Tom Hanks ist Hollywoods Mann für alle Fälle, jedenfalls im Fach des Sympathikus. Okay, er hat Elvis‘ schmierigen Manager gespielt, war aber kaum zu erkennen. Als Kapitän eines gekaperten Schiffes oder kühner Pilot in New York ist er sonst auf Kerle mit gewissem Heldenpotenzial abonniert, mindestens auf solche, die integer sind.
Als Titelfigur in Marc Forsters „Ein Mann namens Otto“ muss Hanks nun den galligen Miesepeter und Meckerfritzen geben, der mit der Welt und den Menschen im Clinch liegt.
Pedant und Paragrafenreiter
Sein Otto Anderson ist ein Pedant und Paragrafenreiter mit den Tendenzen eines Blockwarts, der jeden anpfeift, der den Regeln der Reihenhaus-Siedlung nicht folgt.
Ob Falschparker, Schlechtparker oder Müllsünder – Otto blafft sie alle an. Die Tragikomödie ist das Hollywood-Remake von „Ein Mann namens Ove“ (2015) aus Schweden, der genau besehen der bessere, schwärzere, kantigere Film bleibt.

Er ist ja kein Unmensch
Dass es einer Tom Hanks-Figur gelänge, sich per Strick umzubringen, ist unwahrscheinlich. Ebenso die Annahme, seine Charaktere könnten je abgrundtiefen Hass ausschwitzen.
Nein, Otto wirkt bei aller Verbitterung noch moderat. Wenn die Nachbarin aus Mexiko (Sonne im Herzen: Mariana Trevino) Wünsche äußert, wird Otto ihnen nachkommen. Er knurrt, aber er ist ja kein Unmensch. Nur traurig über den Tod seiner Frau.
Wechselbad der Gefühle
Fragt sich, wie viele Prisen Aufmunterung und Herzlichkeit der alte Hagestolz braucht, bis er zurück in die Spur findet. Eines wird nämlich bald deutlich: Marc Foster hat einen Wohlfühlfilm gedreht.
Ein Wechselbad aus Kummer, Freude, Humor, das man als routiniert und kalkuliert abtun könnte, wären da nicht diverse Szenen, die anrühren und bewegen. Mit einem Tom Hanks, der als mürrischer Trauerkloß souverän aufspielt, alle Hochs und Tiefs glaubhaft verkörpert und jederzeit unser Wohlwollen hat.
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