verrückt geworden?

Laden sich ein mögliches weiteres Defizit auf ihre Schultern, obwohl alle Städte im Kreis Defizite aufweisen. Warum tun sich dies die Kreistagsmitglieder an? Antwort: Sie wollen den Bahnverkehr retten für ihre Bürger in Unna, Holzwickede, Lünern und Hemmerde.

„Land muss Eurobahn-Defizit übernehmen“

Wer ist durch diese Entscheidung fein raus? Der grüne NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, der eigentlich von seinem Ansatz her das mögliche Eurobahn-Defizit von 5-10 Mio. den Kreisstädten selbstverständlich abnehmen müsste. Doch der schweigt! Das ist natürlich ein schwaches Bild!

Noch schlimmer ist: Die Zwangslage, in die die Kreistagsmitglieder geraten sind, haben sie selbst nicht verschuldet, sondern Verkehrsminister in Berlin, die ihr Unwesen jahrzehntelang trieben und die Bahn an den Rand der Funktionsuntüchtigkeit manövrierten!

Es gab unter ihnen Mautbefürworter, die Hunderte von Millionen mutwillig produzierten und sich nun in den nicht-verdienten Ruhestand nach Bayern verabschiedeten.

Reicht es angesichts der „Wahl zwischen Pest und Cholera“ (Landrat M. Löhr), nach Düsseldorf einen Protestbrief zu schreiben mit der Bitte: „Liebes Land NRW, lass den Kreis Unna nicht im Regen stehen.“ Oder müssen jetzt die Kreistagsmitglieder und die bahnfahrenden Bürger nicht langsam radikaler werden?

Muss jetzt nicht in Düsseldorf plakatiert werden: „Krischer übernehmen sie endlich das Defizit der Eurobahn!“ Eine Sitzblockade vor dem Landtag wäre auch nicht schlecht. Natürlich friedlich!

„Verkehrsminister zum Rapport vor den Kreistag“

Warum wird der Verkehrsminister nicht zum Rapport in den Kreistag geladen? Die Landesregierung hat eine Fürsorgepflicht für ihre Städte und ihre Bürger, die darauf vertrauten, als sie z.B. nach Hemmerde zogen, dass die Bahnverbindung in ihr Dorf und nach Dortmund zum Fußballspiel stabil bleibt.

Briefe allein werden den smarten Ministerpräsidenten nicht wachrütteln, um dem Kreis Unna zu helfen. Da muss schon vor der Staatskanzlei in Düsseldorf mehr Dampf abgelassen werden. Ich bin bei einer möglichen Demonstration in Düsseldorf dabei. 36 Jahre Zugfahrt von Unna nach Soest zur Arbeit haben bei mir eine Liebesbeziehung zu diesem ,alten‘ Verkehrsmittel entstehen lassen.

Wolfgang Hönnicke

Unna

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