Konservative Alternative zur CDU Werte-Union zielt auf Kommunalwahl im Kreis Unna

Werte-Union zielt auf Kommunalwahl im Kreis Unna
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Das Parteienspektrum in der Region könnte in absehbarer Zeit etwas breiter werden: Die Werte-Union will sich als eigenständige politische Kraft formieren und für die Menschen im Kreis Unna wählbar machen. Ziel sei eine Teilnahme an der Kommunalwahl 2025, erklärte der Unnaer Friedrich Vogt.

Zumindest für die Wahlen zum Kreistag soll die Werte-Union dann auf den Stimmzetteln stehen. Im Idealfall möchte sie auch in den einzelnen Städten und Gemeinden antreten. Ob dies gelingt, hänge natürlich auch von der Mannschaftsstärke ab, die die Vereinigung bis dahin aufbauen kann, schränkt Vogt allerdings ein.

Nächstes Ziel: Gründung eines Kreisverbandes

Der Königsborner gilt als Initiator einer Parteigründung, hatte nun zu einem als „Stammtisch“ betitelten Treffen eingeladen. Etwa 20 Besucher seien zu der Zusammenkunft in der Königsborner Gaststätte Spiegel erschienen, sagte er der Redaktion bei einem Telefonat am Sonntag. Außer Mitgliedern des bereits bestehenden Fördervereins für die „Werte-Union“ habe es sich bei den Besucherinnen und Besuchern um nicht-organisierte Interessenten aus weiten Teilen des Kreisgebietes gehandelt.

Darüber hinaus kamen zum Treffen auch Markus Mittwoch, der Vize-Vorsitzende des Werte-Union-Fördervereins in NRW und Corina Bülow vom Landesverband Bündnis Deutschland. Hintergrund: Zwischen dem Bündnis und der Werte-Union laufen Gespräche, die auf eine Fusion hinauslaufen können.

Werte-Union entstand aus Enttäuschung über die Entwicklung der CDU

Dem ersten Treffen sollen nun weitere in diesem Format folgen. Ziel sei die Gründung eines Kreisverbandes. Auf einen Zeitplan mag sich Vogt aber noch nicht festlegen.

Die Werte-Union geht auf einen Verein zurück, der sich 2017 zunächst innerhalb der CDU/CSU gegründet hat. Ein Konflikt zwischen Gründer Hans-Georg Maaßen und Teilen der Partei führte dazu, dass sich die Werte-Union 2024 gewissermaßen von der Mutterpartei trennte. Die Werte-Union wirft CDU/CSU die Abkehr von freiheitlich-konservativen Werten vor. Die Politik insbesondere unter Angela Merkel habe zu einer Erosion von Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit, innerer und äußerer Sicherheit sowie zu Wirtschaftsschwäche und Wohlstandsverlust geführt.

Umgekehrt betrieb der Bundesvorstand den Parteiausschluss von Werte-Union-Gründer Hans-Georg Maaßen, der mehrfach mit ultra-rechten Aussagen angeeckt war.

Friedrich „Freddy“ Vogt war bei der zurückliegenden Kommunalwahl in Unna für die Freie Liste angetreten und war danach sachkundiger Bürger. Im Januar kehrte Vogt der FLU den Rücken. Sein Mandat gab er dabei zurück.
Friedrich „Freddy“ Vogt war bei der zurückliegenden Kommunalwahl in Unna für die Freie Liste angetreten und war danach sachkundiger Bürger. Im Januar kehrte Vogt der FLU den Rücken. Sein Mandat gab er dabei zurück. © Sabrina Zeuge

Der Unnaer Vogt steht beispielhaft für die Abspaltung von den Christdemokraten. Sein eigener politischer Weg begann zunächst bei der CDU in Kamen-Methler. Als Vogt aus Unzufriedenheit mit der Entwicklung seiner Partei austrat, fand der nach Königsborn zurückgekehrte zunächst eine politische Heimat bei der Freien Liste Unna, für die er als Sachkundiger Bürger tätig war. Inzwischen ist Vogt auch dort ausgetreten.