Die Personalplanungen beim Fußball-Landesligisten SuS Kaiserau nehmen Form an. Der Sportliche Leiter Philipp Bremer berichtet im Interview von zahlreichen Verlängerungen und rosigen Aussichten dank eines guten Jugendjahrgangs. Noch nicht in allen Fragen gibt es aber Ausrufezeichen. Etwa in der Frage, ob der linke Flügel Dylan Pires bleibt.
In der Winterpause hat sich ein bisschen was getan beim SuS Kaiserau. Wie ist der Stand für den Sommer?
Unser primäres Ziel ist es, die drei Winter-Neuzugänge zu integrieren. Wenn wir es schaffen, mit ihnen zu verlängern, sind wir gut aufgestellt. Hinzu kommt, dass enorm viel Qualität in unserer A-Jugend steckt. Sechs bis sieben Spieler können es wirklich schaffen, direkt eine Verstärkung zu sein. Darum wird es gehen, diese von uns zu überzeugen, von der ersten und der zweiten Mannschaft. Dadurch müssen wir gar nicht viel tun im Sommer.
Wie viele Spieler bleiben?
80 bis 90 Prozent des Kaders hat uns schon zugesagt. Namen möchte ich noch nicht nennen, weil die, die noch nicht zugesagt haben, vielleicht noch mit anderen Vereinen sprechen. Aber ich denke, dass wir zeitnah etwas veröffentlichen werden,. Der Kader bleibt im Großteil zusammen, plus die Spieler aus dem Winter, plus die A-Jugendlichen. Deswegen sind wir in einer sehr komfortablen Situation. Wenn wir etwas tun, dann nur punktuell, wo wir wissen, dass die Spieler uns direkt als klare Stammspieler verstärken.

Wie schätzen Sie die Chancen ein, Leistungsträger wie Dylan Pires zu halten?
Dylan ist ein sehr interessanter Fall, den wir gerade erst bekommen haben. Der ist sicherlich bei anderen Mannschaften auf dem Zettel. Aber Düse zeigt jede Woche im Training, dass er sich sehr wohl fühlt, sich in seinem ersten Seniorenjahr sehr gut integriert gefühlt hat. Er ist auch ein Spieler, der wie nicht unbedingt üblich in seinem Alter, viel Wert auf den Mannschaftsgeist legt. Das ist ein super Typ. Deswegen stehen die Chancen auch nicht schlecht, dass er weiterhin bleibt und den anderen Parametern wie finanziellen Mitteln oder höherklassig zu spielen folgt. Deswegen hoffen wir, dass er auch nächste Saison wieder Tore für uns hier schießt.
Und die Routiniers?
Eigentlich haben alle Spieler, die schon jahrelang in Kaiserau sind, fest zugesagt, so auch zum Beispiel Lukas Schuster, der es im Herbst seiner Karriere mit seiner Qualität bei den Einsatzzeiten nochmal wissen möchte. Der möchte auch noch ein Jahr machen, wo man sonst auf die Gedanken kommt, die Spieler auf anderen Positionen im Verein zu integrieren, sei es im Vorstand oder Trainerteam.
Marc-Simon Stender ist schon lange verletzt. Kommt er zurück?
Davon gehen wir fest aus. Er arbeitet nach wie vor an seinem Comeback. Die Situation kitzelt ihn sehr, nächstes Jahr gemeinsam mit seinem Bruder auf Torejagd zu gehen. Daher freuen wir uns sehr, hoffentlich nächstes Jahr zwei Stenders in der Startelf zu sehen.

Wie schwierig ist Ihre Arbeit als Sportlicher Leiter beim SuS Kaiserau, wenn andere Vereine deutlich größere monetären Lockmittel besitzen sollen?
Deutlich leichter, als man von außen denkt. Sascha Spitzer, unserer Kassierer, und Vorstand Eckhart Stender haben uns mal als „SC Freiburg der Landesliga“ bezeichnet. Das ist ein sehr romantischer Vergleich. Auch solche Vereine in der Bundesliga schaffen es, gegen deutlich finanzstärkere Klubs homogene Kader zusammenzustellen. Wir zehren davon, dass die Jungs hier im Umkreis wirklich für den Verein und die Region spielen wollen. Deswegen ist es deutlich einfacher, als viele Leute denken. Wenn die Spieler erstmal hier sind, schaffen wir es, dass sie jahrelang hier spielen. Oder wir können sie so weiterentwickeln, dass sie den Sprung in höhere Klassen schaffen.
Trotzdem gibt es Spieler, die Sie wahrscheinlich nicht ansprechen müssen.
Richtig, aber das sind ab und zu Spieler, die nicht in unserer Vereinsphilosophie und als Typ charakterlich nicht in die Mannschaft passen. In den letzten Jahren haben wir es mit den Mitteln, die wir zur Verfügung haben, gut gemacht. Letztes Jahr war es denkbar knapp. Da wollen wir dafür sorgen, dass es nicht wieder so knapp wird. Diese Philosophie, die wir haben, haben nicht viele Vereine – und offenbar ist sie so erfolgreich, dass es aktuell für das gesunde Mittelfeld reicht.
Wünschen Sie sich ein Kamener Landesligaderby mit dem VfL Kamen?
Ich finde Derbys immer schön. Es hat mir als Spieler früher sehr viel Spaß gemacht, gegen Kamen zu spielen. Es ist eine gesunde Rivalität. Man kann hinterher bei den Derbys zusammensitzen, sich nicht unbedingt für den anderen freuen, aber der sportliche Ehrgeiz gibt es her, dass das schöne Derbys werden, ohne dass es zu großen Anfeindungen kommt. In Königsborn wurden wir mit Obst und Getränken in der Kabine begrüßt. das haben wir nicht häufig in der Liga. Da sind wir als glücklicher Sieger vom Platz gegangen und möchten, dass Königsborn hier genau so wohl fühlt. Und wenn wir das mit dem VfL Kamen auch so hinkriegen, ist es ein großer Mehrwert, in der Landesliga diese Derbys zu haben.
Also gehen Sie vor dem Derby zum Obsthändler?
(lacht) Ob ich es mache oder der Jüngste, der beim Elfmeter nicht trifft, müssen wir noch verhandeln. Aber es ist definitiv eine schöne Geste.
Haben Sie noch einen Blick für Ihren Ex-Klub Westfalia Wethmar, der im Bezirksliga-Abstiegskampf steckt?
Ich bin damals direkt zum Platz gezogen nach Wethmar. Da war die räumliche Nähe einfach da. Ich verfolge den Verein noch sehr intensiv. Viele meiner Freunde spielen in der ersten oder zweiten Mannschafft. Ich habe mich extrem über die Erfolgsgeschichte Paul Mantei gefreut, dass er von Anfang an viele Punkte geholt hat und die Mannschaft sich mit Neuzugängen ordentlich verstärkt hat. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft mit dem Abstieg nichts zu tun hat. Wethmar leistet extrem gute Arbeit. Deswegen gehört der Verein mindestens in die Bezirksliga, eher ins obere Mittelfeld als da unten. Wethmar hatte einige schwierige Jahre, aber Paul ist auf einem sehr guten Weg und hat mit Benjamin Fasse aus dem Vorstand eine starke Person im Hintergrund, die ihn unterstützt.
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