Kreis Unna beschließt höhere Abfallgebühren Kommunen müssen draufzahlen

Von Olga Felker
Höhere Abfallgebühren: Kommunen müssen draufzahlen
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Der Kreistag hat beschlossen: Die Müllentsorgung wird für Kommunen teurer. Im Dezember letzten Jahres verabschiedete der Kreistag eine Erhöhung der Abfallgebühren für das Jahr 2024. Somit müssen die Kommunen im Kreis eine Summe von rund 22,8 Millionen Euro an den Kreis abführen – ein Anstieg um 4,8 Prozent gegenüber 2023, wie es in einer Mitteilung des Kreis Unna hieß.

Für die Bürgerinnen und Bürger der Region bleibt jedoch offen, wie sich diese Entwicklung konkret auswirkt. Denn im Kreis Unna müssen Kommunen ihren Beitrag für die Müllentsorgung an den Kreis zahlen, während die Müllgebühren der Haushalte durch jede Kommune gesondert festgelegt werden dürfen. In der Stadt Unna müssen Haushalte für die Restmüllentsorgung beispielsweise zwölf Prozent mehr aufwenden. Zeitgleich steigen die Kosten für die Müllentsorgung in Holzwickede lediglich um 3,5 bis 3,7 Prozent.

CO₂-Abgabe Schuld an höheren Kosten

Der Preisanstieg für die Kommunen wird insbesondere mit höheren Verbrennungskosten begründet. Diese lassen sich wiederum größtenteils auf die CO₂-Abgabe zurückführen, welche ab dem 1. Januar 2024 auch die Abfallwirtschaftsbetriebe trifft.

Denn diese Steuer wird nun zusätzlich zu den regulären Verbrennungsgebühren auf thermisch zu verwertende Abfälle erhoben. Dies sind Abfallstoffe, die durch Verbrennung zur Energiegewinnung genutzt werden. Dieser Prozess wird als thermische Verwertung bezeichnet. Durch die Verbrennung wird Wärme erzeugt, durch die verkürzt gesagt elektrische Energie produziert werden kann – gleichzeitig kann die Verbrennung auch Schadstoffe freisetzen.

Ein Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe bringt eine Mülltonne zum Entladen zum Müllwagen.
Entsorgungsbetriebe müssen sich für die neuen Regularien zur Müllverbrennung umstellen. © Kreisstadt Unna

Die genaue Höhe der CO₂-Steuer variiert und ist von verschiedenen Faktoren abhängig, im Kreis steigen Gebühren laut Mitteilung auf 265,72 Euro pro Tonne, was einen Anstieg um etwa 28 Euro bedeutet. Eingeschlossen sind darin auch die Kosten für die Wertstofftonne.

Günstiger wird es hingegen bei Bio- und Grünabfall: Optimierungen in den Betriebsabläufen führen zu sinkenden Kosten und damit einhergehend zu geringeren Gebühren.

Beim Altpapier können Kommunen sogar mit einem Erlös rechnen, der mit den zu zahlenden Gebühren verrechnet werden soll, wie der Kreis in seiner Mitteilung berichtet. Zeitgleich wird in der Mitteilung deutlich: Die Altpapiersammlung stellt den Kreis vor Herausforderungen, da die Nachfrage und damit die Erlöse hinter den Erwartungen zurückbleiben.