Industrierelikt am Hengsteysee

Koepchenwerk bleibt als Denkmal erhalten

Das intensive Bemühen vieler Bürger um ein Industrierelikt am Dortmunder Stadtrand hat sich gelohnt: Das Koepchenwerk in den Hängen des Ardeygebirges am Hengsteysee wird nicht abgerissen. Stattdessen wird es offiziell zum Industriedenkmal. Das sind die Hintergründe.

SYBURG

, 24.11.2016 / Lesedauer: 2 min

Die drei großen Buchstaben RWE und der markante Schrägaufzug: Das sind die prägenden Merkmale des Koepchenwerks in Herdecke, das jeder Dortmunder kennt, der rund um die Syburg und den Hengsteysee unterwegs ist.

Wie bereits mehrfach berichtet, hatte der bisherige Eigentümer RWE Power lange geplant, das zwischen 1927 und 1930 gebaute Pumpspeicherkraftwerk abzureißen. Dagegen hatte sich Anfang 2015 die Arbeitsgemeinschaft (AG) Koepchenwerk rund um die Vorsitzende Regina Schrader, eine Nachfahrin des Werkserbauers, formiert. "Der Aufschrei quer durch die Bürgerschaft, Politik und Verwaltung fand Beachtung", sagt Regina Schrader. Und ist froh, dass es nach zähen Verhandlungen, in die auch die lokale Politik in der Nachbarstadt Herdecke involviert war, den "zweiten Schritt" anzugehen, das Gebäudeensemble für alle Bürger nutzbar zu machen.

Historische Maschinenhalle und markanter RWE-Schriftzug

Zu diesem Zweck hat die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur ("Industriedenkmalstiftung") nun offiziell die Verantwortung für das Koepchenwerk übernommen. Teil des neuen Industriedenkmals sind die historische Maschinenhalle mit Kommandohaus inklusive der vier originalen Maschinensätze, jeweils bestehend aus Turbine, Motorgenerator, Kupplung und Pumpe sowie das oberhalb des Werks am Hang gelegene Schieberhaus mit dem markanten RWE-Schriftzug und die vier ebenso landschaftsprägenden Rohrleitungen.

Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerein der Industriedenkmalstiftung kündigt an, das den Standort mit ihrem Team jetzt "erst einmal richtig kennenlernen" zu müssen. Um dann, auch mit Unterstützung der AG Koepchenwerk, die Zukunft zu planen. Ziel ist es, das technisch zu seinen Zeiten revolutionäre Kraftwerk noch stärker in die Route der Industriekultur einzubinden und den Ruhrtalradweg, der am Bauwerk entlang führt, um eine Attraktion zu erweitern.

Eineinhalb Jahre dauerten die Gespräche der Stiftung und RWE Power. Ludwig Kons, Leiter der Sparte Wasserkraftwerke der RWE Power, bewertet die Lösung als mit den "betrieblichen Interessen unseres Unternehmens gut vereinbar".