
Beamte machten bei einer Drogenrazzia einen brisanten Fund. © picture alliance/dpa
Kiloweise Drogen bei Razzia gefunden – Dealer drohen fünf Jahre Haft
Landgericht Bochum
Bei einer Razzia haben Drogenfahnder einen Volltreffer gelandet: In der Wohnung eines 25-Jährigen fanden sie kiloweise Drogen sowie unerlaubte Waffen. Nun muss er sich vor Gericht verantworten.
Bei einer Razzia in einer Dealerwohnung sind Polizisten neben kiloweise Streckmittel auch auf Drogen und diverse Waffen gestoßen. Für einen 25-Jährigen drohen nun harte Konsequenzen.
Vor sechs Monaten landeten Drogenfahnder einen Volltreffer: Nach einem brisanten Drogen- und Waffenfund muss sich ein mutmaßlicher Drogendealer (25) jetzt vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Vor allem die bei einer Wohnungsdurchsuchung zu Tage geförderten Waffen könnten dem einschlägig vorbestraften Mann aus Oer-Erkenschwick am Ende eine empfindliche Gefängnisstrafe einbringen.
Im Prozess vor der 9. Strafkammer geht es um unerlaubten Besitz und Handel mit unterschiedlichen Drogen. In der Zeit von Januar 2021 bis Ende Februar 2022 soll der angeklagte Dealer von Zwischenhändlern unter anderem ein halbes Kilo Kokain und einen Fünf-Liter-Kanister Amphetaminöl angekauft haben. Durch zahlreiche Kokain-Deals im Ruhrgebiet soll der 25-Jährige laut Anklage 40.000 Euro eingestrichen haben. Aus dem Öl, zugesetzten Chemikalien und Streckmittel soll der Angeklagte zehn Kilogramm Amphetamin produziert und das Aufputschmittel für mindestens 30.000 Euro weiterverkauft haben.
Am 18. Februar 2022 war es zu einer polizeilichen Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten gekommen. Dabei waren neben Drogen (Amphetamine, Marihuana, Ecstasy-Tabletten, Narkosemittel-Ampullen) auch typische Dealer-Utensilien sichergestellt worden – unter anderem 3,8 Kilo Streckmittel (Koffein) sowie eine Feinwaage. Außerdem waren die Polizisten auf einen als Taschenlampe getarnten Elektroschocker, einen Teleskopschlagstock, eine Machete (Klingenlänge: 45 Zentimeter) und zahlreiche Revolverpatronen gestoßen. Weil die Bochumer Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass die Waffen von dem Angeklagten bewusst „griffbereit“ in Rauschgiftnähe platziert worden sind, lautet die Anklage in diesem Punkt auf bewaffneten Drogenhandel. Übliche Mindeststrafe: fünf Jahre Haft.
Zum Prozessauftakt legte der Angeklagte über seinen Verteidiger Burkhard Benecken (Marl) ein Teilgeständnis ab. Dass der 25-Jährige zahlreiche Deals mit Amphetamin und Kokain abwickelt habe, sei korrekt. Die Waffenfunde seien zwar nicht zu bestreiten, der 25-Jährige will es aber zu keiner Zeit damit auf die Verteidigung von Drogen abgesehen gehabt haben. Die Machete sei allerdings ein bloßer „Deko-Gegenstand“ gewesen, der in einem Schrank entdeckte Schlagstock ein Überbleibsel von einem Bekannten, der diesen bei einem Besuch angeblich schlicht vergessen haben soll.
Der Angeklagte sitzt seit Februar in Untersuchungs-Haft. Für den Prozess sind vorerst noch Verhandlungstage bis zum 1. September anberaumt.