Krebserregende Stoffe in Lebensmitteln gefunden Vier von zehn Produkten betroffen

Krebserregende Stoffe in Lebensmitteln gefunden: Vier von zehn Produkten betroffen
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In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Produktrückrufe, weil Lebensmittel mit dem krebserregenden Pestizid „Ethylenoxid“ belastet waren. Dabei war der Stoff auch bei bekannten Marken gefunden worden, unter anderem im Speiseeis von Häagen Dasz, in Toastbrötchen von Goldähren oder in Schokoriegeln wie Bounty und Twix. Alle betroffenen Produkte waren danach zurückgerufen worden.

Laut einem Bericht des WDR sind immer wieder zahlreiche Produkte mit dem Pestizid belastet. Demnach hatte das Verbrauchermagazin „Markt“ Stichproben untersucht und in vier von zehn Produkten Pestizid-Rückstände gefunden.

Seitenbacher ruft Fitness-Riegel zurück

Nachgewiesen werden konnten die Rückstände bei der Frischkäse-Marke Kiri, die bereits bei einem Test aus dem Jahr 2021 auffällig gewesen war. Ebenfalls betroffen waren laut Bericht ein Fitnessriegel von Seitenbacher, Grissotti-Stangen mit Sesam von Aldi Süd sowie Printen des Aachener Herstellers Lambertz.

Aldi Süd habe bei eigenen Untersuchungen kein Etyhlenoxid oder das Abbauprodukt nachweisen können, heißt es weiter. Lambertz habe demnach eigene Untersuchungen gemacht und weise darauf hin, dass man sich sowohl im Produkt als auch in den Rohstoffen unterhalb der Nachweisgrenze befände.

Das Lebensmittelunternehmen Seitenbacher ruft hingegen zwei Fitness-Riegel zurück. In den Produkten „Fitness Riegel ohne Schokolade“ (EAN: 4008391213753) und „Fitness Riegel mit Schokolade“ (EAN: 4008391213852) könne 2-Chlorethanol enthalten sein, welches ein Abbauprodukt von Ethylenoxid darstellt, teilte der Hersteller am Mittwoch über das Portal lebensmittelwarnung.de mit.

Die Riegel wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein verkauft. Bei der Maßnahme handelt es sich laut Seitenbacher um eine Vorsichtsmaßnahme. „Es bestehen keine gesundheitlichen Bedenken“, schreibt das Unternehmen auf der Homepage. Kunden wurden dort gebeten, den Riegel zu entsorgen oder dem Unternehmen zurückzuschicken. Der Kaufbetrag werde erstattet.

Ethylenoxid seit 1991 in der EU verboten

Ethylenoxid ist ein Pflanzenschutz- und Begasungsmittel und dient zur Bekämpfung von Schimmelpilzen und Bakterien in Gewürzen, Pflanzenpulvern, Nüssen und Ölsaaten. Seit 1991 ist es bei der Lebensmittelerzeugung in der EU verboten. In Ländern wie den USA, China, Türkei oder Indien darf Ethylenoxid hingegen verwendet werden. Es kann daher als Verunreinigung oder Rückstand in Produkten vorkommen.

Das Pestizid ist nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ein in der EU nicht zugelassener Wirkstoff und wird als gesundheitsschädlich eingestuft. Das als krebserregend geltende Gas war im vergangenen Jahr schon in zwei Produkten von Seitenbacher entdeckt worden sowie auch in Instant-Nudeln, Currys und Eiscreme.

rej mit dpa

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