Es gibt viel zu analysieren für SGM-Sportchef Roman Spielfeld.

Es gibt viel zu analysieren für SGM-Sportchef Roman Spielfeld. © Sebastian Reith

Krise bei der SG Massen: Bezirksligist kündigt Fehlersuche auf allen Ebenen an

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Nach dem total verkorksten Saisonstart hat bei der SG Massen die Fehlersuche begonnen. Jeder Stein wird umgedreht, alles kommt auf den Prüfstand. Spannend vor allem: Was passiert mit den Trainern?

von Dirk Berkemeyer

Massen

, 13.09.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Negativserie der SG Massen in der Fußball-Bezirksliga 8 nimmt immer groteskere Formen an. Nach der neuerlichen 1:4-Pleite in Körne rauscht das Team von der Sonnenschule mit Vollgas auf das Tabellenende zu.

Von den hoch gesteckten Zielen zu Saisonstart sind die Verantwortlichen längst abgerückt. Der Aufstieg scheint bereits jetzt reine Utopie, selbst ein Platz im oberen Drittel der Tabelle ist aktuell pure Illusion. Doch wie soll es nun weitergehen?

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„Eine Frage, auf die ich so kurz nach dem Spiel noch keine Antwort habe“, gibt Coach Marco Köhler direkt nach der Partie in Körne eine gewisse Ratlosigkeit zu. „Wir müssen uns in der Woche intensiv damit beschäftigen und neue Ideen kreieren.“

Auch Spielführer Sitki Üstün ist nach der Niederlage in Körne ziemlich frustriert. „Von der Qualität des Kaders her sind wir sicher in der Lage, in der Liga mitzuhalten“, so der Routinier. „Allerdings bringen wir das momentan noch nicht aufs Parkett.“

Die Abwehr wackelt, der Sturm schwächelt

Größtes Problem ist aktuell die hohe Toranfälligkeit der Grün-Weißen. 14 Gegentreffer nach fünf Spielen sprechen eine mehr als eindeutige Sprache. „Das Spiel gegen den Ball muss definitiv besser werden“, fordert Sportchef Roman Spielfeld. „So darf man nicht agieren, das ist eine Voll-Katastrophe.“

Darüber hinaus ist auch von der hoch gelobten Massener Offensive nicht mehr viel zu sehen. In der Vorsaison stellten die grün-weißen Kanoniere mit 84 Treffern noch den zweitbesten Angriff hinter Aufsteiger Königsborner SV (106 Tore).

Trainer Marco Köhler muss schnell Lösungen finden.

Trainer Marco Köhler muss schnell Lösungen finden. © Neumann

Mittlerweile ist der Sturm maximal zum lauen Lüftchen verkümmert. Ganze sechs mickrige Törchen brachten die Offensivkräfte der SGM bis dato zustande.

Nicht nur deutlich zu wenig für die Ambitionen, sondern wohl auch viel zu wenig für ein Bestehen in der Liga. „Wir müssen dringend in die Spur finden“, mahnt Köhler. „Ein ‚Weiter so‘ wäre ziemlich fatal. Dann stehen wir nach zehn Spielen mit zwei Punkten da.“

Was passiert mit den Trainern?

Konsequenzen müssen der spielende Coach und sein Co-Trainer Sascha Grasteit aktuell aber nicht fürchten. Das macht Roman Spielfeld unmissverständlich klar: „Wir haben nicht im Winter um zwei Jahre mit den Trainern verlängert, um jetzt per Schnellschuss alles über den Haufen zu werfen“, bleibt der Massener Abteilungsleiter gelassen. „Ich sehe, was im Training läuft und wie die Ansprachen sind. Das ist alles top, da müssen wir nicht handeln.“

Die Job-Garantie für die Trainer gelte bis auf Weiteres, so Spielfeld. Nur wenn der Coach selbst auf die Sportliche Leitung zukäme und keine Möglichkeit mehr sehe, die Situation zu ändern, müsse man darüber reden. „Aber dann werden wir das gemeinsam entscheiden. Eine Entlassung der Trainer durch den Vorstand oder durch mich wird es definitiv nicht geben.“

Die Spieler stehen in der Pflicht

Die Übungsleitung des Bezirksligisten steht somit aktuell nicht zur Disposition. Allerdings wird man sich in naher Zukunft das Engagement einzelner Spieler ganz genau ansehen.

„Wir werden uns anschauen, wer genau was für die Truppe tut“, kündigt Spielfeld eine detaillierte Analyse an. „Wenn wir feststellen, dass da Leute nicht alles geben oder aber die nötige Verantwortung nicht nehmen, dann werden wir eher hier handeln.“

„Die Mannschaft steht voll hinter den Trainern. Wir hören sehr genau auf die taktischen Vorgaben und setzen das auch um“, verdeutlicht auch Üstün. „Wir müssen jetzt dringend Charakter zeigen und uns selbst da raushauen. Aber das schaffen wir auch.“

Ein früher Herbststurm bahnt sich an

In jedem Fall dürften die kommenden Tage und Wochen deutlich ungemütlicher werden für die vielfach hochgelobten Kicker der SG Massen. Das wird auch dringend nötig sein, um den freien Fall in der Tabelle schnellstmöglich zu bremsen.

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