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Kurios: Holzwickeder SC profitiert von gesperrter A45 - Neuzugang verteilt Spitze an Mitspieler
Fußball
Andreas Spais (28) heißt der neue Stürmer des Holzwickeder SC. Schon im Sommer buhlte der HSC um die Dienste des Spielers. Nun hat es geklappt - auch dank der gesperrten A45, wie Spais erzählt.
Kurz vor Weihnachten machte der Holzwickeder SC es offiziell: Andreas Spais wird sich dem Fußball-Oberligisten zur Winterpause anschließen - und eben nicht dem ASC 09 Dortmund, der ebenfalls ein Angebot hinterlegt hatte. Im Interview mit der Sportredaktion spricht der 28-jährige BWL-Student und Neuzugang vom Ligakonkurrenten RSV Meinerzhagen über das kuriose Zustandekommen seines Wechsels, seinen Einsatz im DFB-Pokal, das Verhältnis zu BVB-Legende Nuri Sahin und die Ziele, die er mit dem HSC nun verfolgt.
Herr Spais, herzlich Willkommen in Holzwickede. Wie kam der Wechsel zustande?
Vielen Dank. Die ersten Gespräche mit dem Sportlichen Leiter Tim Harbott habe ich bereits im Sommer geführt. Damals wollte ich aber noch unbedingt bei meinem Heimatverein Meinerzhagen bleiben. Jetzt ist es eine andere Situation: Die A45 ist derzeit gesperrt. Ich bräuchte in der nächsten Zeit also knapp zwei Stunden mit dem Auto zum Training, da ich in Dortmund wohne. Als sich dann herausstellte, dass der HSC immer noch eine Option für mich ist, musste ich nicht mehr lange überlegen. Ich brauche jetzt nur noch 20 Minuten zum Training. Das kenne ich so eigentlich gar nicht.

Die marode Talbrücke Rahmede ist gesperrt - und damit ein Teilabschnitt der Autobahn 45. Der Holzwickeder SC profitiert von den Bauarbeiten, die dort in den nächsten Monaten stattfinden, denn für Andreas Spais wäre die Fahrtzeit nach Meinerzhagen zu lang. © dpa
Hatten Sie auch andere Angebote von anderen Vereinen?
Wie ist Ihr erster Eindruck von Holzwickede?
Ich war schon im Sommer einmal dort, habe mir das schöne Stadion des HSC angesehen. Inzwischen habe ich auch schon häufiger telefonisch Kontakt zu Marc Woller (Trainer, Anm. d. Red.) gehabt. Vom ersten Eindruck her, ist er ein sehr herzlicher Typ. Außerdem kenne ich ja schon ein paar Mitspieler - wie Matthieu Bengsch zum Beispiel. Mit ihm habe ich schon in Meinerzhagen zusammengespielt. Er ist mein bester Freund und wir haben eine Zeit lang in einer WG gewohnt. Das war ein Fehler. Jetzt wohne ich mit meiner Freundin zusammen. In diesem Fall war es also eine Entscheidung gegen Mathieu (lacht).
Der Abschied von Ihrem Heimatklub fällt Ihnen nach fünfeinhalb Jahren sicherlich schwer...
Auf jeden Fall. Ich habe mich mit allen Fans super verstanden, das wird uns auf ewig verbinden. In Meinerzhagen hatte ich sportlich gesehen zudem die erfolgreichsten Jahre meiner Laufbahn, habe dort alles mitgenommen, was ging. Wir sind von der Bezirksliga bis in die Oberliga aufgestiegen - und fast sogar in die Regionalliga. Das hätten wir verdient gehabt, aber Corona hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und auch im DFB-Pokal bin ich aufgelaufen, damals gegen Greuther Fürth. Leider haben uns nach dem 1:1 in der regulären Spielzeit die Körner verlassen und wir sind nach Verlängerung ausgeschieden (Endstand 1:6, Anm. d. Red.). Trotzdem war es für mich ein Riesen-Erlebnis.

Andreas Spais (r.) verfolgt Philipp Mandla von der SpVgg Erkenschwick. © Krimpmann
Ein Akteur, der damals eine zentrale Rolle beim RSV Meinerzhagen gespielt hat, ist Nuri Sahin. Wie war Ihr Verhältnis zur BVB-Legende?
Was sind Ihre Ziele mit dem HSC?
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es für uns auf die Abstiegsrunde hinausläuft. Deshalb müssen wir in den nächsten Spielen einen guten Grundstein setzen und danach mit aller Macht versuchen, den Klassenerhalt zu schaffen. Ich versuche natürlich, mit meinen Toren einen Teil dazu beizutragen.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
