
© dpa
Kreisliga-Trainer vor EM in Corona-Sorge: „Ich hoffe, dass alles glatt läuft“
Fußball-EM
Deutschland startet in die Europameisterschaft. Chancen hat die Nationalmannschaft allemal, behaupten ein Wirt, ein Trainer und ein Vereinssprecher.
Der Ball bei der Europameisterschaft rollt ab Freitag. Die Deutsche Nationalmannschaft greift erst am Dienstag in das UEFA-Turnier ein. Dennoch sehen viele Fans die deutsche Formation in einer guten Ausgangsposition. In Unna hat unsere Sportredaktion zwei Trainer, einen Wirt und einen Vereinsfunktionär befragt.
Flurim Ramaj, Trainer BR Billmerich: „Mein Interesse an der EM ist sehr groß. Ich werde zur EM auch mein eingestaubtes Deutschland-Trikot aus dem Schrank holen und mit dem Team mitfiebern. Die Deutschen haben eine brutale fußballerische Qualität. Ich denke aber, dass genau das in diesem Jahr nicht ausschlaggebend sein wird. Ich glaube, dass die Mannschaft den Titel holt, welche als Einheit und Team fungiert und gleichzeitig am besten mit den Reisestrapazen klar kommen wird. Ich glaube schon, dass man diese Fahrerei unterschätzt und es sehr belastend für die Spieler ist.
Dadurch, dass Deutschland drei Spiele vor eigenem Publikum absolvieren darf, ist dies ein großer Vorteil für uns. Ich hoffe natürlich, dass Deutschland den Titel einheimst, glaube aber tatsächlich, dass dieses Jahr eine Nation den Pott einfährt, welche wir nicht auf dem Schirm haben. Dennoch drücke ich die Daumen. Wenn die Spieler so leidenschaftlich zu Werke gehen wie die U21, dann können wir sehr weit kommen. Ich finde es aber schade, dass die EM nicht in einem, maximal zwei Ländern stattfindet. Wenn ich mich zurückerinnere an die WM 2006 in Deutschland, da bekomme ich noch heute eine Gänsehaut.“

Flurim Ramaj von BR Billmerich fiebert bereits dem EM-Auftritt der Deutschen Nationalmannschaft entgegen. © Neumann
Sven Runge, Pressesprecher Königsborner SV: „Vorfreude auf die kommende EM verspüre ich noch nicht. Aufgrund des Modus befürchte ich eine langweilige Vorrunde. Ich habe es noch nie für eine gute Idee gehalten, die EM in verschiedenen Ländern durchzuführen. Gerade 2006 hat man in Deutschland erlebt, was für eine tolle Stimmung im Land herrschte. Das lässt sich meiner Meinung nach nicht auf einen ganzen Kontinent übertragen. Meine Favoriten sind Frankreich, Spanien und Belgien. Das deutsche Team wird in der Vorrunde sieben Zähler erkämpfen: 1:1 gegen Frankreich, 4:1 gegen Portugal, 2:1 gegen Ungarn. Leider scheiden wir im Halbfinale aus.“
Karl-Heinz Agethen, ehemaliger Gastwirt aus Unna und bekennender Schalke-Fan: „Ich freue mich schon riesig auf die bevorstehende EM und werde mir sehr viele Spiele im TV ansehen. Dass diese Veranstaltung in elf Ländern stattfindet, finde ich schlecht. Ähnlich wie bei der U21-EM hätten zwei Länder ausgereicht. Frankreich und Spanien zählen sicherlich zum Favoritenkreis, doch Europameister wird Deutschland. Unser Team hat eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Akteuren. Das zahlt sich aus.“

Karl-Heinz Agethen ist von einer Europameisterschaft in elf Ländern nicht gerade überzeugt. © Archiv
Patrick Kulinski, Trainer RW Unna: „Mein Interesse ist riesig. Endlich mal wieder ein großes Turnier auf Nationalmannschaftsebene, nachdem die EM aufgrund von Corona verschoben werden musste. Ich hoffe, dass alles „glatt“ läuft. Die Tatsache, dass die EM in elf Ländern stattfindet, ist natürlich ein Novum, aber ich denke, die Austragungsorte wurden sorgfältig ausgewählt. Aus meiner Sicht ist Frankreich der Top-Favorit. In der zweiten Reihe sehe ich Belgien, England, Spanien und Deutschland.
Bei so einem Turnier kommt es letztlich auch viel auf die Tagesform an. Zudem muss man auch das nötige Spielglück haben in den jeweiligen Begegnungen. Daher traue ich unseren Jungs natürlich einiges zu und drücke die Daumen, dass sie sich in einen Flow spielen können. Die Favoriten sind aber erst mal andere Länder.“