Die Parteizentrale der nordrhein-westfälischen Grünen ist am Donnerstag (12.1.) zum zweiten Mal in dieser Woche Zielscheibe von Klimaschützern geworden. Aus Protest gegen die Haltung der Grünen zur Räumung des Dorfes Lützerath besetzten rund 30 Aktivisten mehrerer Klimaschutz-Organisationen das Düsseldorfer Büro der NRW-Grünen.
Da es in der Vergangenheit auch schon zu bedrohlichen Situationen für Mitarbeiter bekommen sei, hätten die Grünen die Polizei informiert, sagte ein Parteisprecher. Die Lage sei aber ruhig.
So war der zweite Räumungstag in Lützerath: Widerstand bröckelt
Lützerath: Demonstranten wollen mit Neubaur verhandeln
„Wir fordern ein Moratorium, um die unsinnige und gefährliche Räumung im Rheinischen Braunkohlerevier zu stoppen“, erklärte das „Bündnis Lützerath Unräumbar“ in einer Mitteilung. Die Besetzer forderten, mit NRW-Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) persönlich zu verhandeln.
Landesparteichef Tim Achtermeyer wertete die Aktion als nicht akzeptable Form politischer Erpressung. „Die Besetzung unserer Geschäftsstellen sehen wir nicht als angemessenes Mittel. Insbesondere da wir in der Vergangenheit Gesprächsangebote gemacht haben.“ Das werde auch künftig der Fall sein.
Angriff auf NRW-Parteizentrale: Nicht der erste Vorfall
Am Dienstag hatte ein Düsseldorfer Bündnis bereits 250 Kilo Braunkohle-Briketts vor der Landesparteizentrale der Grünen abgeladen. Damit sollte der Öko-Partei symbolisch vorhalten werden, „dass sie nicht mehr die Partei der Klimaschützer sind, sondern die Kohle-Partei“.
Aktuell räumt die Polizei den Braunkohleort Lützerath. Am zweiten Tag des Einsatzes hat sich die Polizei Zugang zum größten Hof des Braunkohleortes verschafft und zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten herausgeholt. An anderer Stelle gingen Baumfäll- und Abrissarbeiten des Eigentümers RWE weiter. Unter Demonstranten war am Donnerstag auch die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer.
dpa/seh
So war der erste Räumungstag in Lützerath : Überwiegend friedlicher Protest
Polen plant Atomkraftwerk an der Ostsee: Kritik kommt aus Deutschland