Krankenstand im Kreis Unna noch immer auf hohem Niveau Arbeitnehmer fehlten mehr als 28 Tage

Krankenstand auf hohem Niveau: Arbeitnehmer fehlten über 28 Tage
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Der Krankenstand im Kreis Unna ist auch im vergangenen Jahr 2024 hoch geblieben. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsbericht der AOK NordWest. Im Jahr 2024 betrug der Krankenstand unter den etwa 49.600 AOK-versicherten Beschäftigten im Kreis demnach 7,7 Prozent.

Dieser Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Auch 2023 lag er bei 7,7 Prozent. Im Durchschnitt fehlten Beschäftigte 28,2 Tage aufgrund von Krankheit. Ein Großteil der Fehltage, nämlich 38,3 Prozent, resultierte aus Langzeiterkrankungen, die länger als sechs Wochen anhielten.

Der häufigste Grund für Krankschreibungen im Kreis Unna waren Atemwegserkrankungen. Mit einem Anteil von 25,9 Prozent standen sie an der Spitze der Arbeitsunfähigkeitsfälle. Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK, unterstreicht deshalb die Bedeutung bewährter Schutzmaßnahmen gegen Ansteckung. „Die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln, das Tragen von Masken, regelmäßiges Lüften und die Nutzung von mobiler Arbeit haben sich schon während der Covid-19-Pandemie als gute Gegenmaßnahmen bewährt“, so Kock.

Eine Person hält eine FFP2-Atemschutzmaske in der Hand.
Während der Corona-Pandemie war das Tragen einer Maske alltäglich. Wer an einer Atemwegserkrankung erkrankt ist, sollte nach wie vor darauf zurückgreifen, um Ansteckungen zu vermeiden, empfiehlt Jörg Kock von der AOK NordWest. (Symbolbild) © picture alliance/dpa

Neben Atemwegserkrankungen trugen auch Muskel- und Skeletterkrankungen (14,6 Prozent), Verdauungserkrankungen (7,1 Prozent) und Verletzungen (fünf Prozent) zu den Krankenständen bei. Ein Branchenvergleich zeigt, dass der Krankenstand 2024 im Kreis Unna in der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung mit 8,9 Prozent am höchsten war. Am niedrigsten war er hingegen in der Branche Banken und Versicherungen mit fünf Prozent.

Die Krankenstände im Kreis übertrafen die in der Region Westfalen-Lippe, wo der Schnitt bei insgesamt 7,1 Prozent lag. Angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt, geprägt durch Digitalisierung, demografischen Wandel und Fachkräftemangel, sei die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements in Unternehmen entscheidend, so Jörg Kock.

Ein solches System könne nicht nur Krankenstände senken und die Fluktuation verringern, sondern auch zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit beitragen, was ihm zufolge letztlich die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit erhöhe.