In Massen-Nord ist am Montagmorgen der Leichnam eines Mannes aufgefunden worden. Die Umstände seines Todes geben den Behörden Rätsel auf und schaffen Sprachlosigkeit bei Augenzeugen aus dem Umfeld. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, hält sich aber mit Informationen zu dem Sachverhalt bewusst zurück.
„Wir führen ein Todesermittlungsverfahren“, bestätigte die Unnaer Polizeisprecherin Vera Howanietz knapp. Ob es sich um einen Suizid, ein Tötungsdelikt oder ein Unfall handelt, dazu äußerte sich die Polizei noch nicht.
Ein mögliches Indiz dazu ergibt sich dafür ergibt sich allenfalls aus den Zuständigkeiten bei der Polizei: Ist ein Tötungsdelikt offensichtlich, gibt Unnas Polizei die Ermittlung an die Kollegen in Dortmund ab. Für Presseauskünfte würde sie dann vermutlich gleich an die Staatsanwaltschaft Dortmund verweisen.
Andererseits steht die Obduktion des Leichnams noch aus. Vermutlich wird erst sie aufdecken können, was den Mann letztlich das Leben gekostet hat.
Der Körper des Mannes wies etliche Schnittwunden auf
Der Polizei war gegen 8.35 Uhr am Montagmorgen ein Leichenfund gemeldet worden. Der Verstorbene saß auf einem Stuhl vor einem Gebäude an der Lippestraße, zu dessen Bewohnern er gehörte. Bekleidet war er lediglich mit einer Decke. Sein Körper wies zahlreiche Schnittverletzungen auf.

Ein Nachbar erklärte im Gespräch mit unserer Redaktion, den Mann morgens zwar vor dem Haus gesehen zu haben, aber wohl noch lebendig. Er habe sich zwar gewundert, dass der Mann sich lediglich mit einer Decke auf den Stuhl gesetzt habe, aber ansonsten nichts Bedrohliches darin gesehen.
Ob sich der Mann zu diesem Zeitpunkt bereits in einem vielleicht stillen Todeskampf befunden hat, war demnach nicht ersichtlich.
Fundort nahe der privaten Fachhochschule
Der spätere Fundort seines reglosen Körpers liegt in der ehemaligen Landesstellen-Liegenschaft nahe des früheren Wellersbergplatzes (heute Heinrich-Werner-Platz) und damit nur wenige Schritte entfernt von den zentralen Einrichtungen der privaten Fachhochschule.
Auch das Gebäude, in dem der Verstorbene gewohnt hat, zählt zu den Teilen der Liegenschaft, die der Hochschulbetreiber einst aufgekauft hat. Es wird allerdings nicht von der Hochschule selbst genutzt, sondern als Wohnraum vermietet.
Die eingezäunte Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Flüchtlinge befindet sich nur wenige Hundert Meter entfernt.
Gerichtsmedizin soll Klarheit schaffen
Bis zum Montagmittag war ein Teil der Lippestraße für die Ermittlungen gesperrt. Polizei, Rettungsdienst und die Kriminaltechnische Untersuchung (KTU) waren im Einsatz. Mit einem Obduktionsergebnis ist im Laufe dieser Woche zu rechnen.
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