Krieg in Nahost Israelische Armee meldet Einkesselung von Chan Junis

Krieg in Nahost: Israel will bis zum „totalen Sieg“ kämpfen
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Israelische Armee meldet Einkesselung von Chan Junis

Update, 7.12., 6.53 Uhr: Israels Armee hat die größte Stadt im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben nun eingekesselt und das Haus des Gaza-Chefs der islamistischen Hamas umstellt. Jihia al-Sinwar könne fliehen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, „aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden“.

Während in Chan Junis, die als Hochburg der Hamas gilt, der erbitterte Häuserkampf weitergeht, forderte UN-Generalsekretär António Guterres den Weltsicherheitsrat in einem seltenen Schritt zur Abwendung einer humanitären Katastrophe in dem Küstengebiet auf.

„Ich wiederhole meinen Aufruf, dass ein humanitärer Waffenstillstand ausgerufen werden muss. Das ist dringend. Der zivilen Bevölkerung muss größeres Leid erspart bleiben“, schrieb er an den Sicherheitsrat und berief sich auf Artikel 99 der UN Charta. Dieser erlaubt dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf „jede Angelegenheit hinzuweisen, die seiner Meinung nach die Gewährleistung von internationalem Frieden und Sicherheit gefährden kann“ und ist nach Angaben der UN seit Jahrzehnten nicht mehr angewandt worden.

Heftige Kämpfe im Süden Gazas dauern an

Update, 6.12., 9.16 Uhr: Israels Armee hat im Gazastreifen nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu inzwischen rund die Hälfte aller Bataillonskommandeure der islamistischen Hamas getötet. Das sagte er auf einer Pressekonferenz. Die Hamas verliere allmählich die Kontrolle über den abgeriegelten Küstenstreifen, fügte sein Verteidigungsminister Joav Galant hinzu.

Die Armee teilte zuvor mit, nun auch „ins Herz“ von Chan Junis, der größten Stadt im Süden des Gazastreifens, vorgestoßen zu sein. Nach Aufforderung der Armee waren Hunderttausende Schutzsuchende aus dem zuvor heftiger umkämpften Norden in den Süden des Gebiets geflüchtet.

Israels Armee setzt Bombardement fort

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Im Laufe des vergangenen Tages seien etwa 250 „Terrorziele“ angegriffen worden, teilte die Armee am Mittwochmorgen mit. Die Truppen seien weiter dabei, Waffen, Tunnelschächte, Sprengstoff und weitere militärische Infrastruktur zu lokalisieren. Ein Kampfflugzeug habe im Verbund mit den Bodentruppen zwei Raketenabschussrampen getroffen, von denen aus Terroristen ein Sperrfeuer von Raketen auf das Zentrum Israels abgeschossen hätten.

Bei weiteren Angriffen seien Terroristen der islmistischen Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad ausgeschaltet und eine Reihe terroristischer Infrastrukturen zerstört worden, erklärte die Armee. Ferner hätten die Truppen eine „Terrorzelle“ attackiert, die in der Nähe einer Schule im nördlichen Gazastreifen operiert habe. Anschließend habe man dort einen Tunnelschacht gesprengt. In einer weiteren Schule im Norden seien Waffen und Munition gefunden worden.

Israels Truppen im Herzen von Chan Junis

Update, 5.12., 20 Uhr: Angesichts heftiger Kämpfe im gesamten Gazastreifen hat Israels Militär vom „intensivsten Tag seit Beginn der Bodenoffensive“ gesprochen. Die Truppen seien nun auch „im Herzen“ von Chan Junis, der größten Stadt im Süden des Gazastreifens, teilte das Militär mit.

„Unsere Kräfte kreisen nun den Raum Chan Junis ein“, sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi. Auch im Norden gebe es heftige Kämpfe. Mit Blick auf die Zahl „der getöteten Terroristen, der Anzahl der Gefechte und des Einsatzes von Feuerkraft an Land und in der Luft“ sei dies der bislang intensivste Tag seit Beginn der Offensive im Norden des Küstenstreifens Ende Oktober. Unterdessen hält die internationale Kritik am Vorgehen Israels an. Es gibt viele Tote.

Bericht: Israel verfügt über Pumpen zur Tunnel-Flutung

Update 5.12. 10 Uhr: Israel hat einem Medienbericht zufolge ein System aus großen Pumpen zusammengebaut, mit denen es das ausgedehnte Tunnelnetz der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser fluten könnte.

Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Beamte der US-Regierung berichtete, sei nicht bekannt, ob die israelische Regierung diese Taktik anwenden will. Israel habe weder eine endgültige Entscheidung dazu getroffen, noch einen solchen Plan ausgeschlossen, wurden die Beamten zitiert.

Die israelischen Streitkräfte hätten Mitte November die Montage großer Meerwasserpumpen nördlich des Flüchtlingslagers Al-Shati abgeschlossen, hieß es. Jede der mindestens fünf Pumpen könne Wasser aus dem Mittelmeer entnehmen und Tausende von Kubikmetern Wasser pro Stunde in die Tunnel leiten, so dass diese innerhalb weniger Wochen überflutet wären, berichtete die Zeitung.

Diskussion um die Taktik

Mit einer solchen Taktik wäre Israel in der Lage, die Tunnel zu zerstören und die Terroristen aus ihrem unterirdischen Versteck zu vertreiben, hieß es. Andererseits würde dies die Wasserversorgung des Gazastreifens bedrohen, wurden die US-Beamte zitiert. Israel habe die USA Anfang November erstmals über diese Option informiert und damit eine Diskussion ausgelöst, in der die Durchführbarkeit und die Auswirkungen auf die Umwelt gegen den militärischen Wert der Ausschaltung der Tunnel abgewogen wurden, hieß es in dem Bericht.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 800 Tunnelschächte gefunden. Rund 500 davon seien bereits zerstört worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Einige der Tunnelschächte hätten strategische Einrichtungen der Hamas unterirdisch miteinander verbunden, hieß es in einer Mitteilung. Viele Kilometer der unterirdischen Tunnelrouten seien zerstört worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israels Armee rückt im Süden Gazas vor

Update 5.12. 8:20 Uhr: Israels Armee stößt im Süden des Gazastreifens weiter vor und hat einem Medienbericht zufolge Ziele im Raum Chan Junis unter Beschuss genommen. Die "Times of Israel" zitierte in der Nacht palästinensische Berichte, wonach es intensive Angriffe der israelischen Streitkräfte in der größten Stadt des südlichen Teils des abgeriegelten Küstengebiets gebe.

Zuvor seien Dutzende israelischer Panzer in den Süden Gazas vorgestoßen und seien nahe Chan Junis gesichtet worden. Augenzeugen hätten auch gepanzerte Mannschaftstransporter und Planierraupen gesehen, hieß es weiter.

Wachsende Kritik an Israels Vorgehen

Nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas auf den Süden des abgeriegelten Küstengebiets wächst angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der Armee. Hilfsorganisationen sprechen im Süden von "Horror" und "unerträglichem Leid der Zivilbevölkerung". Keiner fühle sich sicher, wenn alle zehn Minuten Bomben fallen würden, sagte der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, der BBC.

Zwei Krankenhäuser im Süden können nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen den Zustrom von Patienten kaum mehr bewältigen. Vor allem das Al-Aksa-Krankenhaus sowie das Nasser-Krankenhaus seien betroffen, teilte die Organisation gestern mit. Israel wirft der Hamas vor, Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus zu verüben und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Bericht: Korruptionsprozess gegen Netanjahu geht weiter

Update 4.12. 13:40 Uhr: Der Korruptionsprozess gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wird laut einem Medienbericht nach einer Pause fortgesetzt. Die Verhandlung werde heute wieder von einem Bezirksgericht in Jerusalem aufgenommen, meldete die "Times of Israel". Der Prozess wurde demnach - wie alle nicht dringenden Gerichtsverfahren - nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober vorübergehend ausgesetzt. Eine entpsrechende Verordnung sei aber in der vergangenen Woche ausgelaufen.

Der Korruptionsprozess gegen Netanjahu läuft seit mehr als drei Jahren. Israels Regierungschef wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium "Walla" positiv über ihn berichtet haben. Zudem soll er dem kritischen Zeitungsverleger Arnon Moses angeboten haben, im Gegenzug für positive Berichterstattung dessen Konkurrenzblatt zu schwächen.

Israels Militär: 200 Hamas-Ziele angegriffen

Update 4.12. 10 Uhr: Israels Armee griff nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag im Gazastreifen 200 Ziele der islamistischen an. Soldaten attackierten etwa die "Terror-Infrastruktur" in einer Schule in dem Ort Beit Hanun im Norden des Gazastreifens, wie das Militär am Montag mitteilte. Soldaten seien aus der Schule heraus angegriffen worden. Auf dem Gelände sollen sich demnach zwei Tunnelschächte befunden haben, einer sei unter anderem mit Sprengfallen versehen gewesen. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Terrororganisation weist dies zurück.

Israels Armee hat nach eigener Darstellung in mehreren Fällen zudem Angriffe auf ihre Einsatzkräfte im Gazastreifen durch Luftangriffe verhindert. Auch die Marine habe in der Nacht zu Montag Ziele der islamistischen Hamas attackiert.

Extremistische Palästinenser feuerten am Montag erneut Raketen in Richtung Israel. In Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.

Sorge vor Eskalation im Nahost-Konflikt

Update 4.12. 6:30 Uhr: Während Israels Bodentruppen ihre Kämpfe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen ausweiten, befeuern die von Israels Erzfeind Iran unterstützten Huthi-Rebellen den Nahost-Konflikt durch erneute Attacken auf Handelsschiffe.

Ein Zerstörer der US-Marine kam den Schiffen im Roten Meer zu Hilfe und schoss mehrere Drohnen ab. Es sei noch unklar, ob der US-Zerstörer "USS Carney" selbst Ziel gewesen sei, teilte das US-Militär mit. Die Huthis drohten mit weiteren Attacken auf israelische Frachter. Israel betonte dagegen, nichts mit den Schiffen zu tun zu haben. Derweil laufen diplomatische Bemühungen um eine Deeskalation im Nahen Osten.

Diplomatische Bemühungen um Deeskalation

US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprach auf ihrem Rückflug von der Klimakonferenz in Dubai mit Israels Staatspräsidenten Isaac Herzog sowie mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, über die Lage in Gaza, wie das Weiße Haus mitteilte.

Außenminister Antony Blinken habe zudem mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, über "die laufenden Bemühungen, die sichere Rückkehr aller verbleibenden Geiseln zu ermöglichen und die Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu erhöhen", gesprochen.

Israel: Bodeneinsätze auf gesamten Gazastreifen ausgeweitet

Update, 3.12., 20.33 Uhr: Gut fünf Wochen nach dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens weitet das Militär seine Einsätze am Boden auf das gesamte Palästinensergebiet aus.

Die Soldaten gingen gegen Ziele der islamistischen Hamas vor, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Hunderttausende Palästinenser sind nach Anweisungen des israelischen Militärs aus dem umkämpften Norden des abgeriegelten Küstengebiets in den Süden geflohen - wo es nun auch verstärkt Kämpfe am Boden geben dürfte.

Die Armee habe im nördlichen Gazastreifen stark und gründlich gekämpft und tue dies nun auch im südlichen Gazastreifen, hatte Israels Generalstabschef Herzi Halevi kurz zuvor gesagt - ohne dabei explizit von einer Bodenoffensive zu sprechen. Israelische Bodentruppen sind bereits seit Ende Oktober im Norden im Einsatz.

Augenzeugen hatten der Deutschen Presse-Agentur berichtet, israelische Bodentruppen seien in ein Gebiet östlich der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens vorgerückt. Die Berichte ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Hamas: Hunderte Tote bei neuen israelischen Angriffen

Update, 3.12., 19.10 Uhr: Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es nach palästinensischen Angaben Hunderte von Toten gegeben. Ein Sprecher der Hamas-Behörde teilte mit, bei Angriffen im gesamten Gazastreifen seien binnen 24 Stunden rund 700 Menschen getötet worden. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Der Sprecher berichtete von zahlreichen Leichen unter Trümmern. Es gebe auch große Schwierigkeiten bei der Bergung von Verletzten und deren Transport in Krankenhäuser. Kein Ort im Gazastreifen sei gegenwärtig sicher.

Ein israelischer Armeesprecher hatte in arabischer Sprache die Einwohner bestimmter Wohngebiete im Süden des Gazastreifens dazu aufgerufen, diese zu verlassen und in ausgewiesene andere Gebiete zu fliehen. Die israelische Luftwaffe hat nach Ende einer Feuerpause wieder verstärkt Ziele im Norden und Süden des dicht besiedelten Küstenstreifens beschossen.

Israel will bis zum „totalen Sieg“ kämpfen

Update, 3.12., 9.10 Uhr: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte, man werde den Krieg gegen die islamistische Hamas "bis zum Ende" und bis zum "totalen Sieg" über die Terrororganisation fortsetzen, wie die "Times of Israel" meldete.

Er machte demnach am Samstagabend deutlich, dass ein Bodeneinsatz der einzige Weg sei, die Hamas zu zerstören. Während Bodentruppen bereits im Norden im Einsatz sind, führte die Armee am Samstag im Süden massive Schläge aus der Luft aus. Allein in der Gegend der Stadt Chan Junis wurden mehr als 50 Ziele bombardiert.

Israel bestätigt Berichte über geplante Gaza-Pufferzone

Update, 2.12., 17.05 Uhr: Israel will nach dem Gaza-Krieg eine Pufferzone im Grenzgebiet zum Gazastreifen einrichten. „Israel wird eine Sicherheitshülle brauchen“, sagte der Sicherheitsberater der israelischen Regierung, Mark Regev, vor Journalisten in Tel Aviv.

„Es wird keine Situation mehr geben, in der sich Hamas-Leute an der Grenze aufhalten, die sie überqueren und unsere Zivilisten töten können.“ Er nannte keine genaueren Details zu der geplanten Sicherheitszone. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese auf Kosten des Gazastreifens gehen dürfte.

Regev erklärte, Israel habe kein Interesse daran, den Gazastreifen erneut zu besetzen oder dauerhaft zu beherrschen. Gleichzeitig sagte er, Israel müsse nach dem Krieg die Kontrolle über die Sicherheit des Küstenstreifens bewahren.

Er bekräftigte das Ziel, die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen nach 16 Jahren zu beenden und die militärischen Fähigkeiten der Terrororganisation zu zerstören. Man wolle „eine neue Realität in Gaza schaffen, damit israelische Zivilisten nicht mehr in ständiger Angst vor der Hamas leben müssen, in Angst, dass sie über die Grenze kommen und ihre Kinder abschlachten“. Regev gab zu, dass die Hamas noch lange nicht besiegt sei. „Sie schießen immer noch Raketen auf Israel und kontrollieren immer noch große Teile des Gazastreifens.“ Israel habe noch „viel Arbeit vor sich“.

Israel bombardiert Süden des Gazastreifens

Update, 2.12., 10.35 Uhr: Das israelische Militär hat sein Bombardement im südlichen Gazastreifen am zweiten Tag nach Auslaufen der Feuerpause verstärkt. Wie die Armee am Samstagmorgen mitteilte, hätten Kampfflugzeuge in der Nacht in der Gegend der Stadt Chan Junis mehr als 50 Ziele bombardiert. Terroristen und Infrastruktur der islamistischen Hamas seien zudem in der Gegend von Beit Lahia mit Panzern und gezielten Luftschlägen attackiert worden, hieß es weiter.

Schwere Kämpfe in Chan Junis

Israelische Marineeinheiten hätten ferner in der Nacht militärische Ziele der Hamas im Hafen von Chan Junis sowie in Deir al-Balah mit Präzisionsmunition angegriffen. Dabei sei Infrastruktur und Ausrüstung der Marine-Streitkräfte der Hamas getroffen worden. Israel hatte zuvor wochenlang die Bewohner des nördlichen Gazastreifens aufgefordert, zu ihrer Sicherheit in den südlichen Teil zu flüchten.

Israels Armee veröffentlichte zwar am Freitag eine Karte für die Zivilbevölkerung, die das Gebiet in nummerierte Zonen einteilt - „in Vorbereitung auf die nächste Phase des Krieges“. Dies solle Bewohnern ermöglichen, „sich zu orientieren, die Anweisungen zu verstehen und sich bei Bedarf von bestimmten Orten aus in Sicherheit zu bringen“. Die heftigen Angriffe des israelischen Militärs am Samstag bieten jedoch erneut Anlass zur Sorge über Opfer unter der Zivilbevölkerung.

US-Außenminister Antony Blinken hatte vergangene Woche Israels Führung mit deutlichen Worten aufgefordert, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmaß, wie man sie im nördlichen Gaza gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er nach einem Treffen mit Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Auch Angriffe im Norden Gazas

Israels Streitkräfte nahmen den Angaben zufolge im Norden Gazas erneut am Boden und aus der Luft Ziele unter Beschuss. Dabei sei eine Terrorzelle, die die israelischen Truppen in einen Hinterhalt gelockt habe, bombardiert worden, hieß es am Samstag.

Zudem habe ein Kampfflugzeug eine Moschee, die dem Islamischen Dschihad als Kommandozentrale gedient habe, beschossen. Im Verlauf des vergangenen Tages habe man im gesamten Küstengebiet so mehr als 400 „Terrorziele“ angegriffen, wie Israels Armee weiter bekannt gab. Sämtliche Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Hamas hatte nach Ende der einwöchigen Kampfpause eigenen Angaben zufolge erstmals wieder Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs wurden israelischen Angaben zufolge rund 10.000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen.

Israels Armee kämpft „so lange wie nötig“

Israels Armee hat sich nach Angaben eines Sprechers keine zeitliche Begrenzung für den Gaza-Krieg gesetzt. „Wir sind entschlossen, die Hamas so lange zu bekämpfen, wie es nötig ist“, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Samstag. Er fügte hinzu: „Wir haben keine andere Wahl“. Conricus bekräftige abermals das Kriegsziel seines Landes, die Terrororganisation vollends zu vernichten, damit sie künftig keine Gefahr mehr für Israel darstelle.

Der Sprecher reagierte damit auf Berichte, wonach Blinken bei seinen jüngsten Gesprächen in Israel von drei Wochen gesprochen habe, die Israel habe, den Krieg wie im bisherigen Umfang fortzuführen. Er sei sich nicht sicher, ob Israel die internationale Unterstützung haben würde, um länger mit der Intensität wie vor der Feuerpause weiterzukämpfen, wurde Blinken in israelischen Medien wiedergegeben.

Beschuss aus dem Libanon

Israel ist nach eigenen Angaben auch aus dem nördlichen Nachbarland Libanon beschossen worden. Die israelische Armee gab am Samstagmorgen bekannt, dass die eigene Artillerie in Reaktion darauf das Gebiet angegriffen habe, von wo aus die Geschosse Richtung Israel abgefeuert worden seien. Ein Kampfflugzeug habe das Ziel im Libanon getroffen. Zu möglichen Opfern gab es keine Angaben. Erst am Vortag hatte es an der Grenze zwischen den Ländern wieder Gefechte gegeben.

Der Krieg geht weiter

Update, 1.12., 19.40 Uhr: Nach einwöchiger Waffenruhe ist der Krieg im Gazastreifen mit voller Wucht zurück. Israels Armee nahm die Kämpfe gegen die islamistische Hamas wieder auf und griff binnen weniger Stunden mehr als 200 Ziele im Norden und im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens an. Aus dem Gazastreifen wurden Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Bemühungen um eine Verlängerung der Feuerpause und weitere Geiselfreilassungen waren zuvor gescheitert.

Nach Angaben von Vermittler Katar wurde aber zumindest weiter verhandelt, um die Kämpfe erneut auszusetzen. Darauf drangen auch die Vereinten Nationen und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.

Unabhängig vom aktuellen Kriegsgeschehen sorgte die „New York Times“ für Aufsehen mit einem Bericht, dass Israel schon etwa ein Jahr vor dem blutigen Angriff der Hamas vom 7. Oktober Hinweise auf genau solche Pläne hatte. Demnach gab es einen Austausch israelischer Behörden zu einem 40 Seiten langen Dokument mit dem Codenamen „Jericho-Mauer“, das einen Gefechtsplan der Hamas skizzierte. Er sei letztlich von Experten als zu anspruchsvoll für die Hamas in der Ausführung abgetan worden.

Der Hamas-Angriff auf Israel mit etwa 1200 Toten und Dutzenden verschleppten Geiseln war Anlass der israelischen Offensive im Gazastreifen. Vor einer Woche hatten Israel und die Hamas unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA erstmals eine Feuerpause vereinbart, die zwei Mal kurz verlängert wurde. In der Zeit ließ die Hamas 105 Geiseln frei, darunter 14 Deutsche, und Israel im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge.

Kämpfe im Gazastreifen wieder aufgenommen

Update 1.12., 6.25 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Das teilte die Armee am Morgen nach Ablauf der insgesamt einwöchigen Feuerpause mit.

Israel hat kurz vor Ablauf der Frist für die Feuerpause nach eigenen Angaben einen Angriff aus dem Gazastreifen abgewehrt. Wie die israelische Armee am Morgen bekanntgab, habe die Luftabwehr eine mutmaßliche Rakete aus dem Gazastreifen abgefangen.

Wenige Stunden vor Ablauf der Frist entließ die israelische Gefängnisbehörde nach palästinensischen Angaben als Teil des Abkommens erneut 30 palästinensische Häftlinge, nachdem die Hamas am Vortag weitere acht israelische Geiseln freigelassen hatte.

Blinken mahnt Israel

US-Außenminister Antony Blinken forderte Israels Führung mit deutlichen Worten auf, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Sollte Israel den Krieg wieder aufnehmen und gegen den südlichen Gazastreifen vorrücken, um die Hamas zu verfolgen, sei es „zwingend erforderlich“, dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht und die Regeln der Kriegsführung halte, sagte Blinken bei einem erneuten Besuch in Israel.

Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmaß, wie man sie im nördlichen Gazastreifen gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er nach einem Treffen mit Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Israel müsse vor der Wiederaufnahme größerer Militäreinsätze humanitäre Pläne zum Schutz der Zivilbevölkerung vorlegen, die weitere Opfer auf ein Minimum reduzierten, forderte Blinken. In den Plänen sollte etwa genau festgelegt werden, in welchen Gebieten Zivilisten im südlichen und zentralen Gazastreifen sicher seien. Die Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur wie von Krankenhäusern, Kraftwerken und Wasserversorgungsanlagen müsse vermieden werden.

Unterdessen berichtete der Palästinensische Rote Halbmond, dass seit Beginn der Waffenruhe 310 Lastwagen mit Hilfsgütern erfolgreich den Norden des abgeriegelten Küstenstreifens erreicht hätten. Auf diese Weise konnten wichtige Güter wie Lebensmittel, Babynahrung und Decken für Tausende Menschen in Not bereitgestellt werden, hieß es auf X (vormals Twitter). Allein am Vortag hätten 56 Lastwagen mit Hilfsgütern die Stadt Gaza und die nördlichen Gebiete des Küstengebiets erreicht. Insgesamt kamen demnach seit Beginn der Feuerpause mehr als 1000 Lkw mit Hilfsgütern im gesamten Gebiet an.

Derweil ließ die Hamas aus dem Gazstreifen zunächst zwei israelische Frauen frei, am Donnerstagabend dann weitere sechs Israelis. Sie sollten medizinisch untersucht werden, bevor sie anschließend in Krankenhäusern ihre Familien treffen, wie das Militär mitteilte. Nach Angaben aus dem Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu handelte es sich um vier Frauen sowie eine 18-Jährige und ihren 17-jährigen Bruder. Die beiden arabisch-israelischen Geschwister waren aus einer Beduinenstadt im Süden des Landes entführt worden.

Auch weitere Palästinenser auf freiem Fuß

Die im Gegenzug von Israel auf freien Fuß gesetzten 30 Palästinenser seien in Ost-Jerusalem sowie im Westjordanland von ihren Familien empfangen worden, berichteten in der Nacht palästinensische Medien. Demnach handelte es sich um acht Frauen sowie 22 männliche Jugendliche unter 19 Jahren. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums hatte zuvor auf der Plattform X von sieben Frauen sowie 23 männlichen Jugendlichen gesprochen.

Das Emirat Katar hatte gemeinsam mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der Hamas die Feuerpause und den Austausch von zivilen Geiseln gegen palästinensische Gefangene vermittelt. Die ursprünglich für vier Tage vereinbarte Feuerpause war um drei Tage verlängert worden. Die in dem Konflikt vermittelnden Länder Ägypten und Katar bemühten sich um eine nochmalige Verlängerung der Feuerpause.

Israel vermutet, dass sich noch rund 145 Geiseln in Gaza befinden. Darunter sollen sich allerdings nur noch 15 Frauen und Kindern befinden. Deshalb war es fraglich, wie lange das bisherige Prozedere, bei der Frauen und Kinder im Gegenzug für eine Verlängerung der Feuerpause freigelassen werden, noch fortgesetzt werden kann.

Couragierter Zivilist tot

Unterdessen starb ein Zivilist, der bei dem Terroranschlag in Jerusalem die Attentäter beherzt angriffen hatte und versehentlich von israelischen Soldaten beschossen worden war. Er sei einen Tag vor seinem 38. Geburtstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, berichteten mehrere israelische Medien am Donnerstagabend.

Der Mann habe gesehen, wie die Attentäter an einer Bushaltestelle auf Menschen schossen, sei aus dem Auto gesprungen und habe mit seiner eigenen Waffe auf die Angreifer geschossen. Auch die Soldaten eröffneten das Feuer auf die Palästinenser, hielten jedoch auch den Mann irrtümlicherweise für einen Attentäter und schossen auf ihn, hieß es. Die Hamas reklamierte den Terroranschlag später für sich.

Hamas reklamiert tödlichen Anschlag in Jerusalem für sich

Update 30.11. 15:53 Uhr: Inmitten der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas einen Anschlag mit drei Toten in Jerusalem für sich reklamiert. Zwei palästinensische Attentäter hatten am Donnerstagmorgen an einer Bushaltestelle in Jerusalem das Feuer auf dort wartende Menschen eröffnet. Der Anschlag sei unter anderem eine "Reaktion auf die Verbrechen der (israelischen) Besatzung mit der Tötung von Kindern und Frauen im Gazastreifen und im besetzten Westjordanland", teilte die Hamas in einer Stellungnahme mit.

Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir forderte daraufhin ein Ende der Feuerpause im Gaza-Krieg. "Mit einer Hand unterschreibt die Hamas eine Feuerpause, und mit einer anderen Hand schickt sie Terroristen, um Juden in Jerusalem zu ermorden", schrieb der Minister auf der Plattform X, vormals Twitter). "Wir müssen die Deals mit dem Teufel beenden und sofort mit großer Kraft zum Kampf zurückkehren, um das höchste Ziel des Kriegs zu erreichen: die vollständige Zerstörung der Hamas (...)." Seit vergangenem Freitag gilt eine Feuerpause im Gaza-Krieg. Die Kampfpause wurde zuletzt um einen Tag bis Freitagmorgen verlängert.

Die beiden Attentäter in Jerusalem, die mit einem Fahrzeug zum Tatort kamen, wurden nach Polizeiangaben von Soldaten und einem bewaffneten Zivilisten erschossen. Sie hätten ein Sturmgewehr und eine Pistole bei sich gehabt. Laut Rettungsdienst wurden weitere Menschen zum Teil schwer verletzt.

Feuerpause um einen Tag verlängert

Update 30.11., 8.30 Uhr: Die Feuerpause im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas wird verlängert. Das gab das israelische Militär am Morgen unmittelbar vor Ablauf der Frist bekannt. Damit könnten weitere in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freikommen und noch mehr humanitäre Hilfe in das Gebiet gelangen.

Die islamistische Hamas bestätigte die Verlängerung der Feuerpause. Die Terrororganisation erklärte, man habe sich auf einen siebten Tag geeinigt. Demnach wird die Feuerpause zunächst nur für diesen Donnerstag verlängert. Dies bestätigte auch der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed Al-Ansari. Man habe sich darauf geeinigt, die humanitäre Feuerpause um einen weiteren Tag zu verlängern „unter den bestehenden Bedingungen“. Demnach müssten alle militärischen Aktivitäten in Gaza eingestellt bleiben und die Einfuhr von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen weiter ermöglicht werden.

Wieder Geiseln freigelassen

Update, 29.11., 22.22 Uhr: Die islamistische Hamas hat eine sechste Gruppe von Geiseln im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg dem Roten Kreuz übergeben. Es handle sich wie schon in den Tagen zuvor um zehn Israelis, teilte die israelische Armee mit.

Darunter seien drei Deutsche, die auch den israelischen Pass haben, sowie jeweils ein Doppelstaatler aus den USA und aus den Niederlanden, erklärte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums. Zusätzlich seien auch zwei Russinnen und vier Thailänder aus Gewalt der Hamas freigelassen worden.

Im Gegenzug würden 16 palästinensische Minderjährige und 14 palästinensische Frauen aus israelischen Gefängnissen freigelassen, sagte der Al-Ansari. Ob die Feuerpause, die nach bisherigen Vereinbarungen am Donnerstag enden könnte, ein zweites Mal verlängert werden würde und somit weitere Austausche ermöglicht würden, war zunächst unklar. Katar sei zuversichtlich, dass die Fortschritte der vergangenen Tage aufrechterhalten werden könnten und dass eine weitere Verlängerung möglich sei.

Schon früher am Tag hatte die Hamas nach eigenen Angaben zwei russische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Diese beiden Verschleppten seien aufgrund von Bemühungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin freigekommen, betonte die Hamas. Sie sollten vom Roten Kreuz an Vertreter des russischen Außenministeriums übergeben werden. Diese Freilassungen sowie die eines Russen bereits am Sonntag und der vier Thailänder am Mittwoch sind nicht Teil der Vereinbarung zum Austausch zwischen Israel und der Hamas.

Unter den mehrheitlich israelischen Geiseln waren bislang schon elf mit deutsch-israelischer Doppelstaatsbürgerschaft. Nach israelischen Angaben werden noch mehr als 150 Geiseln im Gazastreifen festgehalten.

Kurz vor Ablauf der Feuerpause im Gaza-Krieg liefen unterdessen intensive Bemühungen über eine Verlängerung. US-Außenminister Antony Blinken sagte zu, „alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Pause zu verlängern“. Die islamistische Hamas arbeitete laut eigenen Angaben hart an einer möglichen Verlängerung, wie ein Sprecher dem Nachrichtensender Al-Dschasira sagte.

Nach der ursprünglichen Übereinkunft der Kriegsgegner soll die Feuerpause auf maximal bis zu zehn Tage verlängert werden können, um die weitere Freilassung von Geiseln und palästinensischen Häftlingen zu ermöglichen. Da die Feuerpause am Freitagmorgen begann, könnte sie dann bis Montagmorgen andauern. Während der Waffenruhe kamen bis Dienstagabend 81 Geiseln frei. Israel ließ im Gegenzug bislang 180 Palästinenser aus seinen Gefängnissen frei.

Auslöser des jüngsten Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze begangen hatten. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Etwa 240 Geiseln wurden nach Gaza verschleppt, auch mehrere Deutsche.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen, einer Blockade des Gazastreifens und begann Ende Oktober eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der islamistischen Hamas fast 15.000 Menschen getötet. Mehr als 36.000 wurden demnach verletzt. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Weitere Geiseln kommen frei

Update, 28.11., 20.19 Uhr: Die islamistische Hamas hat eine weitere Gruppe von Geiseln im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg dem Roten Kreuz übergeben. Es handle sich um zehn Israelis sowie zwei Ausländer, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Im Gegenzug sollen 30 weitere palästinensische Häftlinge entlassen werden. Es war bereits die fünfte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam.

Unter den am Dienstag im Gazastreifen freigelassenen Geiseln ist auch eine Deutsche. Das teilte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Abend im Netzwerk X (vormals Twitter) mit.

Die am Freitagmorgen begonnene zunächst viertägige Feuerpause war unter den bislang geltenden Bedingungen um zwei Tage verlängert worden. Damit könnte sie bis Donnerstagmorgen dauern. Ob sie danach erneut verlängert werden würde, ist noch unbekannt.

Wie gefährdet die Feuerpause ist, zeigte sich am Dienstag, als es zwischen Israel und der Hamas zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen kam. Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen, mehrere leicht verletzt. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem seien insgesamt drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe „verletzt worden“, hieß es.

Der Sprecher der israelischen Regierung, Eilon Levi, hatte die Zahl der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln am Montagmittag mit 184 angegeben. Davon seien 14 Ausländer sowie 80 Israelis mit einem Zweitpass.

Weitere Geiseln in Gaza vor Freilassung

Update 28.11. 6 Uhr: Nach der Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg um zwei Tage besteht große Hoffnung auf die Freilassung weiterer Geiseln. Am Abend einigten sich Israel und die islamistische Hamas auf eine Verlängerung der zunächst auf vier Tage angelegten Feuerpause bis Donnerstagmorgen.

Am Montagabend ließ die Hamas weitere elf Geiseln frei, darunter zwei Deutsche. Israel setzte im Gegenzug 33 palästinensische Häftlinge aus verschiedenen Gefängnissen auf freien Fuß. In der Nacht ging bei der israelischen Regierung eine weitere Liste mit für die Freilassung vorgesehene Menschen ein.

Israel und Hamas verlängern Feuerpause um zwei Tage

Update 27.11. 18 Uhr: Die Waffenruhe im Gaza-Krieg wird verlängert. Israel und die islamistische Hamas einigten sich nach Darstellung des Vermittlers Katars darauf, die zunächst auf vier Tage angelegte Feuerpause um zwei Tage auszudehnen. Das teilte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid al-Ansari, am Montagabend wenige Stunden vor Ablauf der ersten Feuerpause mit. Damit dürfte die seit Freitagfrüh geltende Waffenruhe bis Donnerstagmorgen andauern.

Noch am Montag wurden wie zuvor erwartet weitere Geiseln freigelassen. Elf Israelis seien in die Obhut von Mitarbeitern des Roten Kreuzes gegeben worden, teilte die israelische Armee am Abend mit. Nach israelischen Medienberichten handelt es sich neun Kinder und zwei Frauen. Im Gegenzug sollen 33 weibliche und jugendliche palästinensische Häftlinge entlassen werden. Weitere Geiseln sollten im Zuge der verlängerten Feuerpause freikommen.

Weitere Geiseln freigelassen - Gruppe an Rotes Kreuz übergeben

Update 26.11., 17.04 Uhr: Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. 14 Israelis sowie drei Ausländer seien jetzt in der Obhut von IKRK-Mitarbeitern, teilte die israelische Armee mit.

Der militärische Arm der islamistischen Hamas schrieb bei Telegram, es seien 13 Israelis, drei Thailänder und ein russischer Staatsbürger freigelassen worden. Nach Angaben des israelischen Fernsehens handelte es sich bei den Israelis um neun Kinder und vier Frauen.

Im Gegenzug sollten noch heute für jede freigelassene Geiseln jeweils drei palästinensische Häftlinge aus der israelischen Haft entlassen werden. Es war bereits die dritte Gruppe von Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam. Unter den bisher Freigelassenen waren auch acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurden am Freitag und Samstag jeweils 39 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen.

Vier Deutsche frei - Freilassung weiterer Geiseln erwartet

Update 26.11. 7:30 Uhr: Nach der Freilassung einer zweiten Gruppe von Geiseln der islamistischen Hamas im Austausch gegen palästinensische Häftlinge sollen an diesem Sonntag weitere Geiseln aus dem Gazastreifen freikommen.

Man habe eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die freikommen sollen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am frühen Morgen mit. Um wie viele Geiseln es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt. Das Rote Kreuz hatte am Vorabend 13 Israelis und vier thailändische Staatsbürger aus dem Gazastreifen ins benachbarte Ägypten gebracht.

Israel droht mit Ende der Feuerpause um Mitternacht

Update, 25.11., 20.13 Uhr: Israel drohte darauf Medienberichten zufolge ein Ende der Feuerpause um Mitternacht (Ortszeit) an, sollte die Hamas die zweite Gruppe von Geiseln nicht wie geplant freilassen. „Die Hamas ist sich bewusst, dass das israelische Militär die Bodenoffensive im Gazastreifen fortsetzen wird, wenn die Geiseln nicht bis Mitternacht freigelassen werden“, sagte ein israelischer Sicherheitsbeamter der Nachrichtenseite „ynet“ - und warf der Hamas vor, bereits am Vortag „dasselbe Spiel“ gespielt zu haben. Demnach seien kurzfristig die Reiseroute und der Transport der Geiseln geändert worden sein.

Dem Beamten zufolge sollen auch, anders als von der Hamas angegeben, mehr als 61 von 200 für den Tag geplanten Hilfstransporte in den nördlichen Gazastreifen gelangt sein.

Auch mehrere weitere israelische Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise von dem Ultimatum bis Mitternacht, eine offizielle Bestätigung stand jedoch aus.

Hamas: Übergabe von zweiter Gruppe Geiseln verzögert sich

Update, 25.11., 18.06 Uhr: Die Übergabe einer zweiten Gruppe von Geiseln im Gazastreifen wird sich nach Darstellung der Terrororganisation Hamas verzögern. Die Hamas begründete ihr Vorgehen damit, dass Israel gegen einen Teil des Abkommens verstoßen habe. Sie warf Israel vor, nicht wie vereinbart Hilfslieferungen auch in den nördlichen Teil des Gazastreifen ermöglicht zu haben.

Ob dies tatsächlich Teil des von Katar vermittelten Abkommens war, ist unklar. In Israel war zunächst immer die Rede davon, Hilfslieferungen im Süden zu ermöglichen. Zudem gab der militärische Arm der Hamas an, Israel soll sich bei der Freilassung von Häftlingen nicht „an die vereinbarten Standards“ halten.

Zuvor hatte es mehrere Berichte gegeben, dass der Übergabeprozess der Geiseln bereits begonnen hatte. Es war nach unterschiedlichen Berichten von 13 oder 14 Israelis die Rede. Die Geiseln sollten den Berichten nach bereits an das Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden sein. Unklar ist, wie lange die Verzögerung dauern wird. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Erleichterung in Israel nach Freilassung erster Geiseln

Update, 25.11., 15.26 Uhr: Die Erleichterung über die Freilassung erster Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas ist groß. US-Präsident Joe Biden machte deutlich, dass dies „erst der Anfang“ sei. Er erwarte am Samstag, Sonntag und Montag die Freilassung weiterer Geiseln. Ähnlich äußerte sich Bundeskanzler Olaf Scholz. Er forderte, die Terrororganisation Hamas müsse „alle Geiseln bedingungslos freilassen“. Derweil erhielt Israel Medienberichten zufolge eine weitere Namensliste aus der hervorgeht, dass heute 14 weitere Geiseln freigelassen werden sollen.

Am Freitag hatte die islamistische Hamas 24 Geiseln - 13 Israelis und 11 Ausländer - freigelassen, die vor sieben Wochen in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Unter ihnen sind auch vier Doppelstaatler, die neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Im Gegenzug ließ Israel 39 verurteilte palästinensische Häftlinge frei. Nur Stunden zuvor war eine Feuerpause in Kraft getreten, mit deren Beginn auch die Ausweitung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen anlief.

Die von Israel und der Hamas ausgehandelte Waffenruhe soll mindestens vier Tage dauern. Gemäß der Vereinbarung sollen in dieser Zeit insgesamt 50 Geiseln freikommen. Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage ist möglich, wie das in dem Konflikt vermittelnde Golfemirat Katar mitgeteilt hatte. Insgesamt sieht die zwischen beiden Konfliktparteien getroffene Vereinbarung einen Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Häftlinge vor. Bei der Freilassung thailändischer Geiseln hatte der Iran zwischen der Hamas und Thailand vermittelt.

Menschen jubeln mit israelischen Fahnen, nachdem ein Hubschrauber mit von Hamas-Kämpfern frei gelassenen Geiseln im Schneider Children’s Medical Center of Israel gelandet ist.
Menschen jubeln mit israelischen Fahnen, nachdem ein Hubschrauber mit von Hamas-Kämpfern frei gelassenen Geiseln im Schneider Children’s Medical Center of Israel gelandet ist. © picture alliance/dpa

Feuerpause im Gaza-Krieg ist in Kraft getreten

Update, 24.11., 9.20 Uhr: Mit der vereinbarten Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas hat am Freitagmorgen eine neue Phase im Gaza-Krieg begonnen. Die Waffenruhe begann um 7.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) und soll mindestens vier Tage dauern. Eine Verlängerung auf bis zu zehn Tage ist möglich, wie das in dem Konflikt vermittelnde Golfemirat Katar mitgeteilt hatte. Die Feuerpause soll den Weg bereiten für die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas und von palästinensischen Häftlingen in Israel sowie für die Einfuhr von mehr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen.

Nach Augenzeugenberichten wurden bereits erste Hilfslieferungen von Ägypten aus in den Gazastreifen gebracht. Über den Rafah-Grenzübergang im Süden des Küstenstreifens seien Lastwagen mit humanitären Hilfslieferungen gelangt. Auch der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete am morgen, dass erste Lieferungen über Rafah in den Gazastreifen unterwegs seien.

Die Kämpfe dauerten unterdessen bis zuletzt an. Im israelischen Grenzgebiet zum Gazastreifen gab es noch unmittelbar vor Beginn der Waffenruhe und auch kurz danach wieder Raketenalarm, so wie es auch schon bei früheren Waffenruhen der Fall gewesen war. Die israelische Armee hatte zuvor ihre Angriffe im Gazastreifen noch intensiviert und wird ihre Soldaten auch während der Kampfpause dort stationiert lassen.

Große Explosion am Schifa-Krankenhaus

Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben einen unterirdischen Tunnelkomplex im Bereich des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza. Auf einer Videoaufnahme war eine starke Explosion in einem Gebäudekomplex zu sehen. Mindestens eines der mehrstöckigen Gebäude schien durch die Explosion schwer beschädigt zu werden, wie der nur wenige Sekunden lange Videoclip zeigte. Nach Darstellung der Armee hatte die islamistische Hamas den Tunnelkomplex für Terrorzwecke missbraucht.

Geiseln sollen um 15 Uhr freikommen

Um 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollen im Zuge der Vereinbarung zwischen Israel und Hamas die ersten 13 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freigelassen werden. Bei ihnen handelt es sich um Frauen und Kinder. Im Gegenzug sollen für jede Geisel drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Auch hier geht es um Frauen und Minderjährige.

Mit der Waffenruhe - fast sieben Wochen nach Kriegsbeginn - soll es auch mehr Hilfslieferungen für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen geben. Inzwischen sind dort mehr als 1,7 Millionen Menschen, also rund drei Viertel der Bevölkerung, UN-Angaben zufolge Binnenflüchtlinge. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA will die Kampfpause nutzen, um dringend benötigte Hilfsgüter zu verteilen.

Feuerpause im Gaza-Krieg Freitag ab 6 Uhr MEZ

Update 23.11.: Die angekündigte Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas soll nach Angaben des Vermittlers Katar am Freitag um 7.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) beginnen. Das sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, in Doha.

Zuvor hatte es geheißen, die zwischen Israel und der islamistischen Hamas vereinbarte Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen verzögere sich. "Der Beginn der Freilassung wird gemäß der ursprünglichen Vereinbarung zwischen den Seiten und nicht vor Freitag erfolgen", teilte Israels Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am späten Mittwochabend mit.

Die Hamas hatte am Mittwoch noch erklärt, die vereinbarte Kampfpause solle am Donnerstag um 9.00 Uhr MEZ beginnen. Entsprechend war der erste Austausch von in Israel entführten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge noch für heute erwartet worden. Derweil gab es laut Israels Armee am Donnerstagmorgen wieder Raketenalarm im Grenzgebiet.

Geiselfreilassung von Gaza nach Israel offenbar erst Freitag

Update 23.11. 9:40 Uhr: Die zwischen Israel und der islamistischen Hamas vereinbarte Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen verzögert sich. "Der Beginn der Freilassung wird gemäß der ursprünglichen Vereinbarung zwischen den Seiten und nicht vor Freitag erfolgen", teilte Israels Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am späten Mittwochabend mit. Nach Angaben aus Katar soll der genaue Zeitpunkt der Feuerpause am Donnerstag bekanntgegeben werden. Ein Sprecher des katarischen Außenministeriums sagte am Morgen, dies werde "in ein paar Stunden" geschehen.

Die Hamas hatte am Vortag noch erklärt, die vereinbarte Kampfpause solle am Donnerstag um 9.00 Uhr MEZ beginnen. Entsprechend war der erste Austausch von in Israel entführten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge noch für denselben Tag erwartet worden. Derweil gab es laut Israels Armee am Donnerstagmorgen wieder Raketenalarm im Grenzgebiet.

Feuerpause im Gaza-Krieg rückt näher: Details über Austausch

Update, 22.11., 19.45 Uhr: Knapp sieben Wochen nach Beginn des Gaza-Krieges soll es erstmals zu einer Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas kommen. Zugleich könnte am Donnerstag ein Teil der von der Hamas beim Terrorangriff am 7. Oktober verschleppten israelischen Geiseln freikommen.

Im Gegenzug sollen als Teil einer nun bekanntgemachten Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Mit der Waffenruhe soll es auch größere Hilfslieferungen für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen geben.

Die islamistische Hamas und die israelische Regierung haben sich auf eine maximal zehntägige Feuerpause in Israel und dem abgeriegelten Gazastreifen geeinigt. Teil der Vereinbarung ist ein Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Insassen israelischer Gefängnisse. Die Kampfpause soll nach Angaben der Hamas am Donnerstag um 10.00 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MEZ) beginnen.

Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen hatten am 7. Oktober im Süden von Israel beispiellose Massaker verübt, rund 1200 Menschen getötet und etwa 240 Geiseln nach Gaza verschleppt - darunter auch Deutsche. Von den 240 Verschleppten wurden bislang vier weibliche Geiseln von der Hamas freigelassen. Eine junge Soldatin konnte vom Militär befreit werden. Die Armee fand zudem die Leichen zweier Frauen. Wie viele insgesamt noch am Leben sind, ist unklar.

Israels Militär flog als Reaktion auf den Terror der Hamas Luftangriffe auf den Gazastreifen und rückte mit Bodentruppen in das abgeriegelte Küstengebiet ein. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden dabei mehr als 16.000 Menschen getötet.

Berichte: Kampfpause wird maximal zehn Tage dauern

Update, 22.11., 12.30 Uhr: Israel hat Medienberichten zufolge weitere Details zu dem Abkommen mit der Hamas über eine Feuerpause sowie den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge veröffentlicht. Für den gesamten Austausch von bis zu 300 palästinensischen Häftlingen gegen bis zu 100 lebende Geiseln aus Israel sind maximal zehn Tage vorgesehen, berichtete die „Times Of Israel“ am Mittwoch unter Berufung auf einen von der israelischen Regierung veröffentlichten Kabinettsbeschluss. Spätestens danach soll der Anti-Terror-Einsatz der israelischen Armee gegen die Hamas und andere islamistische Extremisten im Gazastreifen weitergehen.

Die israelische Nachrichtenseite Ynet meldete zudem, Israel dürfe der Vereinbarung zufolge die Namen der 100 Geiseln, die freikommen sollen, an die Hamas übermitteln. Teil des Deals soll demnach auch sein, dass entführte Mütter und Kinder bei der Freilassung nicht voneinander getrennt werden. Bei den Geiseln muss es sich dem Bericht der „Times Of Israel“ zufolge um israelische Staatsbürger oder Einwohner des Landes handeln. Wer genau unter diese Definition fällt, wurde nicht mitgeteilt.

In der ersten Phase will Israel demnach zunächst 150 palästinensische Häftlinge entlassen, sobald 50 Geiseln freigelassen wurden. Alle Betroffenen würden innerhalb von vier Tagen schrittweise freigelassen, pro Tag mindestens 10 Geiseln.

In einer zweiten Phase sollen laut „Times of Israel“ bis zu 150 weitere palästinensische Inhaftierte aus israelischen Gefängnissen freikommen - wenn im Gegenzug wieder bis zu 50 Geiseln nach Israel gebracht würden. Es müssten auch dabei jeweils wieder mindestens 10 Entführte pro Schritt freigelassen werden. Für 10 freigelassene Entführte gibt es laut Bericht dann jeweils wieder eine zusätzliche Feuerpause von 24 Stunden.

Nach Angaben eines israelischen Regierungssprechers könnten unter anderem Angehörige von Terroropfern innerhalb von 24 Stunden beim Obersten Gericht Einspruch gegen die Freilassung bestimmter palästinensischer Häftlinge einlegen. Eine Gruppe von Terroropfern will dies laut israelischen Medien tun. Es wird dennoch nicht erwartet, dass das Gericht gegen die Entscheidung der Regierung vorgehen wird.

Hamas und Israel: Feuerpause - Geiseln gegen Häftlinge

Update, 22.11., 6.32 Uhr: Die islamistische Hamas und Israel haben sich nach Darstellung Katars auf eine viertägige Feuerpause und den Austausch von 50 Geiseln gegen palästinensische Gefangene geeinigt. Der Beginn der Kampfpause werde innerhalb von 24 Stunden bekannt gegeben, teilte das Außenministerium des Golfemirats am Morgen mit. Der Vereinbarung nach sollen mit der „humanitären Pause“ auch eine „größere Zahl“ an Hilfskonvois sowie mehr Treibstoff in den Gazastreifen kommen.

Israels Regierung hatte der mehrtägigen Feuerpause in der Nacht im Gegenzug für die Freilassung von israelischen Geiseln zugestimmt. Das israelische Kabinett billigte die entsprechende Vereinbarung mit der Hamas, wie ein Regierungssprecher bestätigte. Die Hamas hatte erklärt, ihre Zustimmung an die Vermittler in Ägypten und Katar übermittelt zu haben. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zufolge soll das Rote Kreuz zudem Zugang zu den restlichen Geiseln bekommen.

In Israel wird erwartet, dass die schrittweise Freilassung der 50 Geiseln bereits am Donnerstag beginnen könnte. An jedem Tag der Kampfpause sollen Medienberichten zufolge zwischen 10 und 13 Geiseln frei kommen. Über sechs Stunden täglich soll demnach die Luftüberwachung des Militärs über dem Gazastreifen eingestellt werden.

Netanjahu: Krieg wird nach Feuerpause weitergehen

Update, 21.11., 22.30 Uhr: Die Kampfhandlungen im Gazastreifen sollen nach Angaben von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer möglicherweise bevorstehenden Feuerpause fortgesetzt werden.

Der Krieg werde auch nach Umsetzung einer Vereinbarung mit der Hamas weitergehen, „bis wir alle unsere Ziele erreicht haben“, sagte Netanjahu am Dienstagabend vor einer Abstimmung im Kabinett über einen Entwurf des Deals. Zu den Zielen Israels gehörten die Eliminierung der Hamas sowie die Rückkehr aller Geiseln. Zudem dürfe es in Gaza keine Bedrohung für Israel mehr geben.

Der Entwurf der Vereinbarung mit der Hamas sieht Medienberichten zufolge eine viertägige Feuerpause sowie einen Austausch von 50 Geiseln der Hamas gegen mindestens 140 Häftlinge in Israel vor. Es geht auf beiden Seiten um die Freilassung von Frauen und Minderjährigen. Die Hamas hatte zuvor mitgeteilt, ihre Zustimmung bereits an die Vermittler in Ägypten und Katar übermittelt zu haben.

Israel und Hamas sind Geiselabkommen näher gekommen

Update, 21.11., 15.45 Uhr: Fünf Tage Kampfpause, Hunderte Lastwagen mit Hilfsgütern sowie die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen und von Häftlingen aus israelischen Gefängnissen: Das könnten nach Darstellung der islamistischen Hamas die Eckpunkte einer Vereinbarung mit Israel sein, die am Dienstag konkrete Formen annahm.

Beide Seiten seien einem Abkommen über eine Waffenruhe viel näher gekommen und hofften, dass dies bald geschehe, sagte Izzat al-Rischk, Mitglied des Hamas-Politbüros, laut Hamas-Telegramkanal dem Sender Al-Arabi. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte laut mehreren Medienberichten vor Soldaten, es gehe voran. Er hoffe, dass es in Kürze gute Nachrichten geben werde.

Netanjahus Büro schrieb auf der Plattform X, vormals Twitter: „Angesichts der Entwicklungen in der Sache Befreiung unserer Geiseln - der Regierungschef beruft um 18.00 Uhr (17 Uhr MEZ) das Kriegskabinett ein, um 19.00 Uhr (18 Uhr MEZ) das Sicherheitskabinett und um 20.00 Uhr (19.00 Uhr MEZ) die Regierung.“

Konkret sollen 50 der 240 am 7. Oktober aus Israel verschleppten Geiseln, darunter auch Ausländer, freikommen, wie die israelische Nachrichtenseite Ynet sowie lokale Medien in dem Küstenstreifen am Dienstag unter Berufung auf die Hamas meldeten. Israel soll demnach im Gegenzug 300 weibliche und minderjährige palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen.

Die im Gazastreifen festgehaltenen Zivilisten sollen den Angaben zufolge nach und nach freigelassen werden - jeden Tag zehn Menschen. Auch die Freilassung palästinensischer Häftlinge soll demzufolge schrittweise erfolgen.

Der Deal sieht den Berichten zufolge auch vor, dass 300 Lastwagen mit Lebensmitteln, medizinischen Gütern und Treibstoff in den Gazastreifen einfahren dürfen. Die Hamas sagte demzufolge, sie habe der Vereinbarung zugestimmt.

Die Hamas hatte bei ihrem beispiellosen Terrorangriff auf Israel etwa 240 Menschen in den Gazastreifen entführt und 1200 Menschen getötet. Inzwischen ist die israelische Armee mit Tausenden Soldaten in den Küstenstreifen eingerückt - mit dem Ziel, die islamistische Terrororganisation zu entmachten und zu zerschlagen.

Journalisten an israelisch-libanesischer Grenze getötet

Update, 21.11., 14 Uhr: Im Südlibanon sind lokalen Medien zufolge mindestens zwei Journalisten bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Der pro-iranische Fernsehsender Al-Majadin bestätigte, dass eine Reporterin und ein Fotograf des Senders getötet wurden. Die Crew sei „direkt und gezielt angegriffen worden“, sagte der Direktor des Senders.

Eine Sicherheitsquelle sagte der Deutschen Presse-Agentur außerdem, dass bei dem Angriff auch ein Zivilist getötet wurde. Die israelischen Armee erklärte, man prüfe die Berichte.

Israel hat den Fernsehsender Al-Majadin mit Sitz im Libanon seit Mitte November blockiert. Israel wirft dem Sender „Propaganda“ und mutmaßliche Nähe zur Hisbollah-Miliz vor. Es habe sich gezeigt, dass dessen Reporter und Sendungen „Propaganda gegen uns betreiben“, hatte das israelische Kommunikationsministerium bei X, vormals Twitter, mitgeteilt.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.

Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge wurden bei vorigen israelischen Gegenangriffen im Libanon auch eine 80-jährige Frau getötet und ihre Enkelin verletzt. Die israelische Armee hatte zuvor erklärt, „Terroristen“ hätten Mörsergranaten auf einen Posten des Militärs im Norden Israels abgefeuert. Man habe daraufhin den Abschussort angegriffen.

Deutsche können aus Gaza ausreisen

Update, 21.11., 13 Uhr: Rund 220 Deutsche sollen nach palästinensischen Angaben heute aus dem umkämpften Gazastreifen ausreisen können. Dies bestätigte der palästinensische Sprecher am Grenzübergang Rafah nach Ägypten. Auf einer entsprechenden Liste waren unter der Rubrik Deutschland insgesamt 224 Namen gelistet, zahlreiche mit dem Vermerk Doppelstaatsbürger. Insgesamt sollten demnach rund 370 Menschen ausreisen können, darunter Schweden, Australier, Portugiesen und Franzosen.

Laut den Angaben des ägyptischen Pressezentrums in Kairo vom Montag müssten bald alle ausländischen Staatsangehörigen den Gazastreifen verlassen haben, die ausreisen wollten. Das seien insgesamt etwa 7000 Menschen aus 60 Ländern, teilte das ägyptische Außenministerium Anfang des Monats mit. Dabei blieb allerdings unklar, ob es sich nur um Ausländer handelt oder auch um Palästinenser mit zweitem Pass. Unklar ist auch, wie viele von ihnen sich im Gazastreifen aufhalten, ohne ausreisen zu wollen.

Vor etwa drei Wochen hatten erstmals seit Kriegsbeginn Hunderte Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Katar hatte in Absprache mit den USA eine entsprechende Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas vermittelt. Die Hamas hatte 2007 im Gazastreifen gewaltsam die Macht an sich gerissen.

Menschen mit ausländischen Pässen reisen am 19. November aus dem Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten ein. Heute sollen auch rund 220 Deutsche den Grenzübergang passieren. Foto: Gehad Hamdy/dpa
Menschen mit ausländischen Pässen reisen am 19. November aus dem Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten ein. Heute sollen auch rund 220 Deutsche den Grenzübergang passieren. Foto: Gehad Hamdy/dpa © Gehad Hamdy/dpa

Tote bei Beschuss von Klinik in Gaza

Bei den Kämpfen im Gazastreifen ist einmal mehr ein Krankenhaus unter Beschuss geraten. Bei einem Angriff auf das Indonesische Krankenhaus im nördlichen Teil des Küstenstreifens seien zwölf Menschen getötet worden, teilte das Hamas-kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Unter den Opfern seien mehrere Patienten sowie deren Begleiter. Das Ministerium machte Israel für den Angriff verantwortlich.

Unterdessen kamen 28 der evakuierten Frühgeborenen aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza zur Behandlung in Ägypten an. Ein unbestätigter Medienbericht, wonach am Montag eine Kampfpause zur Freilassung von Geiseln beginnen sollte, bestätigte sich bis zum späten Nachmittag nicht.

Bei dem Beschuss des Indonesischen Krankenhauses wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums zudem Dutzende verletzt. Das israelische Militär äußerte sich zunächst auf Nachfrage nicht. Die Hamas-Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.

Die indonesische Regierung verurteilte den Beschuss scharf und beschuldigte ebenfalls Israel. Es habe sich um einen „eindeutigen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht“ gehandelt, teilte Außenministerin Retno Marsudi mit. Der Bau des Krankenhauses wurde durch die indonesische Regierung finanziert.

Krankenhäuser stehen immer wieder im Fokus des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel. Die israelische Armee wirft der Hamas vor, Krankenhäuser im Gazastreifen für militärische Zwecke zu nutzen. Die Hamas, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, bestreitet dies.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübten. Auf israelischer Seite wurden mehr als 1200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln, darunter auch aus Deutschland, nach Gaza verschleppt.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffe, einer Blockade des Gazastreifens und begann Ende Oktober eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 13.000 Menschen getötet.

Geiseln der Hamas waren in Klinik

Update 20.11. 7:30 Uhr: Mehrere der im Gazastreifen von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln sind nach israelischer Darstellung zeitweise in das Schifa-Krankenhaus in Gaza gebracht worden. Israels Armee veröffentlichte am Sonntagabend Aufnahmen von Überwachungskameras der Klinik, die einen entführten nepalesischen sowie einen thailändischen Staatsbürger in der Einrichtung am 7. Oktober zeigen sollen.

"Diese Erkenntnisse beweisen, dass die Terrororganisation Hamas den Komplex des Schifa-Krankenhauses am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte", hieß es.

Auf den Aufnahmen ist eine mutmaßliche Geisel zu sehen, wie sie auf einem Krankenhausbett mit einer sichtbaren Verletzung am Arm in ein Zimmer geschoben wird. Die zweite mutmaßliche Geisel wird von mehreren bewaffneten Männern durch die Gänge des medizinischen Zentrums gezerrt. Die Aufnahmen waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Aus Thailand und Nepal standen Reaktionen aus.

Israels Armee veröffentlichte außerdem weitere Details zu einem mutmaßlichen Tunnel der Hamas unter dem Komplex des Krankenhauses. Der vor wenigen Tagen freigelegte Schacht führe zu einem Tunnel mit einer Länge von rund 55 Metern in einer Tiefe von 10 Metern, teilte die Armee am Sonntag mit. Dazu lieferte das Militär Aufnahmen von zwei Geräten, die den Tunnel von innen zeigen sollen. Am Ende des Tunnels befinde sich demnach eine "explosionssichere Tür".

Was sich genau hinter der Tür befindet, war zunächst unklar. Die israelischen Truppen seien zudem damit beschäftigt, "die Route des Tunnels aufzudecken", hieß es vom Militär. Der Tunneleingang war der Armee zufolge im Bereich des Krankenhauses unter einem Fahrzeug freigelegt worden. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen. Wie Armeesprecher Amnon Shefler am frühen Morgen erklärte, wurden auch Waffen der Terroristen im Klinik-Komplex gefunden, darunter AK-47-Sturmgewehre (Kalaschnikow), sowie andere Kampfausrüstung.

Hamas-Zentrale unter Klinik gefunden

Update, 18.11., 8:30 Uhr: Israelische Soldaten haben nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu unter der größten Klinik des Gazastreifens eine unterirdische Hamas-Zentrale entdeckt.

Die Streitkräfte hätten im zweiten Untergeschoss des Schifa-Krankenhauses eine Kommando- und Kontrollzentrale gefunden, sagte er dem US-Radiosender NPR. Terroristen seien vor der Ankunft der Soldaten aus der Klinik geflüchtet. Die Armee habe dort auch Waffen und Bomben entdeckt.

Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, bei ihrem Einsatz in dem Krankenhaus auch Kommando- und Kontrollzentren gefunden zu haben. Unklar war zunächst, ob es sich dabei auch um die unter dem Krankenhaus vermutete Hamas-Kommandozentrale handelte. Die Hamas bestreitet die Existenz eines solchen Stützpunkts unter der Klinik.

Zwei Leichen von Geiseln im Gazastreifen geborgen

Update, 17.11., 10 Uhr: Fast sechs Wochen nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel haben Soldaten nahe dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen die Leichen von Geiseln geborgen.

Eine tote 65-Jährige sei in einem Nebengebäude des Hospitals entdeckt, nach Israel gebracht und identifiziert worden, teilte Israels Militär mit. Die Frau war demnach am 7. Oktober bei dem verheerenden Massaker der Hamas in Israel aus dem Grenzort Beeri entführt worden. In dem Gebäude seien auch Waffen wie Maschinenpistolen und Panzerfäuste gefunden worden.

Am Morgen erklärte das Militär, in der Nähe des größten Krankenhauses in der Stadt Gaza sei eine weitere Leiche geborgen worden. Die sterblichen Überreste der entführten 19-jährigen Soldatin seien in einem Gebäude neben der Schifa-Klinik gefunden worden. Ihre Leiche sei von Experten in Israel identifiziert worden. Eine Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Bei ihrem Einsatz in der größten Klinik des Küstenstreifens fanden die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben auch Kommando- und Kontrollzentren. Was damit konkret gemeint ist, ließ ein Militärvertreter offen. Es wurden dort demnach auch Waffen, Computer und militärische Ausrüstung gefunden.

Unklar blieb, ob es sich bei einem der entdeckten Zentren auch um die von der Armee unter dem Krankenhaus vermutete Kommandozentrale der palästinensischen Islamistenorganisation handelte. Die Hamas bestreitet die Existenz einer solchen Basis unter der Klinik.

Netanjahu: Gelingt nicht, Zahl ziviler Opfer zu minimieren

Der israelische Regierungschef räumte ein, dass die Streitkräfte bei ihrem Versuch, zivile Opfer zu vermeiden, nicht immer erfolgreich seien. Zwar versuche das Militär, den Militäreinsatz im Gazastreifen mit einem Minimum an zivilen Opfern zu beenden, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Interview des US-Fernsehsenders CBS.

„Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht. Jeder Tod eines Zivilisten ist eine Tragödie. Wir versuchen alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Zivilisten aus der Gefahrenzone zu bringen, während die Hamas alles tut, um sie dort festzuhalten.“

Militär: Tote bei Schießerei im Westjordanland

Bei einer Schießerei an einer Kontrollstelle im Westjordanland wurden nach Angaben der israelischen Streitkräfte vier Menschen getötet. Israelische Soldaten und Polizisten hätten drei mutmaßliche Terroristen der islamistischen Hamas aus Hebron an dem Checkpoint nahe Jerusalem erschossen, teilte das Militär mit. Die Angreifer hätten einen Angriff auf die israelischen Truppen geplant. Bei der Schießerei kam auch ein israelischer Soldat ums Leben.

UN-Berichterstatter: Israels Reaktion ist unverhältnismäßig

Update, 16.11., 15.50 Uhr: Rund 30 unabhängige Berichterstatter der Vereinten Nationen haben vor einem Völkermord im Gazastreifen gewarnt. Sie beziehen sich dabei auf die israelischen Bombardierungen und die Abriegelung des Küstenstreifens nach dem Überfall von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober. „Viele von uns haben bereits vor der Gefahr eines Völkermordes in Gaza gewarnt“, teilten die Berichterstatter as, in Genf mit.

„Wir sind auch zutiefst besorgt über die Unterstützung einiger Regierungen für Israels Strategie der Kriegsführung gegen die belagerte Bevölkerung des Gazastreifens und das Versagen des internationalen Systems, sich zu mobilisieren, um einen Völkermord zu verhindern.“ Der israelische Militäreinsatz, der nach Angaben der Hamas schon mehr als 11.000 Menschenleben gefordert hat, könne nicht mit Selbstverteidigung gerechtfertigt werden, schrieben sie.

Seit den Massakern vom 7. Oktober, bei denen rund 1200 Menschen getötet wurden, greift Israel den Gazastreifen an. Die Armee will die Hamas vernichten und rund 240 Geiseln befreien, die die Terrororganisation bei dem Angriff verschleppte.

Der UN-Menschenrechtsrat bestellt regelmäßig Berichterstatter oder Experten für Arbeitsgruppen zu Themen, in denen sie Expertise haben. Sie sind unabhängig und werden nicht von den Vereinten Nationen bezahlt. Sie berichten dem Rat regelmäßig. Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderen die Berichterstatter für das Recht auf Entwicklung, für das Recht auf Trink- und Abwasserversorgung und für das Recht auf Bildung.

Weltsicherheitsrat nimmt Gaza-Resolution an

Update, 15.11, 22 Uhr: Der Weltsicherheitsrat hat eine völkerrechtlich bindende Resolution mit der Forderung nach tagelangen Feuerpausen im Gazastreifen angenommen. Nach langem Ringen einigte sich das mächtigste UN-Gremium am Mittwoch in New York auf den gemeinsamen Beschluss - die USA verzichteten auf ein Veto und enthielten sich.

Waffenfunde in Schifa-Klinik

Update, 15.11., 21.13 Uhr: Die israelische Armee hat nach Darstellung eines Militärsprechers im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen Waffen gefunden. Der Einsatz in der Klinik dauere noch an, sagte Hagari am Mittwochabend. In einer Abteilung der Klinik sei ein Zimmer mit spezieller Technologie und Kampfausrüstung der islamistischen Hams gefunden worden, sagte er. In einer anderen Abteilung sei ein Einsatzzentrum der Hamas entdeckt worden. Die Funde bewiesen „eindeutig, dass Schifa für militärische Zwecke missbraucht wurde, im absoluten Gegensatz zu internationalem Recht“, sagte Hagari. Der Einsatz werde so lange weitergehen, wie nötig.

„Schifa ist ein Symbol, keiner von der Hamas-Führung hätte sich vorstellen können, dass wir dort hingelangen“, sagte Hagari. Nach dem Massaker am 7. Oktober seien dort 200 Hamas-Terroristen untergekommen, die an den Gräueltaten beteiligt gewesen seien.

Der Armeesprecher Jonathan Conricus zeigte in einem Video hinter einem MRT-Gerät versteckt eine Tasche mit einem Sturmgewehr, Munition, Handgranaten und einer Uniform. In einem anderen Schrank seien andere Waffen gefunden worden, erklärte er. Eine Ausrüstung sei mit dem Namen des bewaffneten Hamas-Arms, den Kassam-Brigaden, beschriftet gewesen. Es seien auch zahlreiche nachrichtendienstlich relevante Informationen gefunden worden. Alle Funde würden gegenwärtig gründlich untersucht.

Die Angaben der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas dementierte die Berichte als „offensichtliche Lüge und Farce“.

Israelische Bodentruppen waren in der Nacht zum Mittwoch in das größte Krankenhaus im Gazastreifen eingedrungen. Es gab Berichte von stundenlangen Kämpfen in der Klinik. So sagte ein Arzt es wurde teils heftig gekämpft. Es habe stundenlange Schusswechsel und Bombardements gegeben, berichtete ein Mediziner der Klinik laut „Washington Post“. Der Nachrichtensender Al-Dschasira berichtete von „Dutzenden Soldaten“, die sich in der Notaufnahme des Krankenhauses aufgehalten haben. Zudem seien Panzer in einem Hof des Gebäudekomplexes stationiert worden. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths zeigte sich über den Einsatz des israelischen Militärs am Schifa-Krankenhaus entsetzt.

Laut humanitärem Völkerrecht sind Angriffe auf zivile Ziele wie Krankenhäuser verboten. Wenn zivile Objekte allerdings missbraucht würden, gelte dies nicht mehr, erläuterte der Völkerrechtler Daniel-Erasmus Khan von der Universität der Bundeswehr. Das humanitäre Völkerrecht akzeptiere in dem Fall sogar unbeabsichtigte zivile Opfer bei einem Angriff. Israel müsse allerdings alles dafür tun, Zivilisten aus der Klinik zu evakuieren.

Israels Armeesprecher Daniel Hagari versicherte, dass Zivilisten, die von der Hamas als menschliche Schutzschilde benutzt würden, kein Schaden zugefügt werde. Bei einem Gefecht vor der Klinik töteten Soldaten den Medienberichten zufolge mindestens fünf bewaffnete Hamas-Mitglieder. Israelische Soldaten seien nicht verletzt worden.

Bild aus einem von den israelischen Verteidigungskräften veröffentlichten Video gehen israelische Soldaten in der Nähe des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt.
Bild aus einem von den israelischen Verteidigungskräften veröffentlichten Video gehen israelische Soldaten in der Nähe des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt. © dpa

Israels Militär dringt in Schifa-Krankenhaus ein

Update, 15.11., 7.20 Uhr: Die israelischen Streitkräfte sind in einen Teil des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen eingedrungen. Auf der Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen führten Soldaten „eine präzise und gezielte Operation gegen die Hamas in einem bestimmten Bereich des Schifa-Krankenhauses durch“, teilte die Armee am frühen Mittwochmorgen auf Telegram mit. „Wir fordern alle im Krankenhaus anwesenden Hamas-Terroristen auf, sich zu ergeben.“

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO befanden sich mit Stand Montag mehr als 2000 Menschen in der Schifa-Klinik, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten und rund 1500 Vertriebene. Die Angaben beruhen auf Schätzungen des dortigen Gesundheitsministeriums, das von der Hamas kontrolliert wird. Augenzeugen bestätigten die Zahlen.

Seit Tagen kommt es in der Nähe von Krankenhäusern im nördlichen Gazastreifen zu Gefechten zwischen israelischen Bodentruppen und palästinensischen Extremisten. Mitarbeiter des Schifa-Krankenhauses, der größten Klinik im Gazastreifen, berichteten von anhaltendem Beschuss in dem Gebiet. Israel vermutet unter dem Krankenhaus-Komplex eine Kommandozentrale der Hamas. Diese bestreitet das.

Zu den Einsatzkräften bei der Militäroperation im Schifa-Krankenhaus gehörten nach Armee-Angaben auch medizinische Teams und Arabisch sprechende Personen. Sie hätten eine spezielle Ausbildung durchlaufen und sollten sicherstellen, dass Zivilisten, die von der Hamas als menschliche Schutzschilde benutzt werden, kein Schaden zugefügt werde, hieß es in der Mitteilung der Streitkräfte weiter.

Medienberichten zufolge hatten die Streitkräfte die Behörden im Gazastreifen vor dem Einsatz gewarnt. Das Militär habe einen palästinensischen Gesundheitsbeamten kontaktiert und über den bevorstehenden Angriff informiert, sagte ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium am Mittwoch dem Fernsehsender Al-Dschasira.

Armee: Gezwungen, gegen Hamas in Krankenhäusern vorzugehen

Zuvor hatte Israels Militärsprecher Daniel Hagari bereits angekündigt, dass die Streitkräfte auch gegen die mutmaßliche Infrastruktur der Hamas in Krankenhäusern im Gazastreifen vorgehen werden. „Die fortgesetzte militärische Nutzung des Schifa-Krankenhauses durch die Hamas führt dazu, dass es seinen besonderen völkerrechtlichen Schutz verliert“, sagte Hagari. „Wir sind gezwungen, vorsichtig und präzise gegen die militärische Infrastruktur der Hamas in den Krankenhäusern vorzugehen.“

Auch die USA gehen davon aus, dass die Hamas im Gazastreifen Krankenhäuser für militärische Zwecke nutzt. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte: „Hamas und Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) nutzen einige Krankenhäuser im Gazastreifen - auch die Schifa-Klinik - und unter ihnen liegende Tunnel, um ihre Militäroperationen zu verbergen und voranzutreiben und um Geiseln festzuhalten“.

Israels Militär meldet Waffenfund in Gaza-Klinik

Update, 14.11., 6.25 Uhr: Im Keller einer Kinderklinik in der Stadt Gaza haben israelische Soldaten eigenen Angaben zufolge zahlreiche Waffen palästinensischer Extremisten gefunden. Es gebe auch Anzeichen dafür, dass im Keller des Rantisi-Krankenhauses Geiseln festgehalten worden sein könnten, sagte Militärsprecher Daniel Hagari.

In einem am Montagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, veröffentlichten Video zeigt er Sturmgewehre, Handgranaten, Sprengstoffwesten und Waffen zur Panzerabwehr. „Das ist Ausrüstung für schwere Kämpfe“, sagt Hagari weiter. Hamas-Führer Chalil al-Haja sagte dem Sender Al-Dschasira, Israel werfe mit Falschbehauptungen um sich.

Israels Außenminister: Druck wird steigen

Israels Regierung stellt sich nach Worten des Außenministers Eli Cohen darauf ein, dass binnen zwei bis drei Wochen der internationale Druck auf ihr Land wegen des Gaza-Kriegs deutlich steigen wird. Politischer Druck aus dem Ausland sei zwar schon jetzt wahrzunehmen, aber noch nicht sehr stark - das ändere sich zunehmend.

„In den Gesprächen, die ich führe, liegt der Fokus auf dem Thema der humanitären Hilfsleistungen“, so Cohen. Die Solidarität und Erschütterung nach dem Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten am 7. Oktober gingen dagegen zurück. Israel werde in jedem Fall weiterkämpfen, „bis wir die Hamas zerstört und die Geiseln zurückgebracht haben“, schrieb er auf X.

Israel: Brutkästen für Schifa-Klinik angeboten

Angesichts der dramatischen Lage im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge die Lieferung von Brutkästen für Frühchen angeboten. „Wir haben den Gesundheitsbehörden in Gaza das formelle Angebot unterbreitet, Brutkästen in den Gazastreifen zu bringen, um der Kinderklinik im Schifa-Krankenhaus zu helfen“, sagte eine Sprecherin der für Kontakte mit den Palästinensern zuständigen israelischen Behörde Cogat. „Wir sind im Krieg mit der Hamas und nicht mit der Bevölkerung von Gaza.“ Auf Fotos war zu sehen, wie eine israelische Soldatin Brutkästen in einen Transporter bringt.

UN-Hilfswerk fürchtet Totalausfall der Kommunikation im Gazastreifen

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) fürchtet unterdessen einen Totalausfall der Telekommunikation im Gazastreifen. Der Treibstoff der Telekomunternehmen reiche noch bis Donnerstag, um Strom für die Datenzentren und den Betrieb von Servern zu produzieren, hieß es. Angesichts zahlreicher Dienstunterbrechungen sei es jetzt schon zunehmend schwierig, Menschen zu erreichen und akkurate Informationen über die Lage vor Ort zusammenzutragen.

Biden ruft zu besserem Schutz von Krankenhäusern in Gaza auf

US-Präsident Joe Biden rief Israel dazu auf, Krankenhäuser im Gazastreifen mehr als bisher vom Kampfgeschehen zu verschonen. Er hoffe und erwarte, dass es rund um Kliniken weniger starke Kampfhandlungen gebe, sagte Biden laut US-Medien im Weißen Haus. Er äußerte sich darüber hinaus hoffnungsvoll zu Gesprächen über die mögliche Freilassung von Geiseln.

Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan forderte, dass es neben besserem Schutz der Krankenhäuser auch ungefährliche Evakuierungswege für dort eingeschlossene Menschen geben müsse.

WHO beklagt „entsetzliche Zustände“ in Schifa-Klinik

Update, 13.11., 8 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation hat erneut „entsetzliche Zustände“ im größten Krankenhaus im Gazastreifen beklagt. Es befänden sich mehr als 2000 Menschen in der Schifa-Klinik, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten und rund 1500 Vertriebene, schrieb die WHO auf der Plattform X (früher Twitter) unter Berufung auf das palästinensische Gesundheitsministerium. Demnach konnten Patienten unter anderem keine Dialyse mehr erhalten. Frühgeborene seien zudem ohne Brutkästen in Operationssäle verlegt worden.

„Die andauernden Feuergefechte und Bombardements in der Gegend haben die ohnehin schon kritischen Bedingungen noch verschärft“, schrieb auch WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in einem eigenen Beitrag auf X: „Tragischerweise ist die Zahl der Todesfälle unter den Patienten deutlich gestiegen.“ Die WHO habe Kontakt zum Gesundheitspersonal in der Klinik herstellen können. Das Krankenhaus funktioniere nicht mehr als Krankenhaus. Es müsse eine sofortige Waffenruhe geben.

Schon zuvor hatte die WHO die Lage in dem Klinikkomplex mit rund 700 Betten angeprangert. Wegen der Kämpfe in unmittelbarer Nähe und Treibstoffmangels sei eine medizinische Versorgung kaum noch möglich. Dutzende Kinder seien in kritischem Zustand und könnten jeden Moment sterben, warnte die WHO. Der Leiter des Schifa-Krankenhauses dementierte Angaben Israels, denen zufolge seine Klinik eine Versorgung mit Treibstoff unter Druck der im Gazastreifen herrschenden Hamas zurückgewiesen haben soll. Die Islamistenorganisation kontrolliert auch das Gesundheitsministerium.

Gegenüber dem britischen Sender BBC bestritt ein leitender Arzt der Klinik auch die Darstellung der israelischen Seite, dass sich Hamas-Kämpfer in dem Krankenhaus aufhielten. Das sei „eine große Lüge“, sagte der Chefchirurg Marwan Abu Saada. „Wir haben medizinisches Personal, wir haben Patienten und Vertriebene. Nichts anderes.“ Das israelische Militär hatte zuvor davon gesprochen, dass die Hamas - die ein weit verzweigtes Tunnelzweck unter dem Küstengebiet für ihre Zwecke nutzt - unter der Klinik eine Kommandozentrale habe und auch andere medizinische Einrichtungen im Gazastreifen für militärische Zwecke missbrauche.

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses sagte, die USA hätten Israel aufgefordert, Kämpfe in der Nähe von Krankenhäusern im Gazastreifen zu vermeiden. „Die Vereinigten Staaten wollen keine Gefechte in Krankenhäusern, in denen unschuldige Menschen und Patienten, die medizinische Versorgung erhalten, zwischen die Fronten geraten“, sagte Jake Sullivan dem Sender CBS.

Scholz lehnt Waffenstillstand im Gazastreifen ab

Eine lange oder gar dauerhafte Kampfpause wäre aus Sicht von Bundeskanzler Olaf Scholz indes kontraproduktiv. Zwar könnten humanitäre Pausen einen Sinn machen, um etwa Verwundete aus dem Gazastreifen herauszuholen, sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend bei einer Veranstaltung der „Heilbronner Stimme“ in Heilbronn. „Aber ich gebe gerne zu, dass ich die Forderung, die einige aufstellen, nach einem sofortigen Waffenstillstand oder einer langen Pause - was ja quasi das Gleiche ist - nicht richtig finde.“ Das bedeute letztendlich, „dass Israel die Hamas sich erholen lassen soll und wieder neue Raketen anschaffen lassen soll. Damit die dann wieder schießen können. Das wird man nicht akzeptieren können.“

USA greifen zwei Ziele in Syrien an

Das US-Militär griff derweil erneut Ziele im Osten Syriens an, die von den iranischen Revolutionsgarden und anderen von Teheran unterstützten Gruppen genutzt worden sein sollen. Die Attacken auf ein Ausbildungszentrum und einen Unterschlupf seien als Reaktion auf „anhaltende Angriffe“ auf US-Personal im Irak und in Syrien erfolgt, teilte das Pentagon am Sonntag mit. Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den US-Angriffen Waffendepots und Raketenabschussrampen zerstört.

Die USA hatten seit Ende Oktober bereits zweimal ähnliche Ziele im Osten Syriens angegriffen. Nach Angaben des Pentagons vom Donnerstag verübten proiranische Milizen seit Mitte des vergangenen Monats rund 50 Angriffe auf Militärstützpunkte mit US-Soldaten im Irak und in Syrien.

Die Revolutionsgarden sind die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte und weitaus wichtiger als die klassische Armee des Landes. Neben den USA will auch Israel verhindern, dass der Iran im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Der Iran und Russland gelten als wichtigste Verbündete der syrischen Regierung.

Israel beschießt nach Angriffen aus Libanon Hisbollah-Ziele

Die israelische Luftwaffe beschoss laut eigenen Angaben vom Sonntag nach Angriffen aus dem Libanon militärische Einrichtungen der Schiitenmiliz Hisbollah und ein Waffenlager in dem nördlichen Nachbarland. Aus dem Libanon waren demnach 15 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. Vier davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, der Rest sei in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Zu dem Angriff bekannte sich der militärische Arm der Hamas.

dpa

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