Schon im September 2023 hatte sich der Trend abgezeichnet. Die Preise für Immobilien im Kreis Unna sinken, zusätzlich werden weniger Immobilien gekauft. Diese Entwicklung konnte das unabhängige Expertengremium aus dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte nun in seiner Sitzung über Grundstücks- und Immobilienwerte für den Kreis Unna bestätigen.
„Es sind vor allem drei Fakten, die wir für 2023 feststellen konnten: Der Gesamtumsatz in der Branche ist zurückgegangen, die Immobilienpreise sind gesunken und es gibt immer weniger Bauplätze“, fasst Martin Eickhoff, Geschäftsstellenleiter des Gutachterausschusses, das vergangene Jahr zusammen.
Ein Blick auf die Zahlen
In einer Auswertung über die abgeschlossenen Kaufverträge aus allen Städten und Gemeinden im Kreis außer der Stadt Unna stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses fest: 2022 waren es noch 2819 Kauffälle, 2023 nur noch 2478 – ein Minus von 12,1 Prozent. Diese Entwicklung zieht einen Rückgang im Geldumsatz der Branche mit sich. Im Jahr 2022 konnten noch 884 Millionen Euro umgesetzt werden, 2023 waren es nur noch 691 Millionen Euro.
Auch die Preise für Häuser sind erstmals seit vielen Jahren gefallen. Im Vergleich zu 2022 sind die Preise 2023 um rund 11,3 Prozent gesunken. Haben Ein- und Zweifamilienhäuser 2022 im Kreis Unna noch im Schnitt rund 344.000 Euro gekostet, mussten Käufer ein Jahr später für das gleiche Haus nur noch 309.000 Euro zahlen.
Immer weniger Bauplätze
Ein Trend, der sich durch die vergangenen Jahre zieht, ist der Rückgang der Anzahl der Bauplätze. Es gibt nach wie vor immer weniger Möglichkeiten, Häuser zu bauen. Und die Bauplätze, die es gab, sind in der Regel auch über dem Bodenrichtwert bezahlt worden. 2020 gab es noch 154 Verkäufe von Bauplätzen für den individuellen Wohnungsbau, 2023 nur noch 86. Spitzenreiter der Grundstückspreise waren Werne mit 413 Euro/m², Lünen mit 362 Euro/m² und Schwerte mit 350 Euro/m².
„Im Gegensatz zu den Bauplätzen fallen die Preise für bebaute Grundstücke zwischen 4 und 11 Prozent. Preise für Eigentumswohnungen sind grundsätzlich gegenüber den Ein- und Zweifamilienhäusern weniger gesunken“, so Eickhoff zu weiteren Ergebnissen des Berichts.
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