Mutter mit Kindern angefahren 61 Unfälle brachte das Schneechaos im Kreis Unna

Mutter mit Kindern angefahren: 61 Unfälle brachte das Schneechaos
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Am Donnerstag (9.1.) wurde der Kreis Unna mit einem teilweise dicken Schneeteppich überzogen. Das sorgte zwar für Gelegenheiten zum Rodeln oder zu einer Schneeballschlacht, allerdings brachte der Schnee auch jede Menge Probleme mit sich. Besonders auf den Straßen im Kreisgebiet wurde es teils chaotisch.

Spät und teilweise auch gar nicht geräumte Straßen sorgten bei Autofahrern richtigerweise für angepasste Geschwindigkeiten. Dennoch ereigneten sich im Kreis Unna einige Unfälle aufgrund von Glatteis oder einer durch Schneematsch rutschigen Fahrbahn. Die Unnaer Kreispolizeibehörde nannte am Freitagmittag (10.1.) konkrete Unfallzahlen für das Kreisgebiet (ohne Lünen).

Ein Auto fährt die verschneite Eulenstraße in Fröndenberg hinauf.
Auf der Eulenstraße in Fröndenberg gerieten am Donnerstag die Autos am Hang teilweise ordentlich ins Schlingern. © Peter Körtling

Nicht alle Unfälle wegen Schneefall

Insgesamt kam es von Donnerstag um 0 Uhr bis Freitag um 6 Uhr zu 61 Verkehrsunfällen, allesamt mit Sachschaden. Davon sind 27 wegen Schnee und Eis gemeldet. „Vier Verkehrsunfälle wurden mit Personenschäden verzeichnet, wovon drei witterungsbedingt waren“, teilt die Pressestelle der Polizei mit.

Einer der Unfälle, bei denen nicht nur Blech zu Schaden kam, ereignete sich in Holzwickede. Dort fuhr eine 28-jährige Frau aus Lünen mit ihrem Auto gegen 9.10 Uhr die Mühlenstraße entlang. Sie kam ins Schlingern und landete frontal vor einem Baum. Der nicht mehr fahrbereite Pkw wurde abgeschleppt und die Frau wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.

15.000 Euro Sachschaden und Schwerverletzte

Ein anderer Unfall mit Personenschaden passierte in Schwerte, bei dem eine 30-Jährige schwer verletzt wurde. Als sie die Kreuzung Unnaer Straße/Buschkampweg mit ihren beiden Kindern (ein und vier Jahre alt) überquerte, wurde sie von einem Autofahrer aus Hagen erfasst. Die Kinder wurden leicht verletzt, während die Mutter schwer verletzt in ein Krankenhaus kam.

Der dritte Verkehrsunfall mit Personenschaden am schneereichen Donnerstag geschah in Werne. „Ein 41-jähriger Pkw-Fahrer aus Werne war auf der Straße Bellingheide in Richtung Landwehrstraße unterwegs. Im Kreuzungsbereich übersah er eine 52-jährige Pkw-Fahrerin aus Werne, die die Landwehrstraße in Richtung Berliner Straße befuhr“, schreibt die Polizei dazu. Der Schnee und die Glätte sorgten dafür, dass sie nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte. Die 52-Jährige sowie ihr ebenfalls im Auto befindlicher zehnjähriger Sohn wurden leicht verletzt.

Bei dem Unfall wurden beide Autos so stark beschädigt, dass sie nicht mehr fahren konnten und daher abgeschleppt werden mussten. Insgesamt entstand ein Sachschaden von etwa 15.000 Euro, teilt die Polizei mit.

Auf einem Winterreifen ist das "Alpine Symbol", ein Berg mit einer Schneeflocke im Inneren, zu sehen.
Dieses „Alpine Symbol“ müssen Winterreifen seit diesem Winter tragen. Ansonsten drohen Geldbußen und Punkte in Flensburg. © pa/obs ADAC

Unfälle im gesamten Kreis Unna

Die insgesamt 27 Unfälle im Kreis Unna (ohne Lünen), die aufgrund der Witterungsverhältnisse passierten, verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Städte und Gemeinden: Bergkamen (3), Bönen (1), Fröndenberg (3), Holzwickede (4), Kamen (2), Schwerte (7), Selm (2), Unna (1), Werne (4).

Weiterhin mahnt die Polizei die Autofahrer, vorsichtig und angepasst zu fahren. Auch wenn ein Großteil der Straßen mittlerweile geräumt ist, gibt es immer noch etliche glatte Stellen, die nicht zu unterschätzen sind. Ebenso rät die Polizei dazu, mehr Zeit für die Wege einzuplanen und auf genügend Profil sowie Reifendruck zu achten.

Seit diesem Winter müssen Winterreifen zudem das „Alpine Symbol“ tragen, ansonsten drohen Autofahrern Geldbußen sowie ein Punkt in Flensburg. Der ADAC spricht von Strafen ab 60 Euro.