„Ich bin 83 Jahre alt und mit Negerküssen, Mohrenköpfen usw. aufgewachsen. Mir kam nie der Gedanke, dass das mit Rassismus etwas zu tun haben könnte. PS: Meine Schwiegertochter ist Äthiopierin und hat mir drei wunderbare Enkelkinder geschenkt!“ Manfred Ibenthal, Lünen
„Ich habe den Eindruck, dass wir Menschen in nicht allzu ferner Zukunft immer wortloser und sprachloser werden. Wir werden nicht mehr wissen, welches Wort politisch korrekt ist, vor den so vielzähligen und unterschiedlichsten Gesellschaftsgruppen noch Akzeptanz findet, und, vor allem nicht aus reinem Eigennutz von diesen Menschen in schlechter Absicht missinterpretiert werden kann. (…) Einen lieben Gruß an Herrn Onuegbu, er hat mein Wochenende gerettet, denn ich darf das Wort Mohr sagen, wenn ich beispielsweise eine schöne Geschichte aus ,1000 und einer Nacht‘ erzählen möchte. Das ist doch wunderbar....“ M. Page
„Wenn jemand den Familiennamen ,Mohr‘ hat, ist es sein gutes Recht, seine Firma, oder Apotheke nach seinem Namen zu nennen. So langsam hat man das Gefühl, dass alles in Zweifel gezogen wird. Man kann nicht alle Märchen neu schreiben, das hat bis heute keinem Kind geschadet. Man wird mit der Geschichte groß, aber alles kann man sich von sogenannten Besserwissern nicht vorschreiben lassen. Verschiedene Begriffe kann man ja ändern, aber alles andere geht zu weit!“ Helga Borrmann
„In dem Fall des Wortes Mohr ist es wichtig zu wissen, dass es ursprünglich nicht rassistisch gemeint war. Es bezeichnete ursprünglich einfach Menschen mit dunkler Hautfarbe, unabhängig von ihrer Herkunft. Erst im Laufe der Zeit wurde es zunehmend mit negativen Bedeutungen verbunden, insbesondere mit dem Kolonialismus und der Sklaverei. Ich finde es daher nachvollziehbar, dass sich viele Menschen heute an dem Wort Mohr stören und es als rassistisch empfinden. Es ist wichtig, diese Gefühle ernst zu nehmen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Gleichzeitig finde ich es auch wichtig, dass wir nicht in eine Art Überregulierung verfallen. Es wäre fatal, wenn wir aus Angst vor Rassismus jegliche Verwendung des Wortes Mohr verbieten würden. Denn dann würden wir auch die Möglichkeit verlieren, sich mit der Geschichte und Kultur des Wortes auseinanderzusetzen. Ich denke, es ist wichtig, einen Mittelweg zu finden. Wir sollten uns mit dem Wort Mohr auseinandersetzen und seine rassistische Konnotationen anerkennen. Gleichzeitig sollten wir aber auch die Möglichkeit erhalten, das Wort in einem nicht rassistischen Kontext zu verwenden. Peter Jonalik
„Ganz herzlichen Dank für das klare und eindeutige Geraderücken dieser unsäglichen Debatte um korrekte Wörter. Besser kann man den überbordenden Unsinn nicht zusammenfassen. Anscheinend sieht es der Großteil der Menschen in Deutschland so. Deshalb sollte man den selbst ernannten Sprach- und Tugendwächtern keine Bühne und Beachtung mehr schenken. Schluss! Wir haben in Deutschland wahrlich viele andere, echte Probleme.“ Gabriele Siefert, Dortmund
„Ich lasse mir unsere Sprache nicht von irgendwelchen Wirrköpfen verdrehen oder Wörter verbieten!“ Klaus Hoeper
„Mein Vorschlag ist, per Umfrage (wie beim Politbarometer) in den betroffenen Kreisen der von den fraglichen Bezeichnungen betroffenen Personen zu ermitteln, ob sie sich diskriminiert fühlen. Die Mehrheit sollte dann entscheiden, ob wir die Bezeichnungen weiterhin verwenden.“ Bruno Lindemann, Dorsten
„Seit langem verfolge ich diverse Bemühungen, unsere Sprache zu ,säubern‘. Einige Änderungen in unserer jetzigen Zeit finde ich sinnvoll, andere dagegen schwer nachvollziehbar. (…) Doch ist mir das Wort ,Mädchen‘ noch nicht unter den zu vermeidenden Wörtern begegnet. Dabei wird es seit Jahren von Jungen gegenüber Jungen als Schimpfwort benutzt. Zeigen sie Gefühle, äußern Bedenken, heißt es z.B. ,Ey, du Mädchen!‘, vielleicht mit dem Zusatz: ,Heul doch!‘. (…) Dies ist für mich ein Beispiel dafür, dass man wahrscheinlich sehr viele Wörter als eine Beleidigung gebrauchen kann. Und ob das Gegenüber es als solche empfindet, hängt von vielen Faktoren ab. Brigitte Selig, Waltrop
„Ich glaube, dass das Verbieten von gewissen Begriffen nicht hilfreich ist. Ein wirklicher Rassist bleibt ein Rassist. Mir persönlich liegt es fern, jemanden zu beleidigen, auch wenn ich hin und wieder aus alter Gewohnheit einen der verbotenen Begriffe gebrauchen würde. Es erschließt sich mir nicht, warum ich in die rassistische Ecke gestellt werde, wenn ich in der ,Mohrenapotheke‘ mein Aspirin kaufe.“ Karin Engelhardt
„Ich lasse mir nicht vorschreiben, welches Schnitzel ich bestelle, und meinem Enkel werde ich weiterhin alte Bücher (Struwwelpeter, Grimms Märchen) zur Verfügung stellen. Was ich aber im Moment beobachte und das stört mich persönlich viel mehr, ist, dass unser Deutsch oft mit dem Englischen vermischt wird, und so Sprache gerade von den Älteren gar nicht verstanden wird. Aber ich glaube, über dieses Thema Sprache kann man Bücher füllen, diese Diskussionen werden nie aufhören.“ G. Poppner
„Danke für diesen sachlichen Artikel. So langsam glaube ich, bei uns Deutschen ist im Kopf so einiges schiefgelaufen im Laufe der letzten Jahre! Gibt es keine anderen Themen mehr als eine über Jahrhunderte gewachsene Sprache zu verschandeln? Dazu dieses unsägliche Gendern! Wer denkt sich diesen Mist aus? Da sitzen offensichtlich gelangweilte, gefrustete Menschen herum und überlegen, welchen Mist können wir noch verzapfen? Es ist unstrittig, dass einige Worte fehl am Platze sind, aber es wird doch auch niemand gezwungen, diese zu benutzen.“ Dieter Ludewig
„Wer die Mohren Apotheken als rassistisch ansieht, möge sich mit der Historie beschäftigen. Dann wird man erkennen, dass dies mit Rassismus nichts zu tun hat. Diese Menschen machen sich täglich Gedanken darüber, wie sich jemand rassistisch beleidigt fühlen könnte. Die „Betroffenen“ empfinden das nicht so. Ich kann nur daran appellieren, unsere Sprache nicht mit Gewalt aus falscher Rücksichtnahme zu verändern. Eine normale Entwicklung muss man natürlich zulassen.“ Peter Amsel
„Die Sprache, derer ich mich bediene, sagt etwas über mein Menschenbild aus und darüber, welche Achtung ich gegenüber jedem Lebewesen habe. Egal, ob Mitmensch oder Tier. Gefällt mir der Sprachgebrauch meines Gegenübers nicht, bleibt es mir frei, ihn das wissen zu lassen. Aber auch auszuhalten, dass ihm das egal ist. Aus meiner Kindheit habe ich noch Ermahnungen wie: ,So etwas sagt man nicht‘ im Ohr. Leider blieb das ,Warum nicht?‘ bzw. ,Was sagt man stattdessen?‘ unbeantwortet.“ Norbert Zimmering, Fröndenberg
„Ich verstehe die Welt nicht mehr. Um uns herum gibt es brutalere Kriege denn je, seit ich auf der Welt bin. Überall werden Menschen vertrieben und leiden Hunger und Durst. Dazu geht unser Klima sinnbildlich ,den Bach runter‘, und wir haben nichts Besseres zu tun, als dieses Thema ad absurdum zu führen.
Ich bin so erzogen worden, dass ich jedem Menschen mit Respekt und freundlich begegne, unabhängig von seiner Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexuellen Orientierung. Und ich kann sehr wohl unterscheiden, wann ich zu wem etwas sage und wie ich es mit welchen Worten sage. Und dieses Verhalten haben mir meine Eltern mitgegeben. Also erzieht eure Kinder genau mit diesem Ansatz, dann erübrigt sich jede weitere Diskussion.“ Peter Coers, Lünen
„Eine ganze Seite voll mit vernünftigen Beiträgen! Wir schaffen uns Probleme, wo keine sind. Dieses führt zur weiteren Spaltung der Gesellschaft. Begriffe wie ,Bitte‘, ,Danke‘ sowie Höflichkeit und Respekt dem anderen gegenüber sind uns mittlerweile verloren gegangen. Daran sollten wir arbeiten.“ Rita Meinberger
„Vielen Dank für diesen Artikel! Gott sei Dank ist die Sprache ja einigermaßen resistent gegen solche Versuche - sonst würden wir heute statt Garage „Kraftstall“ und statt Motor „Triebling“ sagen!“ U. Forthaus
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