Auf dem Bauernhof Sißmann an der Straße Im Abdinghof waren am Mittwoch (5.7.) sechs Kühe in einer unterirdischen Güllegrube gefangen. Die Feuerwehr war mit starken Kräften im Einsatz. Aus Holzpaletten wurde eine provisorische Treppe gebaut, über die die Tiere ins Freie getrieben werden sollten.
Die Gülle stand etwa 80 Zentimeter hoch, die Einsatzkräfte müssten sich mit Atemschutz und Taschenlampen in völliger Dunkelheit vortasten. Zunächst gelang es, drei Tiere wieder wohlbehalten ans Licht zu bringen, um 14.30 Uhr meldete Wehr-Sprecher Jochen Möcklinghoff auf die „Befreiung“ der weiteren Tiere aus ihrer misslichen Lage.
Tierarzt war vor Ort
Wegen möglicher Gefahren durch das Faulgas in der Grube war Atemschutz erforderlich. Die Feuerwehr Datteln unterstützte dabei die Kameraden aus Waltrop.
Ein Sicherungstrupp stand in Bereitschaft, falls dem Trupp im Güllesilo etwas zustoßen sollte. Malte Krecker, ein beim Kreis beschäftigter Tierarzt, der auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Waltrop ist, war vor Ort, ebenso die hauptamtlichen Kräfte der Wache, der Rettungsdienst und ein Löschzug.
Gegen 10 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden. Die Kühe aus dem Güllesilo zu befreien, erwies sich für die rund 40 Einsatzkräfte als Geduldsprobe: Man habe versucht, durch sanftes Bespritzen mit Wasser von oben durch die Spaltböden die Kühe in die richtige Richtung zu lenken, erklärte Möcklinghoff im Gespräch mit dieser Redaktion. Einige ließen sich leichter darauf ein, bei andern lief es zäher, nach dem Motto: „Drei Schritte vor, zwei zurück.“ Die provisorische Treppe sollte den Kühen halt geben und dann sollten sie das letzte Stück hinaufgezogen werden. Am Ende gelang es auf diesem Weg, die Tiere herauszuholen. Sie seien „bei Kräften“, sagte Möcklinghoff.
Anstrengender Einsatz in der „zähen Masse“
Auch die Eigensicherung der Einsatzkräfte in der Grube, die nach einer gewissen Zeit abgelöst werden mussten, stand im Vordergrund. „Nicht auszudenken, wenn da unten jemand wegrutscht“, sagte Möcklinghoff, der sich an einen vergleichbaren Einsatz nicht erinnern kann. Sich in der „zähen Masse“ fortzubewegen, sei für die Kameraden anstrengend und kräfteraubend gewesen.
Warum die Tiere in die unterirdische Grube gefallen sind, darüber wollte am Mittwoch vor Ort niemand spekulieren.
Die Familie Sißmann bewirtschaftet den Hof als Familienbetrieb. „Gemeinsam mit drei Mitarbeitenden und zwei Auszubildenden versorgen sie täglich die Kälber, Milchkühe und Bullen“, heißt es auf der Homepage des Betriebs. Vater und Sohn - Willi und Martin - seien eng in die Rettungsaktion eingebunden gewesen, heißt es von der Feuerwehr.



Campingplatz Rewinkel an der Ickerner Straße: Wohnwagen brannte in der Nacht
Auto in Flammen auf dem Bonhoefferweg: Es war Brandstiftung – Polizei sucht Zeugen
Brand in Mehrfamilienhaus am Waltroper Ostring: Feuer gelöscht - keine Verletzten