Kind wird von Güterzug erfasst und stirbt Viele Menschen versammeln sich

Von Helge Toben
Kind wird von Güterzug erfasst und stirbt: Unglück im Ruhrgebiet
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Man sieht nicht viel am späten Donnerstagabend von der Bahnstrecke in Recklinghausen, an dem Stunden zuvor zwei Kinder von einem Güterzug erfasst wurden. Fest steht: Für eines von ihnen kam jede Hilfe zu spät. Das andere wurde am Abend noch operiert.

NRW-Innenminister Reul vor Ort

„Unsere Gedanken sind bei dem Kind, das im Krankenhaus ist, dass das gut geht“, sagt Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) mit bedrückter Stimme am Abend an der Absperrung in weitem Abstand von den Unglücksgleisen.

Er war kurzerhand nach Recklinghausen gefahren, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Kurz zuvor hatte ein Rettungswagen die Eltern des Kindes in das Krankenhaus gefahren.

„An der Eisenbahn, Kinder im jungen Alter: Das ist schon fürchterlich, was da passiert ist“, sagt der Minister.

Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, steht nahe der Unglücksstelle. Bei einem tödlichen Unfall in Recklinghausen sind nach ersten Angaben des NRW-Innenministeriums zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden.
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, steht nahe der Unglücksstelle. Bei einem tödlichen Unfall in Recklinghausen sind nach ersten Angaben des NRW-Innenministeriums zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden. © picture alliance/dpa

Ein junger Mann und seine beiden Freunde kommen zur Absperrung, wo sich am Abend mehrere Dutzend Menschen versammelt hatten. Er wohne in der Nähe und kenne die Familie des verletzten Kindes. Als er gehört habe, was passiert sei, habe er sofort zu Hause angerufen und sich nach seinen jüngeren Geschwistern erkundigt. Zum Glück waren sie zu Hause, berichtet der 24-Jährige.

Die drei erzählen, dass es dort zwischen den Gleisen am alten Ostbahnhof ein verlassenes, ehemaliges Bahngebäude gebe, in dem sich häufig Jugendliche aufhielten. Als Kinder hätten sie selbst dort gespielt.

Genauen Umstände sind noch unklar

Man komme dort entweder durch die Büsche oder über die Gleise hin. Doch ob das Unglück dort geschah oder woanders, bleibt zunächst offen. Kurz nach 18 Uhr war der Notruf gekommen. Die Polizei vermutet, dass der Lokführer des Unglückszuges die Feuerwehr verständigt hatte.

Von mehreren Kindern war zunächst die Rede. Später sagt ein Polizeisprecher: „Wir haben keine Hinweise, dass ein drittes Kind beteiligt ist.“ Die kriminaltechnische Spurensuche an der Bahnlinie dauerte in der Nacht an.

dpa