„Ich fühle mich betrogen“ VfL Kamen verliert nach fragwürdiger Entscheidung

Von Moritz Pleßmann
„Ich fühle mich betrogen“: VfL Kamen verliert gegen TuS Freckenhorst
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„Das war eine unfassbare Situation“, beschrieb VfL-Coach Emre Aktas die spielentscheidende Szene tief in der Nachspielzeit. Dem VfL sei auf der einen Seite ein „klarer“ Elfmeter verwehrt worden, Freckenhorst konterte im Anschluss und erzielte noch den Siegtreffer.

Bezirksliga 7

TuS Freckenhorst 07 − VfL Kamen

4:3 (2:3)

Doch von Beginn an: Der Tabellenführer aus Kamen fing gut an, fing sich aber bereits nach fünf Minuten das 0:1 durch Nermin Bahonjic. In der Folge erarbeiteten sich die Gäste gute Gelegenheiten und erzielten den 1:1-Ausgleich durch Top-Torjäger Engin Duman (29.). Per Doppelschlag durch Rene Lindner (32.) und erneut Duman (34.), erhöhte der VfL auf 3:1.

Kurz vor der Pause verkürzte Pierre Jöcker per indirektem Freistoß auf 2:3 (41.). Diesen hatte es kurioserweise gegeben, da Torhüter David Hellebrandt die 6-Sekunden-Regel missachtete. „Ich frage mich wie schnell der Schiri da gezählt hat, dazu noch ohne es mit den Fingern zu zeigen ,“ war Aktas verwundert über diese Entscheidung. Mit einer 3:2-Führung ging es dennoch in die Pause.

Rote Karte für Maier - „Unfassbare letzte Aktion“

In der 52. Minute sah dann plötzlich Kamens Markus Maier die Rote Karte. So ganz erklären konnte sich das keiner auf dem Platz. Nach Verletzung und Behandlung von Engin Duman stand dieser bereit, um wieder aufs Feld zu dürfen. „Doch der Schiri hat ihn bestimmt eine Minute lang nicht reingelassen“, sagte Aktas. Das gefiel Maier wohl nicht, er fragte nach „ob der Schiri das nicht sehen will“ und flog daraufhin vom Platz.

Damit spielten die Kamener fast eine ganze Halbzeit lang in Unterzahl, was sich entsprechend auch bemerkbar machte. Freckenhorst wurde überlegen, spätestens nach dem 3:3 durch Bahonjic (78.). Torwart Hellebrandt hielt die Gäste dabei ein ums andere Mal im Spiel und machte so Hoffnung auf einen Sieg. „Sportlich wäre ein 4:3 für Freckenhorst definitiv verdient, aber so wie es am Ende gelaufen ist leider nicht“, betonte Aktas. „Ich fühle mich betrogen.“

Dabei sei Serkan Gül im Strafraum „klar mit beiden Armen umgerissen worden“. Doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm, Freckenhorsts Klärungsversuch leitete den anschließenden Konter ein. Diesen vollendete Mike Liszka zum vieldiskutierten 4:3-Siegtreffer (90.+8). „Diesen Schock müssen wir erstmal verdauen. Der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen, sie haben trotz Unterzahl Moral und Charakter bewiesen“, sagte Aktas stolz über seine Mannen.

VfL: Hellebrandt - Kara, Maier, Freitas de Olivera (90. Kopuz), Duman (56. Rudolf), Gül, Demir, Dikmen, Lindner, Born, Nagler

Tore: 1:0 Bahonjic (5.), 1:1 Duman (29.), 1:2 Lindner (32.), 1:3 Duman (34.), 2:3 Jöcker (41.), 3:3 Bahonjic (71.), 3:4 Liszka (90.+8)

Rote Karte: Maier (52.)