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Kampf und Krampf im Keller-Knaller: VfK Weddinghofen besiegt den SV Stockum
Fußball
Der VfK Weddinghofen besiegt den SV Stockum im Keller-Knaller und springt ans rettende Ufer. Beim Gast indes wachsen die Sorgen weiter. Zudem spielte Stockum „unter Protest“.
Beim Fußball-Tanz mit Kampf und Krampf im Ligakeller der A1 jubelte am Ende der VfK Weddinghofen - auch über den wieder erkämpften Nicht-Abstiegsplatz. Schlusslicht SV Stockum war sichtlich enttäuscht, wobei sich an der Situation so viel nicht verändert hat.
Kreisliga A1 Unna-Hamm
VfK Weddinmghofen - SV Stockum
3:1 (1:0)
Es war nicht anders zu erwarten: Im Duell des Vorletzten gegen den Letzten fehlte schon ein wenig die spielerische Linie. Viel Kampf und Krampf wurde da den rund 50 Zuschauern - weitere zehn standen hinterm Zaun - geboten. Am Ende sprang der VfK Weddinghofen durch Tore des stark aufspielenden Youngster Aydin Oruc (37.), Mustafa Akti (63.) und Mirkan Yildirim (76.) wieder auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Für den SV Stockum traf nur Torgarant Tolga Koröglu nach 50 Minuten durch ein Knicker-Tor. Der Ball kullerte quasi an VfK-Keeper Merten vorbei ins lange Eck.
Für die Gäste begann die Partie völlig überraschend auf dem Kunstrasenplatz statt auf dem benachbarten Naturrasen. Oliver Gutsche, Sportlicher Leiter des SV Stockum: „Das geht gar nicht. Unsere Spieler mussten so teils untereinander die Schuhe wechseln. Ein Akteur kann gar nicht spielen. Das habe ich dem Schiedsrichter gesagt. Wir spielen nur unter Protest.“ Ob der „Protest“ nun wirklich etwas bringt, ist wohl mehr als fraglich.

Stockums Sportlicher Leiter Oliver Gutsche musste am Sonntag mit ansehen, wie sein Team mit 1:3 das Keller-Duell in Weddinghofen verlor. © Thorsten Teimann
Die Stockumer mussten zudem auf fünf Akteure wegen der 2G-Regel verzichten. Drei Spieler aus der Reserve, die in der C-Kreisliga spielfrei hatte, halfen von Beginn an aus. Dazu zählte auch Keeper Yassir Safir. Gutsche: „Unser etatmäßiger Keeper Andreas Betke hat seine Impfung nicht vertragen.“
SV Stockum beginnt mit zwei sehr guten Möglichkeiten
Aber: Stockum hatte die ersten Chancen durch C-Liga-Stürmer Miguel Jesus Diaz Pino aus 13 Metern und Hüseyin Yilmaz wenig später. Beim VfK kam Tobias Zahn per Kopfball gefährlich vor das SVS-Tor. Auch ein Freistoß von Cafer Gül verfehlte das Tor. Am Ende belohnte sich Weddinghofen für den Einsatz mit Toren - und den Sieg.
Das bestätigte der neue Mit-Coach Deniz Erbay: „Wir haben heute mehr gekämpft, uns die Tore erkämpft. Das spricht für den Charakter der Mannschaft, dass man da unten raus will.“ Auch er beklagte vier 2G-Ausfälle. Erbay: „Das sind vier Stammspieler, die hätten den Unterschied gemacht.“ Er hofft, dass sich die Kicker in Zukunft rasch impfen lassen werden: „Das ist für den Verein das Beste.“

Tarik Civak (links) vom VfK Weddinghofen machte im Mittelfeld immer wieder Druck nach vorne. © Thorsten Teimann
Zufrieden mit dem Ergebnis war auch Spielertrainer Stefan Feldmann, der von Beginn an stürmte, aber kein Tor markierte: „Wir haben aber noch viel zu tun. Ich hoffe, das Ergebnis gibt uns einen Aufschwung. Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich hab zwar nicht getroffen, aber wenn wir gewinnen und ich für meine Mitspieler die Wege freimache, ist das auch gut.“
Weniger euphorisch war Stockums Spielertrainer Marvin Böhme: „Wir müssen jetzt weiter hart arbeiten. Wir hatten zwei, drei dicke Chancen und kriegen dann das 0:1. Wir hoffen nun im Winter auf neue Spieler.“
VfK: M. Anthony - Zahn, Akti (89. Holländer), Ta. Civak, Feldmann, Yildirim, Oruc (77. Ergani), K. Mertin (57. Ritzkat), Gül (68. Danabas), To. Civak, Derecik
SVS: Safir - Bhihi, Tas (89. Mamudoski), Sancar, Yilmaz, Naji, Flüß, Köroglu, Pino (47. Mohamed), Zingone (77. Ahmed), Böhme (81. Papa)
Tore: 1:0 Oruc (37.), 1:1 Koröglu (50.), 2:1 Akti (68.), 3:1 Yildirim (76.)
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
