Jawort an besonderen Orten Hier können Hertener Brautpaare ihre Liebe besiegeln

Standesamtliche Trauung wird bedeutender - Jawort nicht nur im Rathaus
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Kaum ist der Heiratsantrag wohlwollend beantwortet, stürzen sich Paare auch schon in die Hochzeitsvorbereitungen. Schließlich soll es der schönste Tag im Leben werden. Doch viele Fragen kommen in den Planungen auf, vorrangig die nach dem Datum und dem Trauort.

Heiratswillige Hertener haben die Qual der Wahl, wenn sie sich - und das soll nicht abwertend klingen - nur standesamtlich das Jawort geben wollen. Diese Trauung gewinne zunehmend an Bedeutung, beobachtet der Standesbeamte Alexander Meinhardt. Früher ist es nur ein formaler Akt gewesen, damit die Ehe vor dem Gesetz gültig ist. Die Trauung, der mehr Bedeutung beigemessen wurde, folgte anschließend in der Kirche. Doch das hat sich im Wandel der Zeit geändert.

Paare setzen vermehrt ausschließlich auf eine standesamtliche Zeremonie. „Der Anspruch hat daher zugenommen“, sagt der Standesbeamte. Und dem trägt auch die Hertener Behörde Rechnung. Das Jawort ist nicht nur im Trauzimmer des Rathauses möglich, erklärt Meinhardt.

Wer den Bund fürs Leben nicht in dem kleinen, aktuell vorweihnachtlich dekorierten Raum schließen möchte, kann sich für besondere Trauorte entscheiden. Orte, für die Herten über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Romantiker dürften sich zweifellos für eine standesamtliche Trauung im Wasserschloss Herten oder Schloss Westerholt interessieren.

Das frisch verheiratete Paar Lara und Marc Plonski steht vor der ehemaligen Hertener Zeche Schlägel und Eisen.
Lara und Marc Plonski haben sich unlängst in der Weißkaue der ehemaligen Zeche Schlägel und Eisen das Jawort gegeben. © Jonas Alder (Archiv)

Heiraten im Bergbau-Ambiente

Wer am großen Tag seine Verbundenheit zur Region ausdrücken möchte, kann seine Liebe im Bergbau-Ambiente besiegeln - im Kohlenkeller, dem ehemaligen Lehrstollen der Zeche Ewald, oder in der Maschinenhalle der Zeche Schlägel und Eisen. Es ist auch möglich, die Ehe in der Rotunde der Hertener Glashauses zu schließen. Zwischen April und Oktober kann es für die Brautpaare und ihre Festgesellschaft auch hoch hinausgehen: „Auf der Halde Hoheward kann man über das Ruhrgebiet blicken“, berichtet Alexander Meinhardt. Wobei auch der Weg zum Jawort - mit dem Oldtimerbus - schon ein Erlebnis wird.

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Nicht nur der Rahmen muss stimmen, auch in der Zeremonie selbst geht es nicht mehr nur um die reinen Formalitäten. Die Standesbeamten bereiten für die Brautpaare auch persönliche Reden vor. „Sie können ihre Wünsche äußern“, sagt Meinhardt, „wir versuchen sie umzusetzen. Fast alles ist möglich, man muss es nur mit uns absprechen.“ Wenn beispielsweise ein Sänger auftreten oder ein Kind die Eheringe überreichen soll oder die Brautleute ein Ehegelübde sprechen wollen, dann dürften die Heiratswilligen bei den Hertener Standesbeamten nicht auf Ablehnung stoßen.

Ein Brautpaar legt seine Hände übereinander und zeigt seine Eheringe.
Standesamtliche Trauungen gewinnen an Bedeutung. © picture alliance / dpa

Die Behörde reagiert auch in anderer Hinsicht auf die zunehmende Bedeutung einer standesamtlichen Trauung: Eheschließungen sind auch am Wochenende möglich. Im Wechsel ermöglicht das Standesamt Trauungen am Samstagvormittag und -nachmittag, erklärt Meinhardt.

Spontane Eheschließung ist möglich

Viele Paare planen langfristig ist Hochzeit. Ist es denn auch möglich, sich spontan das Jawort zu geben? „Das ist schon vorgekommen“, berichtet Alexander Meinhardt. Dann sprachen die rechtlichen Voraussetzungen nicht dagegen. Wenn etwa zwei ledige Deutsche, die am besten noch in Herten wohnen, heiraten wollen, dann „kann es relativ fix gehen“, erklärt der Standesbeamte.

In anderen Fällen brauche man eine gewisse Vorlaufzeit. Beispielsweise, wenn ein oder beide Partner nicht die deutsche Staatsangehörigkeit habe. Welche Dokumente dann vorgelegt werden müssen, darüber klären Alexander Meinhardt und seine Kollegen die Brautpaare auf.

Wer seinen großen Tag von langer Hand plant, kann seine Hochzeit im Standesamt sechs Monate vor dem angedachten Termin anmelden. „Die Anmeldung ist nur so lange gültig“, sagt Meinhardt. Hertener, die sich in einer anderen Stadt das Jawort geben möchten, müssen übrigens auch im Rathaus an der Kurt-Schumacher-Straße vorstellig werden. Von dort aus wird das Standesamt des gewünschten Trauortes informiert.

In eigener Sache: Steht Ihr großer Tag bevor? Wir möchten von Ihnen als Brautpaar kostenlos ein Foto machen und in unserer Zeitung veröffentlichen. Teilen Sie uns Ihren Hochzeitstermin einfach per E-Mail an haredaktion@medienhaus-bauer.de mit, und wir kommen vorbei. Und HIER finden Sie Hochzeitspaare aus der Region.

Kosten für die Anmeldung:

  • 63 Euro (zwei deutsche Staatsbürger), 16 Euro für eine Urkunde, acht Euro für eine zweite Urkunde
  • 109 Euro (bei ausländischer Staatsbürgerschaft)
  • 80 Euro Zuschlag bei Trauort außerhalb des Rathauses (werktags)
  • 220 Euro Samstagszuschlag

Wollen Brautpaare nicht im Rathaus heiraten, müssen sie ihren Wunsch-Trauort selbst reservieren. Dort entstehen zusätzliche Kosten.

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