Die LBS hat für 2024 einen Immobilien-Preisspiegel für die Kommunen im Kreis Unna erstellt. Bei den Preisen für Baugrundstücke sowie Reihenhäuser und Eigentumswohnungen gibt es zwischen Lippe und Ruhr erhebliche Unterschiede auf dem Neubaumarkt.
Das Kreisgebiet mit zehn Kommunen dehnt sich über rund 543 Quadratkilometer aus. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt in Straßenkilometern zwischen Selm-Bork und Schwerte-Ergste kaum 40 Kilometer – und dennoch liegen zwischen den Preisen für Wohnimmobilien manchmal Welten.
Lünen und Schwerte im Schnitt am teuersten
Demnach führt die Stadt Lünen in zwei Kategorien, die Stadt Schwerte in einer Kategorie die Preislisten an. In der Stadt an der Lippe sind die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen im gesamten Kreis mit Abstand am höchsten.
In einer Preisspanne zwischen 3.925 Euro und 4.850 Euro sind in Lünen 4.540 Euro pro Quadratmeter als häufigster Preis aufgerufen worden. Schwerte liegt in dieser Kategorie mit 3.950 Euro beim Mittelwert schon ein gutes Stück zurück an zweiter Stelle.
Preisfaktoren bei den Immobilien
- Folgende Kriterien sind im Immobilien-Preisspiegel für die einzelnen Kategorien zugrunde gelegt worden:
- Baugrundstücke für Eigenheime: baureife Grundstücke, mittlere bis gute Wohnlage, 300 bis 800 Quadratmeter.
- Reiheneigenheime: mittlere bis gute Wohnlage, Wohnfläche bis ca. 100 Quadratmeter, ohne Garage, ortsübliches Grundstück.
- Eigentumswohnungen: mittlere bis gute Wohnlage, 3 Zimmer, Wohnfläche ca. 80 Quadratmeter, ohne Garage/Stellplatz, keine Steuermodelle.
Mit großem Vorsprung liegt Lünen auch an der Spitze der Baulandpreise. Dort als Durchschnitt ermittelte 355 Euro pro Grundstücksquadratmeter werden in keiner anderen Kommune annähernd erreicht. In der Spitze sind in Lünen gar 390 Euro bezahlt worden. Unna mit 305 Euro und Werne mit 300 Euro bei den Mittelwerten folgen mit gehörigem Abstand.
Bei den Preisen für neu gebaute Reihenhäuser führt Schwerte mit 405.000 Euro knapp vor Lünen mit 395.000 Euro. In der Stadt an der Ruhr sind 2024 in der Spitze sogar 450.000 Euro für ein Eigenheim in Reihe bezahlt worden.
Geringe Wohnreserven treiben Preise
Der Immobilien-Preisspiegel basiert auf einer Umfrage unter den Immobilienvermittlern von LBS und Sparkasse. Die LBS erläutert in ihrer Analyse „Markt für Wohnimmobilien 2024“ keine Ursachen für Preise in einzelnen Städten. Das besonders hohe Preisniveau in Lünen und Schwerte mag aber mit zwei Faktoren zusammenhängen, die die Preise in beiden Städten gleichermaßen beeinflussen können.
So sind die beiden Kommunen bei relativ kleiner Gebietsfläche bereits vergleichsweise dicht besiedelt; Bauland ist entsprechend rarer als andernorts. Das Siedlungsflächenmonitoring des Regionalverbandes Ruhr (RVR) belegt diesen Befund für Lünen und Schwerte.
So sind die Wohnreserven, also noch verfügbare Flächen für Wohnbebauung, in Schwerte – neben Holzwickede – mit nur noch 15 Hektar (15.000 Quadratmeter) am kleinsten. In Lünen gibt es zwar noch 30 Hektar Flächenreserven.
Allerdings weist Lünen mit 2,3 Prozent – hinter Schwerte mit nur 2,0 Prozent – einen der kleinsten Anteile noch unbebauter Grundstücke an allen Wohnbauflächen in seinem Flächennutzungsplan auf.
Unna bei Eigentumswohnungen am günstigsten
Am anderen Ende der Preisskala mag das niedrige Niveau zumindest in Unna überraschen. In der Kreisstadt waren im laufenden Jahr neue Eigentumswohnungen mit Abstand am günstigsten. Mit 2.725 Euro pro Quadratmeter, dem am häufigsten aufgerufenen Wert, liegt Unna noch hinter dem traditionell günstigen Fröndenberg. In der Spitze waren aber auch in Unna 3.600 Euro zu zahlen – Faktoren wie gehobene Wohnlage und Ausstattung spielen hier rein.
Wer günstiges Bauland erwerben will, bekommt es nirgendwo sonst so billig im Kreis Unna wie in Kamen, Fröndenberg und Bönen: Mit 225 Euro pro Quadratmeter liegen die drei Kommune am unteren Ende der Rangliste. Im Vergleich zu Lünen müssen also kaum zwei Drittel des dortigen Höchstpreises aufgebracht werden.