Papst Franziskus ist am Ostermontag, 21. April 2025, im Alter von 88 Jahren in Rom an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben. Die Beisetzungszeremonie und die Beerdigung von Papst Franziskus sollen am Samstag, 26. April 2025, stattfinden. Anders als seine Vorgänger wünscht sich Franziskus keine Beisetzung im Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore - außerhalb des Vatikans.
Kurz erklärt: Was ist das Konklave?
Das Konklave ist die Versammlung der Kardinäle der katholischen Kirche, um einen neuen Papst zu wählen. Der Begriff kommt vom lateinischen "cum clave", was übersetzt "mit Schlüssel" bedeutet, denn die Kardinäle werden während der Wahl eingeschlossen, um sicherzustellen, dass sie von der Außenwelt unbeeinflusst entscheiden können.
Termin: Wann beginnt das Konklave 2025?
Frühestens beginnt ein Konklave 15 Tage nach dem Tod oder Rücktritt eines Papstes - spätestens am 20. Tag. Nach dem Tod von Franziskus am 21. April 2025 war also klar - die Papstwahl kann frühestens am 6. Mai 2025 und spätestens am 11. Mai 2025 beginnen. Inzwischen steht der Termin fest - das Konklave beginnt am Mittwoch, 7. Mai 2025.
Ablauf: Wie funktioniert die Papstwahl?
Für das Konklave reisen alle wahlberechtigten Kardinäle nach Rom - zu dieser Papstwahl sind das insgesamt 135. Auch drei deutsche Kardinäle sind für dieses Konklave wahlberechtigt.
In der Sixtinischen Kapelle und dem Gästehaus Santa Marta werden die Kardinäle nach der Heiligen Messe 'Pro Eligendo Pontifice' von der Außenwelt abgeschirmt. Das Gelände wird abgesperrt, technisch gesichert und bevor ein neuer Papst gewählt wurde, darf es von niemandem verlassen werden. Maximal sind an einem Tag vier Wahlgänge möglich, jeweils zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Nach jeder Wahl wird per Rauchzeichen an die Außenwelt kommuniziert, ob die Wahl entschieden ist. Die wichtigsten Regeln zur Papstwahl im Überblick:
- Wahlberechtigt sind nur Kardinäle unter 80 Jahren.
- Die Stimmabgabe erfolgt geheim per Stimmzettel.
- Jeder Kardinal schreibt den Namen seines Wunschkandidaten auf.
- Die Stimmen werden öffentlich ausgezählt.
- Für eine gültige Wahl braucht ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit.
Wie lange ein Konklave dauert, ist nicht festgelegt. Während eine Papstwahl früher zum Teil monatelang dauerte, braucht es heute meist nur noch ein paar Tage - vermutlich steht also bereits Mitte Mai 2025 der neue Papst fest.
Schwarzer oder weißer Rauch: Was bedeutet was?
Nach jedem Wahlgang wird das Ergebnis beim Verbrennen der Stimmzettel per Rauchzeichen aus der Sixtinischen Kapelle heraus verkündet - entweder mit schwarzem Rauch oder mit weißem Rauch.
- schwarzer Rauch = noch kein Ergebnis
- weißer Rauch = ein neuer Papst wurde gewählt
Bestimmte Chemikalien färben den Rauch entweder schwarz oder weiß: Der schwarze Rauch entsteht durch die Beigabe von Kaliumperchlorat, Anthracen und Schwefel - der weiße Rauch durch Kaliumchlorat, Laktose und Kolophonium.
Ende einer Papstwahl: Wie wählt der neue Papst seinen Namen?
Kommt beim Konklave eine Zweidrittelmehrheit zustande, wird dem Gewählten die Frage aller Fragen gesellt - nämlich ob er die Wahl annimmt. Ist seine Antwort "Ja", fragt ihn der Dekan des Kardinalskollegiums direkt im Anschluss, wie er genannt werden will. Dann nennt der Papst den Namen, den er künftig tragen möchte und der kurz darauf vom Balkon des Petersdoms aus verkündet wird.
Die Namenswahl kann in Anlehnung an frühere Päpste getroffen werden, aber auch ein Zeichen für die Ausrichtung des Pontifikats sein. Papst Franziskus wählte seinen Namen 2013 zum Beispiel als Verweis auf Franz von Assisi, den italienischen Heiligen, der unter anderem für Armut und Bescheidenheit steht. Papst Benedikt hat seinen Namen 2005 in Erinnerung an Benedikt von Nursia gewählt, den Gründer des Benediktinerordens und Schutzpatron Europas, der auch für geistige Erneuerung und Stabilität steht.
Papstwahl im Vatikan: Welche deutschen Kardinäle sind 2025 dabei?
Drei deutsche Kardinäle sind stimmberechtigt und reisen somit zum Konklave nach Rom:
- Reinhard Marx (Erzbistum München und Freising)
- Rainer Maria Woelki (Erzbistum Köln)
- Gerhard Ludwig Müller (Richter an der Apostolischen Signatur)
Dass einer von ihnen zum nächsten Papst gewählt wird, gilt aber als unwahrscheinlich.
Favoriten: Wer könnte der Nachfolger von Papst Franziskus werden?
In der Theorie kann jeder katholisch getaufte Mann zum Papst gewählt werden. Es gibt zwar keine Vorschrift, dass ein Kandidat schon Kardinal oder Bischof sein muss, aber in der Praxis wird dennoch immer ein Kardinal gewählt. Würde ein Nicht-Bischof gewählt, müsste er vor seiner Amtseinführung zum Papst sofort zum Bischof geweiht werden. Die Spekulationen um den neuen Pontifex laufen bereits - die meistgenannten Kandidaten zum Konklave nach Papst Franziskus' Tod im Überblick: