„Niemals geht man so ganz“, ertönte es aus den Boxen auf dem Gelände an der Gutenbergstraße. Denn für den Fußball-A-Kreisligisten Kamener SC war es der Tag der Abschiede: Unter anderem wurde Torhüter Carsten Schrader gebührend gefeiert, der in den Trainerstab wechselt. Mit dem 4:1 beschenkte sich die Mannschaft von Ahmet Kaya selbst.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
Kamener SC – FC Overberge
4:1 (0:1)
Der KSC setzte Overberge früh unter Druck, ohne sich klare Chancen zu erspielen. Die Gäste lauerten auf Konter und wussten sich anfangs nur durch Befreiungsschläge zu helfen. Offensivmann Henri Wittwer stand meist alleine auf weitem Flur. Aufreger: In der 38. Minute forderten die Kamener Elfmeter. Tim Rüger brachte Kamens Jonas Hahn vermeintlich zu Fall, doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus. Das war knifflig. „Die Szene hätte man durchaus für uns pfeifen können“, analysierte Kamens Trainer Ahmet Kahya anschließend.

Overberge witterte zunehmend Morgenluft. In der 40. Minute setzte sich Maurice Gerold alleine gegen alle durch, vergab jedoch die Chance zur Führung. Zwei Minuten später hatte Witter den Treffer auf dem Fuß, doch KSC-Torhüter Carsten Schrader klärte per Fußabwehr. Als alle schon gedanklich in der Pause waren, überraschte Overberge alle Anwesenden. Niklas Witte setzte sich auf unwiderstehliche Weise auf der rechten Seite durch und brachte den Ball zu seinem Fast-Namensvetter Henri Wittwer. Der vollendete zum 0:1.

Die Kamener versuchten es im zweiten Durchgang mehr über die Flügel und kamen folgerichtig zum Ausgleich durch Jan Jacob in der 66. Minute nach schöner Vorarbeit von Jonas Hahn. Auch das 2:1 bereitete Hahn über die Außen vor, das Mittelfeldmann Aziz Aktas in der 80. Minute per Kopf aus kurzer Distanz erzielte. Overberge warf alles nach vorne. Der KSC legte noch das 3:1 durch den eingewechselten Julien Niederdellmann und das 4:1 durch Kevin Lehmann nach.
Overberges Damian Glombik haderte nach Schlusspfiff: „Bei dem ein oder anderen Gegentreffer könnte ich mir vorstellen, dass es Abseits war.“ Ganz anders natürlich die Sicht von KSC-Coach Ahmet Kahya: „Wir hätten heute auch 8:3 gewinnen können“, gab er zu Protokoll. Wie auch immer: Daran, dass der Sieg verdient war, hatte am Ende niemand Zweifel.
KSC:Schrader (53. Hohl)- F. Kücükyagci, Hümmer, Jacob, Aktas, Kunde (56. P. Denninghoff), M.Kücükyagci (78. Niederdellmann), K. Denninghoff (65. Can), Lehmann, Hahn (85. Ntreou), Duske
FCO: Panne- Rüger, Ramm (66. Schacht), Gerold, Wittwer, Prengel (66. Schröder), Conrad, Buschmann (78. Piotrowski), Witte, Helmich, Eren
Tore: 0:1 Wittwer (45.), 1:1 Jacob (66.), 2:1 Aktas (80.), 3:1 Niederdellmann (82.), 4:1 Lehmann (90.+5)
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