Nach coronabedingter Pause bald wieder auf der Bühne: Das Kreisorchester kann erneut mit einem 10.000-Euro-Zuschuss für seine Aktivitäten rechnen.

© Peter Berger

Kultur im Kreis Borken: Über 200.000 Euro werden an Zuschüssen fließen

rnKultur im Kreis Borken

Kulturschaffende und Veranstalter können in diesem Jahr mit einer Förderung von gut 51.000 Euro durch den Kreis Borken rechnen. Das beschloss der Fachausschuss einstimmig. Der Bund bezuschusst außerdem kleinere Veranstaltungen im Kreis Borken mit 165.000 Euro aus seinem neuen Programm „Kultursommer 2021“.

von Josef Barnekamp

Kreis Borken

, 06.06.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Kulturförderung im Kreis Borken ist dem Kreis Borken in diesem Jahr erneut gut 51.000 Euro wert. Damit bewegt er sich in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Unterschieden wird zwischen struktureller (37.000 Euro) und externer Förderung (8800 Euro). Weitere 5660 Euro sind laut Kreis bereits ausgegeben worden.

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Fachleiterin Elisabeth Büning betonte im Ausschuss für Kultur und Sport den „kreisweiten Ansatz“ und die seit Jahren gewährte Unterstützung, mit der Kulturschaffende gefördert würden. Das sei eine gute Sache, sagte Ausschussvorsitzender Wilhelm Stilkenbäumer (CDU): „Wir sind froh, solche Formate im Kreis Borken zu haben.“ Der Vorschlag der Verwaltung erhielt von den Ausschussmitgliedern Einstimmigkeit.

Trotz Ausfall Geld fürs Jazz- und fürs Bluesfestival

Bei der strukturellen Kulturförderung handelt es sich um Maßnahmen, die bereits seit mehreren Jahren gefördert werden. Aufgrund der Praxis der vergangenen Jahre rechneten die Antragsteller laut Kreis mit einer Förderung auch in 2021 – diese soll gewährt werden. Der Kreistag muss dies am 24. Juni noch beschließen. Das Jazzfest in Gronau und das Bluesfestival in Schöppingen erhalten trotz coronabedingten Ausfalls 70 Prozent der ursprünglichen Fördersumme.

Bezuschusst werden:

  • Kulturkreis Schloss Raesfeld, 9000 Euro
  • Regionalwettbewerb Jugend musiziert, 3000 Euro
  • Kreisorchester Borken, 10.000 Euro
  • Münsterland-Festival part zwei, 10.000 Euro
  • 32. Jazzfest-Gronau, 3000 Euro
  • 29. Grolsch-Blues-Festival Schöppingen, 2000 Euro.

Auf Einzelförderungen dürfen sich fünf Antragsteller freuen:

  • Heimat-Traumreise, 2000 Euro: Fotograf Stefan Demming hat in vier Städten im Münsterland Fotos und Videos gesammelt für mediale Collagen.
  • Haus Kummerveldt – eine fiktionale und historische Webserie für das Münsterland (Staffel zwei) von Filmproduzentin Lotte Ruf, 1500 Euro.
  • „Die Spökenkiekerin und das Fräulein“: ein Kurzfilm von Regisseur Mark Lorei über Schlösser und Adel im 19. Jahrhundert, 1500 Euro.
  • „Künstler fördern – Senioren erfreuen“: Die Bürgerstiftung Westmünsterland ermöglicht Künstlern nach Corona Auftritte vor Publikum, 1800 Euro.
  • Lou Dynia: „Wohnzimmerkonzerte on Tour“; damit will der Bocholter Musiker Kleinkonzerte für 100 bis 200 Zuhörer ermöglichen, vor allem in kleineren Kommunen, 2000 Euro.

165.000 Euro vom Bund für Kultursommer 2021

Gute Kunde für die Kultur im Westmünsterland: Für ein neues bundesweites Projekt „Kultursommer 2021“ erhält der Kreis Borken eine Fördersumme von 165.000 Euro – auch, weil er sich schnell in Abstimmung mit den meisten Kommunen im Kreis beworben hatte. „Die Bewilligung ist da“, verkündete Elisabeth Büning im Kulturausschuss. Die Förderung beträgt 80 Prozent der Antragssumme. Die Stadt Vreden wird mit dem dort ansässigen kreiseigenen Kulturzentrum Kult Kooperationspartner.

Die Kulturstiftung des Bundes hatte laut Kreis Mitte März die Fördermaßnahme „Kultursommer 2021“ aus dem Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ zur Verfügung gestellt. Das Gesamtpaket umfasst 30,5 Millionen Euro. Aufgrund der Corona-Pandemie hatten viele Kunst- und Kulturschaffende keine Möglichkeit, ihre Arbeit vor einem Live-Publikum zu präsentieren. Das soll sich ändern. Geplant sind mit den Zuschüssen zahlreiche kleinere Veranstaltungen im Kreis Borken, zum Beispiel Open-Air-Konzerte, Theater, Lesungen und Ausstellungen.

Neuer Eingang für Landesmusikakademie Heek

Die Landesmusikakademie (LMA) in Heek-Nienborg möchte auch nach außen strahlen. Seit Längerem plant sie, den Eingangsbereich, vom großen Parkplatz an der Bischof-Hermann-Straße aus gesehen, zu optimieren. Er sei sehr schlecht einsehbar, die Pflasterung aus Verkehrssicherungsgründen teilweise erneuerungsbedürftig. Dem Kreis Borken liegt ein Antrag für eine Neuinvestition vor, hieß es im Kulturausschuss. Demnach will die Gemeinde Heek eine Förderung über das Programm Leader (Förderung im ländlichen Raum) beantragen. Sollte sie bewilligt werden, winken 65 Prozent Fördermittel. Den restlichen Anteil von 35 Prozent wollen sich die Gemeinde Heek und der Kreis Borken teilen.

Heek rechnet laut Mitteilung des Kreises Borken in der Ausschusssitzung mit einem Eigenanteil von 15.000 bis 25.000 Euro. Darüber hinaus sei noch nicht abschließend geklärt, ob Spenden Dritter für die Umsetzung der Maßnahme in Betracht kommen. Mitglied im gemeinnützigen Verein Landesmusikakademie ist auch der Landesmusikrat NRW.