In Kamen hat es am Mittag einen großen Einsatz der Rettungskräfte gegeben. Mehrere Rettungswagen und sogar zwei Rettungshubschrauber waren vor Ort. Der Alarm wurde an der Blumenstraße nahe der A2 ausgelöst. Wie der Kamener Feuerwehr-Sprecher Markus Große auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, wurde bei fünf Menschen eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration im Blut gemessen. Sie wurden mit Rettungswagen in ein Gelsenkirchener Krankenhaus gebracht.
Zwei Rettungshubschrauber waren ebenfalls vor Ort, mussten aber nicht zum Einsatz kommen und konnten ohne Patienten an Bord wieder abfliegen.

Nach Informationen unseres Reporters vor Ort hatten die Bewohner der Wohnung über Unwohlsein geklagt. Als ein Rettungssanitäter die Wohnung betrat, löste sein Kohlenmonoxid- (CO-)Melder aus. Daraufhin wurden weitere Einsatzkräfte und die Hubschrauber alarmiert.
Die Ursache für den erhöhten Kohlenmonoxid-Wert konnte vor Ort zwar nicht sicher festgestellt werden. Nach Auskunft der Polizei-Leitstelle gibt es allerdings Hinweise auf eine defekte Gas-Therme. Keinerlei Hinweise hingegen gäbe es auf eine Manipulation. Die Polizei hat die Wohnung vorerst versiegelt. Sie darf nicht betreten werden.
Während des Einsatzes mussten nach Feuerwehr-Angaben 30 weitere Personen das Haus verlassen. Da allerdings im Hausflur oder in anderen Wohnungen keinerlei erhöhte CO-Konzentration gemessen wurde, durften alle inzwischen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Der Austritt von Kohlenmonoxid (oder: Kohlenstoffmonoxid) kann äußerst gefährlich sein, da es ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas ist, das von Menschen nicht leicht wahrgenommen werden kann. Die Gefahren von Kohlenmonoxid bestehen darin, dass es sich an Hämoglobin in den roten Blutkörperchen bindet und somit den Sauerstofftransport im Körper beeinträchtigt.
An der Blumenstraße, an der sich jetzt der CO-Alarm ereignet hat, hat die Bauaufsicht der Stadt Kamen erst vor wenigen Wochen Heizungen stillgelegt, weil der Schornsteinfeger eine zu hohe Kohlenmonoxid-Konzentration gemessen hatte.
Dabei handelte es sich um etwa 20 Wohnungen in drei Gebäuden. Die Adresse, in der jetzt der Alarm ausgelöst wurde, war allerdings nicht darunter. Einen Zusammenhang mit dem Stilllegen der Heizung in anderen Häusern herzustellen, wäre rein spekulativ.
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