Im Video - Patrick Linnemann wird bei seiner Kaiserau-Rückkehr emotional: „Könnte wieder heulen“

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Im Video - Patrick Linnemann wird bei seiner Kaiserau-Rückkehr emotional: „Könnte wieder heulen“

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Für den Neu-Trainer des SuS Olfen, Patrick Linnemann, war es die erste Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Zurückkehren will er fortan regelmäßig - und ein kleines Ritual einführen.

Methler, Olfen

, 23.08.2021, 18:00 Uhr

Das Strahlen wich ihm vor dem Anpfiff ganz lange Zeit gar nicht aus dem Gesicht. Patrick Linnemann war am Sonntag ein schwer beschäftigter Mann am Sportplatz in Kamen-Methler, hielt Pläuschchen hier, begrüßte Spieler, Fans und Vorstand da. Kein Wunder: Für den Neu-Trainer des Fußball-Bezirksligisten SuS Olfen war es die erste Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Erstmals traf Linnemann auf seine alte Liebe, den SuS Kaiserau II, den er vier Jahre lang trainierte.

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Auch bei der ersten Reporter-Frage noch vor Spielbeginn lacht Linnemann laut los. Ob er denn auf Anhieb die richtige Kabine gefunden habe. „Es ist schon ein komisches Gefühl, in die Gästekabine zu gehen“, sagte er mit einem Grinsen. Zuvor wurde es genau darin schon sehr laut. Linnemann tat das, was er mit am besten kann: Er machte seine Mannschaft heiß für das Spiel gegen sein Ex-Team. Und die hatte verstanden, worum es für ihren Trainer ging.

Patrick Linnemann: „Kaiserau wird immer mein Zuhause sein“

Dabei wollte Linnemann überhaupt nicht gewinnen, er wollte aber auch nicht verlieren. Das sagte er zumindest seinen Ex-Spielern und Vorstand Eckart Stender vor dem Spiel, die ihn unter Applaus verabschiedeten und ihm ein Kaiserau-Trikot, einen Blumenstrauß und einen Verzehrgutschein überreichten. Linnemann war von der Geste sichtlich gerührt: „Ich könnte schon wieder heulen. Ihr seid großartig und habt mir die geilste Zeit meines Lebens beschert“, sagte er. „Kaiserau wird immer mein Zuhause sein.“

Doch mit dem Anpfiff konnte auch Patrick Linnemann die Emotionen allmählich herunterfahren. Er schaltete in den Coaching-Modus, fauchte seine Spieler mitunter an: „Vooooor!“, musste er schon mal laut werden, weil seine Mannschaft seine Anweisungen zunächst ignorierte.

Zwei Verletzungen trüben die Stimmung

Linnemann sah eine temporeiche Partie - mit guten Chancen auf beiden Seiten. Kaiserau hielt gegen den klassenhöheren SuS Olfen mit, doch Tore sollten lange Zeit nicht fallen. Auch weil Olfens Offensive fahrlässig mit ihren Chancen umging.

Viel mehr ärgerte sich Linnemann aber über zwei Ausfälle: Erst ging es für Routinier Marvin Böttcher nicht mehr weiter. Und auch für den für Böttcher eingewechselten Joshua Denk war die Partie schnell wieder beendet. Immerhin holte der mit seiner letzten Aktion noch einen Elfmeter raus, den Tim Kortenbusch zur 1:0-Führung für die Gäste verwandelte.

Den Ausfall von Joshua Denk musste Patrick Linnemann erst einmal verdauen.

Den Ausfall von Joshua Denk musste Patrick Linnemann erst einmal verdauen. © Schürmann

SuS Olfen gegen Kaiserau II - Linnemann will daraus ein Ritual machen

Ein Tor, das der Trainer regungslos zur Kenntnis nahm. Im zweiten Durchgang gab es weiterhin viele Chancen. „Es hätte hier auch 9:4 ausgehen können“, meinte Linnemann. Doch Erst Daniel Berger machte den Sack in der Schlussphase endgültig zu und besorgte mit einem Doppelpack den 3:0-Endstand. Doch das Ergebnis war Linnemann an diesem Tag eigentlich komplett egal. „Es war einfach nur ein rundum schöner Tag“, meinte er freudetrunken.

Bis zum nächsten Wiedersehen mit Kaiserau soll es gar nicht so lange dauern, zumindest wenn es nach Linnemann geht. „Ich würde daraus gerne ein kleines Ritual machen und in jeder Vorbereitung ein Testspiel gegen Kaiserau ansetzen“, sagte er nach dem Ende der Partie. Der Tag am Sportplatz in Methler war für den Coach aber noch lange nicht beendet. Bis in den Abend blieb Linnemann am Platz. Gut möglich, dass er den Verzehrgutschein schon gar nicht mehr mit zurück in seine Heimat Nordkirchen genommen hat.