Knapp zwei Monate nach seiner Festnahme am Rande einer Razzia ist ein Werkstatt-Inhaber (41) aus Oer-Erkenschwick wieder auf freiem Fuß. Die U-Haft-Entlassung des Cousins des Berliner Clanchefs Arafat Abou-Chaker folgte auf eine Kautionszahlung in Höhe von 100.000 Euro. Das bestätigte sein Verteidiger Lars Volkenborn auf Anfrage.
Durch eine Polizei-Hundertschaft gesichert war dem 41-Jährigen am 22. Juni in seiner Kfz-Werkstatt an der Ludwigstraße ein Haftbefehl präsentiert worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Familienvater schon seit längerem unter anderem wegen bandenmäßigen Betrugs, Schwarzarbeit und Geldwäsche. Die mutmaßliche Schadenssumme soll siebenstellig sein.
Der Haftbefehl gegen den 41-Jährigen war gestützt auf die Haftgründe Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Die Staatsanwaltschaft befürchtete demnach offenbar mögliche Einwirkungen auf Beweismittel oder Zeugen.
„Wir konnten die Haftgründe entkräften“, so Verteidiger Lars Volkenborn. Bei einem Haftprüfungstermin sei eine an Bedingungen geknüpfte, vorläufige Entlassung aus der U-Haft vereinbart worden.
Kaution plus Meldeauflage
Neben der inzwischen hinterlegten, sechsstelligen Kaution muss sich der Werkstatt-Inhaber regelmäßig bei der Polizei melden.
Die Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft laufen weiter. Ob und wann mit einer Anklage zu rechnen, ist derzeit noch unklar.
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