Karneval in NRW: Randale und sexuelle Übergriffe Polizei: „Wir waren Gott sei Dank schnell vor Ort“

Karneval in NRW: Randale und sexuelle Übergriffe: Polizei: „Wir waren Gott sei Dank schnell vor Ort“
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Die Polizei musste in den vergangen Tagen in NRW vermehrt ausrücken. Grund dafür waren Randalen bei Karnevalsfeten. In Menden im Sauerland ist die Polizei deshalb am Samstagabend mit einem Großaufgebot ausgerückt. Zu viele Menschen drängten sich dort zeitgleich in das Festzelt. Die Wartenden hätten die Gäste vor ihnen immer weiter nach vorne gedrängt, sagte Polizeisprecher Marcel Dilling. Drei Menschen mussten wegen Kreislaufschwierigkeiten behandelt werden. Weitere Verletzte habe es nicht gegeben.

In der Warteschlange vor dem Zelt habe sich außerdem ein sexueller Übergriff auf eine Frau ereignet. Der Tatverdächtige habe einen Platzverweis erhalten. Das Opfer gab zu Protokoll, ein Mann habe sie geküsst, zudem habe ihr ein Unbekannter unter den Rock gefasst. Zu dem mutmaßlichen Übergriff sei es gekommen, als etwa 1000 Leute vor dem Zelt standen und auf Einlass warteten. Das Zelt sei aber zu dem Zeitpunkt mit weiteren rund 1000 Gästen schon voll ausgelastet gewesen, sagte der Polizeisprecher.

Die Polizei habe Verstärkung aus Nachbarorten angefordert und die wartenden Menschen gebeten zu gehen. "Wir sind mit starken Kräften vor Ort und haben alles hier, was verfügbar ist", sagte der Polizeisprecher. "Wir waren Gott sei Dank sehr schnell vor Ort und konnten die Situation zügig deeskalieren und stabilisieren." Viele Besucher vor dem Zelt seien inzwischen gegangen. Die Party im Zelt sei aber nicht beendet worden.

Polizei nimmt 13 Menschen im Kreis Viersen in Gewahrsam

Bei zwei Karnevalsumzügen im Kreis Viersen sind am Samstag mindestens 13 Menschen nach Vorkommnissen in Polizeigewahrsam gekommen. Störenfriede seien bei den Veranstaltungen in Bracht und Oedt konsequent aus dem Verkehr gezogen worden, teilte die Polizei am Abend mit.

Bereits vor Beginn habe ein 37-Jähriger randaliert, Einsatzkräfte beleidigt und Widerstand geleistet. Die Polizei erteilte nach eigenen Angaben 30-mal Platzverweise. Es seien Anzeigen etwa wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung erstattet worden. In Bracht warf demnach ein noch Unbekannter eine Flasche nach einem Feuerwehrfahrzeug und spuckte die Einsatzkräfte an.

Einsatzleiter Peter Tillmanns sagte laut Mitteilung: "Es hat mich gefreut, dass viele friedlich Feiernde in bunten Kostümen die Züge besucht haben. Für einige, die nach zu viel Alkohol über die Stränge geschlagen haben, habe ich allerdings gar kein Verständnis."

In Leichlingen im Rheinland rückte die Polizei am Samstagabend mehrere Male zu Schlägereien aus. Bei einer Keilerei bei einer Veranstaltung in einer Festhalle wurde ein 20-Jähriger nach Polizei-Angaben von drei Personen angegriffen. Ein 47-jähriger Mann kam in Polizeigewahrsam. Er sei so betrunken gewesen, dass zu befürchten war, dass er weitere Straftaten begehen würde. Später am Abend kam es zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen Gästen untereinander sowie mit dem Sicherheitspersonal. Ein weiterer 36-Jähriger kam in Polizeigewahrsam.

Lage in Köln und Düsseldorf an Karneval

In den Karnevalshochburgen Düsseldorf und Köln hatte die Polizei zwar auch viel zu tun. Aber in der Düsseldorfer Altstadt sei es nicht mehr gewesen als an anderen Wochenenden auch, sagte eine Sprecherin. "Es gab viel zu tun, aber nichts Herausragendes". Ähnlich äußerte sich die Polizei Köln. Der am Abend einsetzende Regen habe zudem zu einer "Abwanderung" von Karnevalisten geführt, hieß es dort.

dpa

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