Zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wird in Nordrhein-Westfalen am Freitag mit zahlreichen Solidaritätskundgebungen an das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer erinnert. Auch die Hilfe für die inzwischen mehr 225.000 Menschen, die aus der Ukraine allein nach NRW geflüchtet sind, steht am Jahrestag im Fokus.
Kundgebungen, Mahnwachen und Schweigeminuten sind unter anderem in Düsseldorf, Köln, Dortmund, Bochum und Münster geplant. In Bonn soll eine Installation mit 438 Kinderschuhen auf die kleinsten Opfer des Krieges hinweisen.
Im NRW-Landtag steht ein Gespräch mit deutschen und ukrainischen Jugendlichen im Plenarsaal auf dem Programm. Stellvertretend für die Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens zeichnet die orthodoxe Kirche der Ukraine am Freitag (11 Uhr) in der Staatskanzlei Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) aus. Als Dank für die Unterstützung der Ukraine und die Aufnahme von Flüchtlingen verleiht Erzpriester Volodymyr Chayka ihnen den „Orden des Heiligen Erzengels Michael“.
Bei einer Jobmesse in Dortmund spricht die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, über die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern in den Arbeitsmarkt. SPD-Parteichef Thomas Kutschaty besucht das „Offene Wohnzimmer“ des Frauenzentrums Dortmund - ein Angebot für geflüchtete Kinder, Jugendliche und ihre Familien aus der Ukraine. Familienpflegerinnen unterstützen dort in der Kinderbetreuung, helfen bei Behördengängen, der Suche nach einer Schule und bei psychosozialen Problemen nach Kriegstraumata und Flucht.
38.000 geflüchtete ukrainische Kinder an Schulen in NRW
Am Abend ist eine Demonstration und Kundgebung in Köln geplant, die vom deutsch-ukrainischen Verein „Blau-Gelbes Kreuz“ veranstaltet wird. Als Redner treten unter anderem Wüst und Reker sowie Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) auf.
Rund 38.000 geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche besuchen Schulen in NRW. Seit Kriegsbeginn wurden 155 kriegsversehrte oder schwerkranke Patienten aus der Ukraine in Krankenhäuser in NRW verlegt.
Seit vergangenem Frühjahr haben 41 Hilfstransporte aus NRW die Ukraine erreicht. Damit hat sich seit Kriegsbeginn nahezu jede Woche ein „40-Tonner“ voller Arzneimittel und Medizinprodukte auf den Weg in die Ukraine gemacht.
Russische Truppen waren am 24. Februar 2022 in das Nachbarland Ukraine einmarschiert. In dem Krieg sind bisher Tausende Soldaten beider Seiten und nach UN-Angaben mehr als 8000 Zivilisten getötet worden.
dpa