Im Europaparlament stellt sie drei Abgeordnete, im Kreis Unna hat die Partei bisher noch keine Mandate gewonnen: Zum ersten Mal wird Volt an der Kreistagswahl und an den Wahlen zum Stadtrat in Unna teilnehmen.
Die als progressiv und liberal geltende Partei wird laut ihrer NRW-Landesvorsitzenden Nancy Meyer am 4. Mai (Sonntag) ihre Aufstellungsversammlung für die Kommunalwahlen in Unna abhalten.
Volt schickt auch Parteilose ins Rennen
Die Partei habe noch nicht genug Mitglieder, um sich in sämtlichen Städten und Gemeinden des Kreises um Mandate bewerben zu können, sagte Meyer am Freitag (25.4.) im Gespräch mit unserer Redaktion. Daher konzentriere man sich auf die beiden Gremien, bei denen man sich die besten Erfolgschancen ausrechne.
Der Anspruch sei, sämtliche Wahlbezirke mit Kandidaten zu besetzen, „um überall auf den Stimmzetteln zu stehen“, so Meyer. Für Volt komme es vor allem auf die Zweitstimme an, da es bei den Kommunalwahlen keine Sperrklausel gibt. Mit anderen Worten: Eine Partei braucht anders als bei Bundestags- oder Landtagswahlen keine fünf Prozent der Stimmen, um ins Parlament zu kommen, sondern vereinfacht gesagt genügen bei einem Stadtrat mit 50 Sitzen zwei Prozent der Stimmen, um 1 Sitz zu erringen.
Im Kreis Unna gebe es bisher erst 20 Parteimitglieder. Daher würden zusätzlich Sympathisanten und Unterstützer von Volt in den Wahlbezirken um Direktmandate kämpfen. Während der Sieg in einem Wahlbezirk aber unwahrscheinlich ist, hofft man bei Volt, dass die Reserveliste zieht.
Für den Stadtrat in Unna wird man die Liste mindestens bis Platz 6, für die Kreistagswahl eventuell auch bis Platz 10 besetzen können, mit Mitgliedern der Partei, die dann die Mandate wahrnehmen würden.
Hinsichtlich der Bürgermeisterwahl in Unna und der Landratswahl sei man intern noch in der Diskussion. Der Landesverband von Volt tendiere dazu, vor Ort auch bei den Personenwahlen mit eigenen Kandidaten anzutreten. In Dortmund oder Herzogenrath zum Beispiel geschehe dies auch.
„Kleinpartei muss auf die Podien kommen“
„Man braucht als Kleinpartei eine Person, um sichtbar zu sein, um auf die Podien zu kommen“, findet Nancy Meyer, die in Unna lebt und in Fröndenberg als Lehrerin arbeitet. Es müsse natürlich jemand dazu bereit sein.
Die Kandidatur von Parteilosen für diese politischen Ämter schließe sie nicht per se aus. Zumindest sei der Mehraufwand im Wahlkampf nicht wesentlich größer, auch wenn die finanziellen Mittel von Volt beschränkt seien.
Man werde sicherlich selbst bei einem eigenen Landrats- oder Bürgermeisterkandidaten daher keine eigenen Plakate für die Bewerber drucken können. „Das wäre nicht der mega Bürgermeisterwahlkampf“, so Meyer
Volt ist bislang in Kreis- und Cityteams organsiert und will Anfang 2026 einen Regionalverband Ruhr gründen, zu dem auch der Kreis Unna gehören werde.
Grüne verzichten auf Landratskandidatur: Einer sagt „erschreckend“, andere sagen „Neuanfang“
Grüne im Kreis Unna schießen sich selbst ins Knie: Und bieten Wählern nicht, was Wähler wollen
SPD stellt Kandidaten für Kreistag auf: Verleger, Ex-Bürgermeisterkandidat und ein letztes Urgestein