Laura Nolte vor WM-Start im Zweierbob „Haben alle eine Waffe unterm Hintern“

Von Dirk Berkemeyer
Laura Nolte vor Zweierbob-WM: „Haben alle eine Waffe unterm Hintern“
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Für Laura Nolte steht am kommenden Wochenende Teil zwei der Heim-WM in Winterberg auf dem Programm. Nach dem furiosen Erfolg im Monobob geht es nun im Zweierbob um Weltmeister-Meriten.

Ein Titel, der der 25-jährigen Pilotin aus Unna aktuell noch fehlt. Keine guten Erinnerungen hat Nolte auch an die WM im Vorjahr in St. Moritz, wo sie im dritten Lauf zu Sturz gekommen war.

Auf ihrer Heimbahn in Winterberg soll nun alles besser werden. Und der Auftakt war ja bereits sehr vielversprechend. Auf eines konnte sich die Lokalmatadorin schon beim Sieg im Monobob verlassen: Das Publikum war wie immer sensationell und hat lautstark angefeuert. „Letzte Woche war auf jeden Fall viel los, das ist bei einem Heim-Rennen schon besonders.“

Laura Nolte: Anschieberinnen-Frage geklärt

Ganz speziell wird das Rennen wohl auch für Noltes Anschieberin Deborah Levi werden. 2022 haben beide in Peking gemeinsam den Olympiasieg eingefahren, danach fiel Levi verletzungsbedingt fast 24 Monate aus. Im Vorjahr musste sie dem Weltcup-Rennen auf ihrer Heimbahn noch an Krücken gehend zuschauen.

Deborah Levi
Deborah Levi schiebt den Nolte-Bob an. © VIESTURS LACIS

Erst in Altenberg, eine Woche vor WM-Start, kehrte sie mit einem Sieg wieder auf die Anschieberposition zurück. In Winterberg könnte nun am Samstag eine weitere Medaille hinzukommen.

Allerdings kämpft auch Laura Nolte mit gesundheitlichen Problemen. In der Vorwoche beim Monobob klagte sie über Probleme an den Adduktoren, die hoffentlich unter der Woche abgeklungen sind.

„Wir hatten am Montag einen freien Tag, das war ganz gut und wir freuen uns auf die nächsten Tage“, so Nolte. „Wir werden jetzt das Material in Ruhe vorbereiten, uns athletisch nochmal vorbereiten und ein bisschen Ruhe haben.“

Bob-WM: Drei Favoritinnen aus Deutschland

Am Freitagnachmittag stehen dann ab 15 und 16.30 Uhr die ersten beiden Läufe auf dem Programm. Um die Medaillen geht es am Samstag ab 14.30 Uhr mit dem dritten Durchgang und dem Finaldurchgang ab 16 Uhr. Favorisiert auf den WM-Titel sind neben Nolte/Levi auch noch die weiteren deutschen Starterinnen um Kim Kalicki mit Anschieberin Leonie Fiebig und Lisa Buckwitz mit Anschieberin Vanessa Mark.

„Alle drei können gewinnen. Das ist ein richtig offenes Rennen“, weiß Bundestrainer René Spieß. „Die haben alle Waffen unterm Hintern und werden alle relativ ähnlich starten. Es kommt wirklich aufs Fahren an und auf die Nervenstärke der Pilotin.“

Blick in den Aufwärmraum: Hier bereitet sich Laura Nolte auf die WM vor
Blick in den Aufwärmraum: Hier bereitet sich Laura Nolte auf die WM vor © Michael Schwab

Laura Nolte: Nervenstärke entscheidet über Sieg und Niederlage

Das wiederum könnte ein Vorteil von Laura Nolte sein, denn in der Vorwoche bewies sie im Monobob bereits Nerven wie Drahtseile und entschied am zweiten Tag mit zwei starken Fahrten das Titelrennen.

Eine große Party fand danach aber noch nicht statt. „Letzten Sonntag haben wir gar nicht wirklich gefeiert, weil es noch nicht vorbei ist und haben einen ganz entspannten Abend gemacht mit Kartenspielen“, so Nolte. Das soll sich am kommenden Wochenende aber ändern: „Gefeiert wird wenn erst nach dem Zweier-Rennen.“