Kreis Unna schreibt Dezernat neu aus Bundesweite Suche nach Expertise für Gesundheit

Bundesweite Suche nach Dezernent für Gesundheit und Schule
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Ein bald vakantes Dezernat soll bald nachbesetzt werden – der Leitung unterstehen rund 250 Beschäftigte im Kreishaus und stehen mindestens rund 8.200 Euro brutto Gehalt zu.

Der Zuschnitt des Dezernats V bei der Kreisverwaltung Unna bringt zwei Ressorts unter einem Dach zusammen, die eher wenige Schnittpunkte haben: Gesundheit auf der einen sowie Schulen und Bildung auf der anderen Seite.

Das fünfte Dezernat war erst im Herbst 2022 neu gebildet worden. Nach der zunächst kommissarischen Leitung durch Holger Gutzeit, heute Leiter des Dezernats IV, war Dr. Katrin Linthorst die erste reguläre Dezernentin, die die beiden wichtigen Bereiche seit September 2023 strategisch führte.

Schwerpunkt des Dezernats liegt auf Gesundheit

Nach Linthorsts Wahl zur Beigeordneten in Wuppertal hat der Kreis die Stelle nun neu ausgeschrieben. Linthorst wird bereits zum 1. September ins Bergische Land wechseln. Was daher bereits feststeht: Die Dezernatsleitung kann nicht nahtlos neu besetzt werden, weil die Ausschreibungsfrist ebenfalls bis zum 1. September läuft.

Aus dem Ausschreibungstext ergibt sich eine klare Schwerpunktsetzung beim Bereich Gesundheit. Wie schon bei der früheren Ausschreibung heißt es, dass das „Gesundheitsamt 2.0“ mitgestaltet werden soll: Gesundheitsförderung und Prävention würden bedingt durch den demografischen Wandel künftig immer wichtiger. Katrin Linthorst hatte insofern zum Beispiel den niedrigschwellig angelegten Gesundheitskiosk als einen Baustein bezeichnet. Bei der Prävention dürfte es noch die größten Schnittmengen mit dem Bildungssektor geben.

Landrat Mario Löhr (r.) mit Dezernentin Dr. Katrin Linthorst
Erst am 1. September 2023 konnte Landrat Mario Löhr Dr. Katrin Linthorst als neue Dezernentin im Kreishaus begrüßen. © Max Rolke/Kreis Unna

Auch der Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst ist eine zentrale Aufgabe des Dezernats: Nach den Erfahrungen mit der Corona-Pandemie hatten Bund und Länder ein milliardenschweres Förderprogramm aufgelegt, um wieder einen größeren Personalbestand in den Gesundheitsämtern aufzubauen und vor allem auch die Digitalisierung voranzutreiben. Der Kreis Unna hat vor allem bei der Personalgewinnung schon große Fortschritte gemacht, sucht weiterhin Amtsärzte. Die Leitung des Kreisgesundheitsamtes hingegen war erst kürzlich mit Dr. Annika Roth neu besetzt worden.

Kreis setzt noch keinen Personlavermittler ein

Mediziner und Gesundheitsökonomen als Stellenbewerber sind besonders willkommen. Es liegt auf der Hand, dass angesichts der großen Spreizung des Dezernats Kandidaten mit einer gleichzeitigen Vorbildung im Schulwesen eher selten auf dem Arbeitsmarkt anzutreffen sein werden.

Allerdings wird ganz generell eine Persönlichkeit gesucht, die mit ausgeprägter strategischer Kompetenz, Kommunikationsgeschick und einem durchsetzungsstarken Auftreten punkten kann – schulfachliche Kompetenz kann daher auch ausreichend auf der Fachbereichsebene abgebildet werden.

Eine externe Personalvermittlungsagentur sei diesmal noch nicht eingesetzt worden. Einen Headhunter hatte der Kreis erstmals bei der ersten Ausschreibung für das Dezernat bemüht – mit Erfolg. Die Stelle ist überregional ausgeschrieben worden, etwa auch in der „Zeit“, dem Deutschen Ärzteblatt oder auf Portalen des Marburger Bundes.

Dass Änderungen in der Dezernatsverteilung vorbehalten sind, ist laut Kreisdirektor und Personalchef Mike-Sebastian Janke eine Standardformel in den Ausschreibungen. Dem Landrat steht im Kreishaus die Personal- und Organisationshoheit zu. Ein aktuelles Gesetzgebungsvorhaben der Regierungskoalition in Düsseldorf könnte künftig den Kreistagen aber die Wahl von Beigeordneten zugestehen.